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Ansiedlungsvorhaben in Achim Positives Signal an Amazon

Der Achimer Verwaltungsausschuss hat mehrheitlich den Aufstellungsbeschluss für den B-Plan „Verkehrsentwicklung Achim-Ost“ gefasst und so einen weiteren Schritt zur Ansiedlung von Amazon absolviert.
25.10.2017, 09:57 Uhr
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Positives Signal an Amazon
Von Kai Purschke

Die Stadt Achim ist am Dienstagabend einen weiteren Schritt gegangen, um eine Ansiedlung von Amazon im Gewerbegebiet Uesener Feld zu realisieren. Wie der Erste Stadtrat Bernd Kettenburg am Morgen nach der nicht öffentlichen Sitzung des Verwaltungsausschusses sagte, hatte dieser mit Mehrheit den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan "Verkehrsentwicklung Achim-Ost" gefasst. Das heißt: Nun wird auf Grundlage der kürzlich öffentlich vorgestellten Verkehrsplanung ein Konzept erarbeitet und über diese Entwurfsplanung muss dann im Jahr 2018 mit einem Satzungsbeschluss politisch entschieden werden.

Wie berichtet, hatte Amazon eine zweite Zufahrt zum Gewebegebiet Uesener Feld zur Voraussetzung für eine Ansiedlung erklärt. "Ohne zweite Zufahrt kein Amazon", betonte Kettenburg noch mal. Bis der Satzungsbeschluss für den Verkehrs-Bebauungsplan vielleicht noch vor den Sommerferien 2018 vom Rat gefasst wird, werden die Träger öffentlicher Belange sowie die Bürger im Rahmen der rechtlichen Vorgaben an dem Verfahren beteiligt. "Der Rat könnte das Verfahren dann also stoppen, wenn er es nicht möchte", machte Kettenburg deutlich, dass mitnichten bereits eine endgültige Entscheidung für eine Ansiedlung von Amazon gefallen sei.

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Jedoch ist mit dem Beschluss von Dienstagabend diese ein Stück wahrscheinlicher geworden. Baurecht für das Gewerbegrundstück selbst besteht ohnehin schon, die im Bebauungsplan enthaltenen Festsetzungen müsste Amazon einhalten, wenn der B-Plan für das Gewerbegebiet nicht noch mal angefasst werden soll. Sollte die für Amazon notwendige Verkehrsentwicklung in Achim-Ost nicht rechtssicher sein, könnte der Internethändler sich noch zurückziehen. Den Befürchtungen der Bevölkerung, dass eine Amazon-Ansiedlung trotz der vorgestellten Verkehrsänderungen zum Kollaps führe, hält Kettenburg entgegen: "Es wird oft verkannt, dass Amazon selbst ein großes wirtschaftliches Interesse daran hat, dass der Verkehr an dieser Stelle fließt. Sie wollen schließlich reibungslos ihre Pakete und Mitarbeiter hin und wieder wegbekommen."

Dieser Sicht der Dinge stehen, wie berichtet, unter anderem Anwohner der Wittenberger Straße und der Uesener Feldstraße sehr kritisch gegenüber. Da in der bisher vorgelegten neuen Verkehrsplanung fast ausschließlich auf den Straßenbereich vor dem Uesener Feld geschaut wurde, glauben die Bürger, dass die aus ihrer Sicht zu erwartenden Verkehrsprobleme etwa vor und auf der Uesener Kreuzung erst unzureichend geprüft sind.

Befürchtungen der Bürger

Mittlerweile hat sich offenbar eine Achimer Bürgerinteressenvertretung "in Sachen Amazon-Ansiedlung" gegründet, für die Hans-Dieter Pöhls erklärt hat, dass er die Bürger bisher nicht ausreichend informiert sieht. Auch verstehe er nicht, warum das Büro PGT, das die jüngste Planung vorgestellt hatte, im Jahr 2011 noch bei einer Analyse der Landesstraße 156 (von Weserbrücke bis Autobahnanschlussstelle) zu dem Schluss gekommen sei, dass "die derzeitige Leistungsfähigkeit rechnerisch nicht gegeben" sei. Dagegen lege es im Auftrag von Amazon nun eine Analyse vor, in der "alle Verkehrsprobleme mit einer Straßenverlängerung und wenigen Eingriffen gelöst werden können" – und das, "nachdem sich die Verkehre kontinuierlich erhöht haben".

In einem umfangreichen Schreiben, das Pöhls an diverse Adressaten geschickt hat, werden noch weitere Aspekte der geplanten Ansiedlung kritisiert: die Größe des Baus und die Branche des Unternehmens sowie der gewählte Standort.

Mit dem Aufstellungsbeschluss wird nun aber zunächst die genaue Untersuchung angeschoben, ob sich eine Ansiedlung mit den Ideen der neuen Verkehrsführung realisieren lässt. Zum einen müsste eine Autobahnabfahrt umgebaut werden sowie eine Landes- und Kreisstraße, weshalb weitere Behörden zu beteiligen sind. "Es sind noch viele kleine Schritte notwendig", sagte Kettenburg daher. Er hofft, dass im Januar oder Februar nächsten Jahres die notwendigen Änderungen im Verkehrs-B-Plan öffentlich im Fachausschuss behandelt werden können.

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