Die Interessenten standen Schlange, jetzt ist eine Entscheidung gefallen: Felix Westphal wird sich dem frisch gebackenen Fußball-Oberligisten FC Verden 04 anschließen. Dass der 21-Jährige den VSK Osterholz-Scharmbeck verlassen würde, stand im Prinzip schon länger fest, nun hat sich der Offensivspieler endgültig für einen neuen Klub festgelegt.
Am Ende hätte Westphal zwischen sage und schreibe sechs verschiedenen Vereinen wählen können. Der SV Blau-Weiß Bornreihe hatte sich ebenso konkret mit dem Filigrantechniker beschäftigt, wie auch der FC Hagen/Uthlede, TuS Harsefeld, Heeslinger SC und Rotenburger SV – und dabei handelt es sich lediglich um die Anfragen ab Landesliga aufwärts. Am Ende hat sich Westphal dann für den ehrgeizigen Verein aus der Reiterstadt entschieden. "Das ist eine junge und ambitionierte Truppe mit viel Entwicklungspotenzial, was genauso auch auf den Verein zutrifft", sagt Felix Westphal mit Blick auf seinen neuen Klub, der aller Voraussicht nach ungeschlagen in die Oberliga Niedersachsen aufsteigt.
Dass er nun nach drei Jahren in der Bezirksliga die Landesliga komplett überspringt und die nächsten Schritte direkt in der Oberliga unternehmen will, schreckt den jungen Mann nicht ab, im Gegenteil. "Man wächst an seinen Aufgaben", sagt Felix Westphal, der aber natürlich auch ganz genau weiß, welcher Herausforderung er sich da ab 1. Juli stellt: "Das wird körperlich noch mal eine ganz andere Intensität, aber ich bin mir sicher, dass ich in die Mannschaft wichtige Elemente reinbringen kann. Und rein fußballerisch habe ich ohnehin keine Bedenken."
Am Sonntag, beim letzten Saisonspiel der Kreisstädter in Ottersberg, wird Westphal zum vorerst letzten Mal für die Grün-Weißen auflaufen. "Natürlich fällt es mir schwer, das Team zu verlassen. Der VSK war und ist mein Herzensverein." Genau diese Aussage trifft in gewisser Weise auch auf den Mann zu, der die Lücke im zentralen Mittelfeld schließen soll, die der Westphal-Abgang hinterlässt. Denn in Dilges Bayrak hat Trainer Thorsten Westphal den Nachfolger für seinen abwandernden Sohn gefunden. Und Bayrak ist im Grunde genommen auch ein Kind des VSK.
Drei Klubs, dreimal Stammspieler
Der 23-Jährige, der in der bereits zu Ende gegangenen Saison in der Bremen-Liga für die SG Aumund-Vegesack aufgelaufen ist, hat seine komplette Jugend bei den Kreisstädtern verbracht. Erst als älterer A-Junior wechselte Bayrak für eine Spielzeit zum Blumenthaler SV, wo er dann auch seine erste Saison als Herrenspieler absolvierte. Den 28 Saisoneinsätzen beim BSV folgten 27 bei KSV Vatan Sport, ehe es im vergangenen Sommer zur SAV ging. Auch dort gehörte der zentrale Mittelfeldspieler zum unumstrittenen Stammpersonal, kam auf 29 Einsätze.
"Wir sind extrem glücklich, dass sich Dilges für uns entschieden hat. Er ist ein großartiger Fußballer und Mensch", schwärmt Thorsten Westphal. Neben dem VSK war auch der FC Oberneuland noch ein heißer Kandidat, am Ende entschied sich der ehrgeizige Kicker ganz bewusst für den niedersächsischen Fußball. "In der Bremen-Liga weiß man eigentlich bei fast jedem Verein schon vor der Saison, wo man am Ende stehen wird. Und ich möchte ernsthaft um den Aufstieg spielen", sagt Bayrak. Das gilt für den Verein, aber auch für seinen persönlichen. Denn der Automobilkaufmann macht keinen Hehl aus seinen Ambitionen: "Ich möchte es irgendwann mal in die Regionalliga schaffen." Den nächsten Schritt möchte er nun beim VSK Osterholz-Scharmbeck machen – und mit diesem in der kommenden Spielzeit möglichst ganz oben angreifen.