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Zukunftsorientierte Schulen Landkreis Verden hofft auf Digitalpakt 2.0

Dank des Digitalpakts sind grüne Kreidetafeln im Landkreis Verden Geschichte. Doch die Finanzierung zukünftiger Projekte bleibt eine Herausforderung.
15.07.2024, 15:37 Uhr
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Landkreis Verden hofft auf Digitalpakt 2.0
Von Lina Wentzlaff

Mit dem Digitalpakt wurde es Schulen in Niedersachsen ermöglicht, neue Technik anzuschaffen und in eine internetfähige Bildung zu investieren. Damit ist das Zeitalter von grünen Kreidetafeln auch im Landkreis Verden vorbei. Doch obwohl mittlerweile alle Schulen im Kreis Verden mit digitalen Tafeln ausgestattet sind, hofft die Kreisverwaltung auf weitere Fördermittel.

Welche Fördersumme hat der Landkreis bisher durch den Digitalpakt erhalten?

Insgesamt konnte der Landkreis Verden rund 2,9 Millionen Euro durch den Digitalpakt abrufen. "Diese haben wir auch bewilligt bekommen", berichtete Gesa Goetjes, Leiterin des Fachdienstes 40 (Schule, Sport und Gebäude), jüngst im Kreisschulausschuss. Durch ein Resteverfahren wurden nun noch einmal weitere Mittel in Höhe von 694.000 Euro gewährt. "Wir sind sehr froh, dass wir am Ende so viele Mittel bekommen konnten", freut sich Goetjes. Denn lange Zeit hatte es für den Landkreis Verden nicht gut ausgesehen. Die Bewilligung erfolgte aus noch vorhandenen von anderen niedersächsischen Kommunen nicht abgerufenen Restmitteln des Digitalpakts und wurde nach dem Windhundprinzip verteilt. Der erste Antrag des Landkreises Verden wurde im Antragsportal an Position 102 erfasst. "Aufgrund der geringen zur Verfügung stehenden Mittel waren allerdings nur Anträge bis zur Position 69 bewilligt worden", heißt es aus dem Kreishaus. Die sechs Anträge des Landkreises blieben im Resteverfahren zunächst unberücksichtigt. Erst im Januar kam dann die erfreuliche Nachricht. Insgesamt kann der Landkreis somit rund 3,6 Millionen Euro abrufen.

Wofür wurden die Fördermittel nun eingesetzt?

Mit den Fördermitteln wurde die Ausstattung der kreiseigenen Schulen mit interaktiven Displaytafeln im Rahmen eines Leasingmodells sowie der Netzwerk- und WLAN-Ausbau finanziert. Im Resteverfahren hatte der Landkreis Verden nach Abstimmung mit den kreiseigenen Schulen dann noch weitere sechs Anträge gestellt.

Sind die Schulen im Kreis Verden somit vollständig ausgestattet?

Jein. Zwar konnte der Landkreis Verden durch die Förderung insgesamt alle Kreisschulen mit digitalen Tafeln und WLAN ausstatten, allerdings läuft aktuell noch der Ausbau an den Berufsbildenden Schulen (BBS) und dem Domgymnasium. "Die digitalen Tafeln werden außerdem ein dauerhafter Kostenpunkt sein", gab die Fachdienstleiterin zu bedenken. Denn ob eine Folgefinanzierung von Maßnahmen aus dem Digitalpakt auch im Hinblick auf das Auslaufen der Leasingverträge und die Neubeschaffung der interaktiven Displaytafeln in 2027 über einen vom Land Niedersachsen angekündigten zukünftigen Digitalpakt 2.0 möglich ist, bleibe weiterhin offen.

Ist ein weiterer Digitalpakt denn wahrscheinlich?

"Ein Digitalpakt 2.0 ist bisher noch nicht in Sicht", berichtete Goetjes. "Aber der Bedarf ist ja deutlich." Denn der Digitalpakt ist bereits Mitte Mai 2024 ausgelaufen und damit ist die weitere Förderung zukunftsorientierter Schulen gestoppt. Ob es eine Fortsetzung des Förderprogramms geben wird und wie dieses dann aussehen wird, damit beschäftigt sich auf Forderung der Bundesländer zurzeit das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Wie will der Landkreis die anstehenden Kosten ansonsten bewerkstelligen?

Falls der Digitalpakt 2.0 nicht verwirklicht wird, kämen auf den Landkreis Verden alleine für die Tafeln Kosten in der Höhe von rund zwei Millionen Euro zu, schätzt die Fachdienstleiterin. "Aber der Weg zurück zu grünen Tafeln ist wirklich nicht das Sinnvollste", betonte Goetjes. Die Kreisverwaltung würde deswegen die notwendigen Vorbereitungen treffen, um eine Anschlussausstattung im Hinblick auf die digitale Infrastruktur sicherzustellen. "Das hat für uns einen hohen Stellenwert."

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