Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Vor 25 Jahren im Landkreis Diepholz Geplatzte Gründung und Riesenpilze

Was passierte vor 25 Jahren im Landkreis Diepholz? Die Redaktion blättert regelmäßig in ihrem Archiv und veröffentlicht in der Reihe Damals Auszüge aus ausgewählten Artikeln.
12.10.2016, 00:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von Maurice Reding

Was passierte vor 25 Jahren im Landkreis Diepholz? Die Redaktion blättert regelmäßig in ihrem Archiv und veröffentlicht in der Reihe Damals Auszüge aus ausgewählten Artikeln.

11. Oktober 1991: Das war´s. Zum letzten Mal packten sie ihre Sachen wieder zusammen, zum letzten Male machten sie Kassensturz. Ob ein bißchen Wehmut im Spiel war? Kaum. Zwar wird es die „Flohfrauen“ der evangelischen Kirchengemeinde Brinkum in der Form, in der sie bekannt und beliebt geworden sind, nun nicht mehr geben, die Flinte werfen sie aber noch lange nicht ins Korn. „Wir ziehen einen Schlußstrich unter die bisherige Arbeit“, erklärte die „Flohfrau“ Hella Marahrens, „aber wir werden weitermachen, auch wenn das Wie noch in den Sternen steht.“


12. Oktober 1991: Phantasie – keine Monotonie hatten Helga Fischer und ihr Team versprochen, und sie hielten Wort. Die während der jüngsten Hausmodenschau im „Studio A“ am Ruschkamp in Kirchweyhe gezeigten Modetrends für die angehende Herbst- und Wintersaison sind in der Tat alles andere als monoton. Phantasievolle Kreationen vor allem aus Samt und Strick, raffiniert geschnitten und mit witzigen Details, prägen die Ausstattung an kühlen und kalten Tagen.


14. Oktober 1991: Eigentlich hätten es es ja Fische sein sollen – am Donnerstag kam für Manfred Overfeld aber alles ganz anders. Auf dem Weg zum Angeln fiel ihm etwas auf, was er zunächst für eine alte Tragetasche hielt, nicht der Rede wert. Daß Overfeld am Ende des Tages zwar nicht mit Schwimmtieren, dafür aber mit einer fetten Beute etwas anderer Art nach Hause zurückkehren konnte, lag daran, daß ihn die Neugier in Richtung „Tragetasche“ nicht loslassen wollte. Er ging auf die Wiese zwischen alter und neuer Bundesstraße 6 am Brinkumer Ortsausgang und traute seinen Augen nicht: Vor ihm lag eine ganze Kolonie überdimensional großer Pilze.

16. Oktober 1991: Mit hochgesteckten Erwartungen waren sie gekommen. Gefrustet, verunsichert, mit säuerlichen Mienen stiegen sie nach zweieinhalb Stunden konfuser Diskussion wieder auf ihre Drahtesel. Eigentlich stand bei der Versammlung in „Erichs Hof“ die Gründung eines Kreisverbandes Diepholz im Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) auf dem Programm, zumindest die Ziele sollten festgelegt werden. Aber daraus wurde nichts. Lediglich neun Interessenten waren gekommen, die meisten mit dem Fahrrad. Im Kreisgebiet gibt es immerhin etwa 60 Mitglieder im ADFC, dessen Bundesgeschäftsstelle sich in Bremen befindet. Obgleich die meisten Teilnehmer schon Mitglied im ADFC sind, hatten sie doch ganz offensichtlich keine rechte Vorstellung von den Zielen des Klubs. Die nötigen Informationen erhofften sie sich von Wolfgang Medelmeyer aus dem Vorstand des Kreisverbandes Delmenhorst. Der aber hatte kein einziges Stück Papier mitgebracht, weder Bundes- noch Landessatzung, und wußte auch nicht zu berichten, was denn in etwa da drin steht.


17. Oktober 1991: Früher wurde im Rieder See mit Schleppnetzen gefischt. Und zwar von staatlichen Booten aus, „die sind hier nicht mit kleinen Schlickrutschern gefahren“, erklärt Wilfried Meyer, Archivar der Gemeinde Weyhe. In den 20er und 30er Jahren sei das gewesen. Heute ist der Rieder See, südlich von Ahausen am östlichsten Zipfel der Gemeinde gelegen, weniger als einen Meter tief und völlig verschlammt. Grund für den Besitzer Dr. Jens Oetjen, die Gemeinde Weyhe und den Mittelweserverband, gemeinsam eine Entschlammungsmaßnahme zu organisieren. Die Arbeiten dazu, für die rund 130 000 Mark veranschlagt werden, sollen in den nächsten Tagen beginnen. Mit einem Saugbagger werden Schlick und Schlamm aus dem schmalen, aber fast einen Kilometer langen See geholt. 15 400 Kubikmeter der Substanz, die den Sauerstoffgehalt des Wassers herunterdrückt, werden auf ein nahegelegenes Grundstück entsorgt.

Wer beim Lesen über die eine oder andere ungewöhnliche Schreibweise stolpert, sollte sich übrigens nicht wundern. Denn vor der Rechtschreibreform von 1996 war es zum Beispiel richtig, Wörter wie muss und dass mit ß zu schreiben. Weitere Nachrichten aus vergangenen Tagen finden Interessierte übrigens in unserem digitalen Archiv im Internet auf der Seite www.weser-kurier.de/plus/archiv.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)