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Kirchtimker Pastor "Ostern gibt eine klare Antwort"

Der Kirchtimker Pastor Christoffer Klemme sieht in Ostern das Fest der Hoffnung. Auch wenn die Vorbereitungen darauf durchaus anstrengend sein können.
06.04.2023, 14:13 Uhr
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Von Pastor Christoffer Klemme

Ostern ist anstrengend. Wie an anderen Feiertagen gibt es einiges an Vorbereitungen zu treffen. Was gibt es zu essen? Soll Hefe-Zopf oder Osterlamm gebacken werden? Hoffentlich kriegt man alles beim Einkaufen. Wann kommt die Familie oder Verwandtschaft zu Besuch? Wer färbt die Eier und wer versteckt die Süßigkeiten für die Kleinen? Wo ist eigentlich der Karton mit der Osterdekoration? Und der erste Frühjahrsputz könnte vorher auch noch erledigt werden.

Ostern ist anstrengend. Auch für die, die nicht so leicht und unbeschwert feiern können. Für manch ältere oder einsame Person sind Feiertage wie Weihnachten oder Ostern schwierige Tage, denn man ist viel allein. Wenn das Geld im Monat sowieso schon knapp ist, hat man andere Sorgen als die Osterdekoration im Vorgarten. Und auch unsere Gesellschaft ist nach Jahren der Pandemie gereizt und angespannt. Neue Probleme kommen - so scheint es - wöchentlich hinzu.

Da kann auch die Botschaft von Ostern anstrengend werden. Die Auferstehung Jesu von den Toten fordert heraus, in diesem Jahr vielleicht mehr noch als in anderen Jahren. Der fortschreitende Krieg in der Ukraine mit seinen vielen Opfern, die täglich dazukommen, die damit verbundene Angst vor Hunger, Verschleppung oder auch dem Tod. Hier bei uns werden Existenzängste größer. Inflation und steigende Ungerechtigkeiten der Vermögensverteilung lassen viele ungewiss in die Zukunft blicken. Und natürlich sind da die Debatten über Klimaschutz. Die Ansichten über das „wie“ gehen mitunter weit auseinander und stehen manchmal unversöhnlich gegenüber.

All das stellt die Frage nach der Zukunft. Wird es auch einmal wieder anders? Ist Frieden und Gerechtigkeit in unserer Welt möglich? Wo ist die Hoffnung, der positive Blick in die Zukunft, im Kleinen wie im Großen?

Ostern gibt eine klare Antwort mit einer einmaligen Hoffnungsperspektive. Jesus Christus hat den Tod überwunden und ist auferstanden. Das Böse, der Tod siegt nicht, sondern das Leben - und das ein für alle Mal. Gerechtigkeit in ihren vielen Facetten bleibt nicht eine utopische Aussicht, sondern sie wird und ist schon da. Sie nimmt ihren Ausgangspunkt in diesem Geschehen vor rund 2000 Jahren. Und wir haben Anteil daran. Im Kleinen sind wir sogar ein Teil davon. Wenn wir die Menschen nicht vergessen, die ein wenig Hilfe gut gebrauchen können. Wenn wir uns um die kümmern, die es nicht so leicht haben. Wenn wir eintreten für friedfertiges Handeln in der Welt genauso wie in unserer unmittelbaren Umgebung. Wir sind ein Teil dieser Hoffnung, die an Ostern Wirklichkeit wird und die in unsere Welt strahlt.

Diese Hoffnung ist für Christinnen und Christen mit Vertrauen verknüpft. Sie hoffen nicht auf „gut Glück“, dass der Zufall oder das Universum es irgendwann gut werden lässt. Sondern sie vertrauen einem Gott, der den Tod überwunden hat. Der Ist-Zustand muss kein Bleib-Zustand mehr sein. Veränderung geht immer. Wir sind nicht alleine in dieser Welt und müssen das alles auch nicht alleine schaffen.

Ostern ist anstrengend, bleibt anstrengend. Aber zugleich auch unglaublich entspannend. Denn Gott leistet das, was wir nie leisten könnten. Und er bietet diese unglaublich schöne Hoffnungsperspektive: Das Leben triumphiert über den Tod. Ich wünsche Ihnen, dass Sie diese Hoffnung an diesem Wochenende spüren. Frohe Ostern!

Pastor Christoffer Klemme, Kirchtimke

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