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Neue Serie: Nur von hier Die süße Besonderheit

Der Verdener Pferdeapfel ist ein Genuss in Zartbitterschokolade. In unserer neuen Serie stellen wir die Spezialitäten aus dem Landkreis vor.
20.12.2017, 15:48 Uhr
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Von Nastassja Nadolska

Verden. Kekse in allen Formen und Farben, Lebkuchenhäuser in verschiedenen Größen und Pralinen mit weißer und dunkler Schokolade schmücken das Schaufenster des Café Erasmie in der Verdener Fußgängerzone. Beim genaueren Hinsehen fällt vor allem eine gelbe Schachtel mit dem Schriftzug „Erasmie Verdener Pferdeäpfel“ auf. Manch einer mag sich jetzt wohl denken: „Wie bitte, Pferdeäpfel?“ Für die Verdener selbst ist das eine süße Besonderheit. „Wenn die Gäste reinkommen und mich darauf ansprechen, sage ich ihnen, dass ich die heute frisch aufgesammelt habe“, erzählt die Inhaberin des Cafés, Sibylle Jackl, schelmisch.

Optisch werden sie ihren Namensgebern durchaus gerecht, inhaltlich gibt es zum Glück Unterschiede. Der Geruch von Zartbitterschokolade kommt einem entgegen. Durch die mehrfarbigen Schokoraspeln fühlt sich die Praline etwas rau an. Schneidet man sie in der Mitte durch, fließt der weiche Kern mit einer Eierlikör-Champagner-Füllung heraus. Umhüllt ist dieser mit zwei Baiser-Hälften.

Anlass für diese besondere Spezialität war die 1. Weltmeisterschaft der jungen Dressurpferde in Verden. „Die Idee entstand bei meinem Vorgänger Hans-Georg Schulz. Er wollte was Passendes, etwas Besonderes zu diesem Event beisteuern“, erzählt Jackl. Als sie 2011 das Café übernahm, führte sie die Pferdeäpfel weiter. „Viele denken, das ist eine Rumkugel, aber es ist eine große Praline“, erklärt Sibylle Jackl.

Jedes Jahr strömen viele Touristen nach Verden. Hier gebe es vieles zum Thema Pferd wie zum Beispiel die Weltmeisterschaft oder Pferdeauktionen. Auch deswegen habe man sich für die besondere Spezialität entschieden. Die Praline sei bei den Touristen ein beliebtes Souvenir: „Gerade zur Weihnachtszeit ist sie für ein kleines Geschenk oder als nettes Mitbringsel für Kaffee und Kuchen gut geeignet. Sogar Schüler aus der Region kaufen die Praline, um sie dann bei einem Schüleraustausch weiterzugeben“, berichtet Sibylle Jackl.

Einige hätten auch versucht, das Original zu kopieren. „Das klappt aber natürlich nicht“, versichert Sibylle Jackl. Auch Einheimische hätten Gefallen an der Praline gefunden. Deswegen findet die 51-Jährige: „Die gehören zu jedem Geburtstag in Verden einfach dazu.“ Eine bestimmte Jahreszeit, zu der die Pralinen besonders gut verkauft werden, gebe es nicht. „Natürlich gehört der Winter zu der umsatzstärksten Jahreszeit. Über das Jahr gesehen verteilt es sich aber relativ gleichmäßig“, sagt Sibylle Jackl. Eine weitere Verdener Spezialität, die in ihrem Café angeboten wird, ist die von Herman Seifert kreierte „Seiferthsche Torte“ aus Sahne und Marzipan. „Die Seiferthsche Spezialtorte ist schon so bekannt wie der Verdener Dom“, ist Sibylle Jackl mit einem leichten Augenzwinkern überzeugt. Damit dies auch so bleibt, hat sich die Besitzerin des Café Erasmie den Namen ebenfalls markenrechtlich schützen lassen – sogar europaweit. Das Rezept der Seiferthschen bleibt der Tradition nach geheim. Nur so viel wollte Jackl verraten: „Die Belegkirsche musste weichen. Dafür verzieren wir jetzt kleine Schokotäfelchen mit dem Original-Siegel von 1905.“

Mittlerweile könne man die Verdener Spezialitäten auch online bestellen. „Wir haben viele Anfragen bekommen. Logistisch gestaltet sich das bei der Torte noch etwas schwierig, aber es gibt verschiedene Varianten, die infrage kommen könnten“, sagt Sibylle Jackl.

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