Die angezeigte Nachspielzeit von drei Minuten war bereits überschritten, da starteten die Landesliga-Fußballer des TSV Etelsen einen letzten Versuch, um das erlösende Tor in der Partie gegen Rot-Weiß Cuxhaven zu schießen. Bastian Reiners trieb den Ball über rechts nach vorne. Seine Flanke klärte Cuxhavens Torhüter Jonas Görse nur unzureichend, doch ein Gästespieler ging entscheidend dazwischen und beförderte das runde Leder aus der Gefahrenzone. Danach pfiff Schiedsrichter Henning Kann das Spiel ab. Während die Cuxhavener Akteure feierten, konnten es die Schlossparkkicker nicht fassen, dass sie als Verlierer vom Feld gehen mussten. Mit 2:3 (1:2) unterlagen die Etelser vor eigenem Anhang.
Für die Mannschaft von Trainer Nils Goerdel war es eine bittere Pleite, die absolut vermeidbar war. Die Gastgeber erspielten sich über das gesamte Spiel hinweg viele Chancen, ließen diese aber zumeist ungenutzt. So sprangen nur zwei Tore für die Schlossparkkicker heraus. Nils Goerdel rang daher auch nach dem Schlusspfiff um Fassung. „Mir fehlen da die Worte“, sagte der Etelser Trainer zunächst, um dann hinterherzuschieben: „Was wir verballern, ist im zweistelligen Bereich. Gerade hinten raus war es unfassbar, wir haben klarste Chancen nicht genutzt.“
Kalte Dusche nach Freistoß
Als die Etelser in der Schlussphase alles nach vorne warfen und auf den Siegtreffer drängten, schlug Cuxhaven eiskalt zu. Die Gäste von der Nordseeküste schossen in der 89. Minute das umjubelte 3:2. Der Treffer gelang Aaron Schulz nach einem Freistoß. Zuvor hatten die Schlossparkkicker reihenweise gute Gelegenheiten ausgelassen. Der Etelser Chancenwucher wurde von Cuxhaven mit dem dritten Gegentor spät bestraft.
Die Goerdel-Elf erwischte keinen guten Start in die Begegnung. Bereits nach zwölf Minuten lagen die Schlossparkkicker mit zwei Toren in Rückstand. Zunächst hatte Daniel Janssen noch den ganz frühen Rückstand verhindert, als er nach zwei Minuten den Ball von der Linie kratzte. In der siebten Minute gingen die Gäste in Führung. Aus dem Gewusel heraus kam der Ball zu Gabriel Costa, der den Ball über die Linie stocherte. Die Etelser reklamierten ein Foulspiel, doch Schiedsrichter Henning Kann gab den Treffer. Das 2:0 für Cuxhaven markierte Damian Curras-Varela, der nach einem feinen Pass vor Etelsens Schlussmann Daniel Büchau die Ruhe behielt. Zuvor hatte Simon Gloger einen Fehlpass gespielt.
Von dem frühen Rückstand ließ sich die Goerdel-Elf nicht aus der Bahn werfen. Angriff um Angriff rollte auf das Cuxhavener Tor zu. Mal war noch ein Abwehrspieler dazwischen oder Görse parierte die Abschlüsse. In der 30. Minute war der Gästekeeper aber geschlagen. Eine Flanke von Bastian Reiners rutschte zu Luca Bischoff durch, der mit einem präzisen Schuss ins linke untere Eck zum 1:2 traf. Nur wenige Minuten später hätten die Gäste auf 3:1 stellen müssen, doch Sebastian Wöhlkens schoss freistehend über den Kasten.
Reiners erzielt den Ausgleich
Im zweiten Durchgang drückten die Schlossparkkicker auf den Ausgleich. Dieser gelang nach rund einer Stunde. Einen Schuss von Luca Bischoff ließ Görse nach vorne prallen, wo Bastian Reiners goldrichtig stand und per Kopf das 2:2 erzielte (58.). Die Goerdel-Elf wollte mehr und drängte Cuxhaven in die eigene Hälfte. Bischoff vergab die große Chance auf das 3:2, als er nach einem Querschläger des gegnerischen Keepers den Ball erhielt, diesen aber nicht richtig traf. Daniel Janssen köpfte in der 74. Minute neben das Tor.
In der 79. Minute hatten die Schlossparkkicker den Torschrei schon auf den Lippen. Luca Bischoff stand nach einem Konter frei vor Jonas Görse, fand im Gästekeeper aber seinen Meister. Stattdessen folgte kurz vor Schluss die kalte Dusche für die Gastgeber. Danach hatte die Goerdel-Elf noch eine große Chance auf den erneuten Ausgleich, doch der Kopfball von Frederik Bormann landete am Pfosten(90.+1). „Es ist einfach brutal ärgerlich“, haderte Goerdel mit dem Ausgang des Spiels.