Lilienthal. Einen Umweg, den müssen alle einplanen, die in diesem Jahr die Aufführungen der Lilienthaler Freilichtbühne besuchen wollen und in Frankenburg über die Straße Speckendamm fahren möchten. Von dort aus liegt die Freiluft-Theateranlage schon in greifbarer Nähe. In diesem Jahr allerdings nicht. Der gewohnte Weg – von der Kreisstraße 8 aus auf die Straße Auf der Frankenburg und dann auf den Speckendamm – ist wegen Straßenbauarbeiten versperrt. Bis zur Premiere des Familienstücks "Die kleine Hexe" am Sonnabend, 26. Mai, werden die Bauarbeiten nicht abgeschlossen sein, sagt Michael Beitz, Leiter der Bauabteilung im Lilienthaler Rathaus.
Die Straßenbauarbeiten am Speckendamm sind noch ein Auftrag aus dem Jahr 2017. "Sie sollten längst abgeschlossen sein, wenn uns der Winter nicht aufgehalten hätte", sagt Beitz. Dabei drängen schon die nächsten Straßenbauarbeiten. Das Pensum, das die Gemeinde Lilienthal an Reparaturen und Komplettsanierungen für 2018 auf der Liste hat, ist gewaltig. Anfang Januar berichtete die WÜMME-ZEITUNG über "Löcher, Brösel-Asphalt und Versackungen" auf Lilienthals Straßen. Wollte man alle maroden Straßen in einen vernünftigen Zustand versetzen, würde das fast 20 Millionen Euro kosten, hieß es. 15 Millionen Euro wären es für die dringendsten Reparatur- und Sanierungsarbeiten an 77 Straßen, für die die Fachleute aus dem Rathaus eine "fast gefährdete" Verkehrssicherheit sehen. Da aber nicht genug Geld zur Verfügung steht, müsse die Gemeinde Prioritäten setzen. Reparaturen an 15 sowie Komplett-Sanierungen an sechs Straßen – das hatte sich die Gemeinde für dieses Jahr vorgenommen.
Jetzt wäre die Zeit, mit den Bauarbeiten loszulegen. So wie in der Straße Am Goosort, wo Arbeiter inzwischen die Oberfläche abgefräst haben. Baumaschinen haben einer der Zufahrten zu Lilienthals üppigstem Baugebiet arg zugesetzt. Jetzt wird die Straße erneuert. Gut möglich, dass die Arbeiten bis ins kommende Jahr hinein dauern. Genauere Angaben sind aus dem Rathaus nicht zu bekommen, zumal Witterungseinflüsse die Sanierung stören könnten. Die Anwohner werden also noch eine ganze Zeit lang mit Schutt und Staub leben müssen.
Gemeinde noch ohne Plan
Auch andernorts wüsste man gern, wann es losgeht. Aber noch "gibt es keinen Baustellenplan", sagt Michael Beitz. Noch sei "Feintuning erforderlich". Anfang nächster Woche soll feststehen, welche Straßen es sein werden. Der späte Frost im Februar und März habe zusätzliche Schäden angerichtet, berichtet Beitz und nennt als eine von weiteren betroffenen Straßen den Graspad. Welche Straßen noch beschädigt wurden, wollte Beitz nicht sagen. "Es muss noch aufgearbeitet werden, was Prioritäten hat." Man wolle nicht schon im Vorwege bei den Anwohnern Begehrlichkeiten wecken.
In der Bauvorbereitung liegt auch die Sanierung der Landesstraße L 133 zwischen Falkenberger Kreisel und der Einmündung in Richtung Grasberg. "Voraussichtlich im Herbst sollen die Fahrbahn und der Radweg saniert werden", teilt Gisela Schütt von der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr mit. Es gebe Kantenabbrüche am Rand der Fahrbahn, und teilweise müsse der Tiefeinbau saniert werden. Die Asphaltdeckschicht der Fahrbahn wird erneuert. Beim Radweg betrifft das die Asphalttrag- und die Asphaltdeckschicht. Noch könne sie nicht sagen, wie lange die Sanierung dauert und welche Umleitung vorgesehen sei, fügt Schütt hinzu. Ab 2019 soll dann der sich anschließende Abschnitt der L 133, die Wörpedorfer Straße, saniert werden.
Zurück zur Bühne: Für Besucher der Freilichtaufführungen gibt es zwar einen Umweg, aber auch eine gut ausgeschilderte Umleitung, fügt Michael Beitz hinzu. Auf den Schildern sei neben dem Richtungspfeil auch der Schriftzug "Freilichtbühne" zu lesen. Wer aus Richtung Borgfeld kommt, werde auf die Lilienthaler Allee gelenkt, muss bis zum Friedhof Klosterweide fahren und dort nach links in die Straße Zur Mittelwiese abbiegen. Wer sich aus Richtung Osterholz auf den Weg zur Freilichtbühne gemacht hat, fährt auf der K8 weiter bis zur Kreuzung Moorhauser Landstraße/Lilienthaler Allee, in die man rechts einbiegen muss. Von hier aus nähert man sich dem Friedhof Klosterweide aus entgegengesetzter Richtung, muss dort also rechts abbiegen in die Straße Zur Mittelwiese. Die Freilichtbühne weist darauf hin, dass die Baustelle für Fußgänger und Radfahrer aber kein Hindernis sei.