Landkreis Osterholz. FDP-Ratsherr Marco Gevatter ist der erste Vorsitzende des neuen Schießsportvereins "Die Moorschützen". Der Kampfkünstler und Personenschützer aus Osterholz-Scharmbeck stellte den noch jungen Zusammenschluss beim diesjährigen Delegiertentag des Bezirksschützenverbands Osterholz vor. Demnach haben sich die Moorschützen, von der Öffentlichkeit bislang weitgehend unbemerkt, am 19. November 2022 gegründet; die Eintragung ins Vereinsregister sei beantragt und man zähle derzeit 30 Mitglieder. Das teilte der Sprecher der Bezirksschützen, Georg Veltl, nach der Delegiertentagung in Grasberg mit. Ob die Moorschützen, wie von ihnen beantragt, in den Osterholzer Schützenbezirk aufgenommen werden, soll nach Angaben des Bezirkssprechers in kleinerer Runde erörtert werden. Das letzte Wort habe die nächste Delegiertenversammlung, die voraussichtlich im März 2024 stattfinden wird.
Unabhängig von der Neugründung der "Moorschützen" verzeichnete der Kreissportbund Osterholz nach Jahren des Rückgangs zuletzt einen Wiederanstieg der Mitgliederzahlen im Schießsport. Wie die stellvertretende KSB-Vorsitzende Elisabeth Fischmann mitteilte, bleiben die Schützen mit einem Jahreszuwachs von 3799 auf 3838 Mitglieder auch dieses Jahr die drittgrößte Abteilung der Vereinssparten im Kreisgebiet – hinter Turnen und Fußball, aber vor Tennis, Rettungsschwimmen und Pferdesport. Als Leiterin der Bildungsabteilung warb Fischmann vor den 111 stimmberechtigten Delegierten der Schützenvereine dafür, das Fortbildungsangebot des KSB zu nutzen.
Bezirkspräsident Hartmut Suhling habe die Statistik nach den Grußworten weiterer Ehrengäste genauer ausgewertet, so Veltl: Demnach befinden sich derzeit noch 13 der 31 Schützenvereine unterhalb des Vor-Pandemie-Niveaus, zwei weitere melden unveränderte Zahlen. Doch immerhin 21 der 31 Mitgliedsvereine registrierten in jüngerer Vergangenheit wieder mehr Zu- als Abgänge. "Das Vereinsleben nimmt wieder Fahrt auf", lautete denn auch das Fazit des Schützenpräsidenten. Nach den Berichten von Sportleiter und Schatzmeisterin war die Entlastung des Präsidiums reine Formsache.
Verdienste und Erfolge gewürdigt
Die Versammlung im Grasberger Hof bildete überdies den Rahmen für die Ehrung von sechs Frauen und zwei Männern. Während Inge Warnken vom SV Huxfeld zum Ehrenmitglied im Bezirk ernannt wurde, freute sich die Auflageschützin Anita Grotheer (SV Heidberg/Falkenberg) über die Auszeichnung als Schützin des Jahres. Die Seniorin belegte Spitzenplätze auf Bezirks- und Landesebene und qualifizierte sich im Vorjahr auch für die Deutschen Meisterschaften. Selbiges gelang auch Kim Wedemeyer (SV Hüttenbusch), für die nach dem Landesmeistertitel mit der mehrschüssigen Luftpistole eine Bronzemedaille auf Bundesebene heraussprang.
Ehrenkreuze am grünen Band gab es für zwei verdiente Funktionäre: für Wolfgang Kallen (SV Schwanewede) sowie für Anke Visser (SV Worpswede), die später bei den Wahlen als Bezirks-Damensportleiterin von Anja Deichmann (Meyenburger SV) abgelöst wurde. Die goldene Verdienstnadel des Nordwestdeutschen Schützenbunds erhielt unterdessen Elke Schulz (SV Ritterhude), die goldene Bezirksnadel gab es für Wilfried Appel (Scharmbeckstoteler SV) und mit der silbernen Bezirksnadel wurde Mareike Berger (SV Adolphsdorf) ausgezeichnet.
Später wurden dann noch die Präsidiumsmitglieder Joachim Kück (Vizepräsident) und Dieter Tietjen (Referent Bogen) einstimmig wiedergewählt. Die neue stellvertretende Jugendsportleiterin Pia Junker tritt die Nachfolge von Anja Klaps an, die Referenten-Posten "Gewehr" und "Wurfscheiben" bleiben einstweilen unbesetzt.