Seine Leidenschaft für den Fußball ist ihm deutlich anzumerken. Wenn Leon Krämer über seinen Lieblingssport spricht, wird eine Sache schnell klar: Der 25-Jährige geht seinem Hobby sehr gerne nach. Seit 20 Jahren tritt er nach eigener Aussage regelmäßig gegen den Ball. Doch seit geraumer Zeit kann der Stürmer des TSV Etelsen seiner Leidenschaft nicht nachgehen. Denn Leon Krämer fällt seit mehr als einem Jahr verletzungsbedingt aus. Der Stürmer gibt jedoch nicht auf und arbeitet hart an seinem Comeback beim Fußball-Landesligisten. Ein Ende der Leidenszeit ist mittlerweile in Sicht.
Am 18. November 2023 bestritt Leon Krämer sein bislang letztes Pflichtspiel für die Schlossparkkicker. In der Auswärtspartie gegen den SV Lindwedel-Hope stand der Angreifer 76 Minuten auf dem Feld. Es sollte der vorerst letzte Tag sein, an dem Krämer in einem Ligaspiel das Etelser Trikot trug. Danach zwang ihn eine Knieverletzung zum Zuschauen. Ein Jahr und fast drei Monate sind seither vergangen. Doch die Zuversicht ist bei Leon Krämer geblieben. Und das hat gute Gründe. "Es wird immer besser, das Knie sieht gut aus", erzählt der 25-Jährige im Gespräch mit unserer Zeitung.
Dass Krämer diesen Satz sagt, danach hat es lange Zeit nicht ausgesehen. Zu lange fällt der Stürmer mittlerweile aus. Seit seiner Verpflichtung vom TuS Schwachhausen im Juli 2023 konnte Krämer nur 14-mal in der Liga für die Schlossparkkicker auflaufen. Bereits vor seiner Zeit in Etelsen hatte Krämer, der 2018 für den TB Uphusen sechsmal in der Oberliga kickte, erste Probleme. "Als ich bei Schwachhausen gespielt habe, habe ich schon was im Knie gespürt", sagt der Fußballer. Die erste Hälfte der Saison 2023/2024 verlief aber erst einmal nach Plan: Krämer entwickelte sich beim TSV Etelsen schnell zum Stammspieler und traf viermal. Zudem hatte er im Bezirkspokal mit drei Treffern seine Torjägerqualitäten unter Beweis gestellt.
Doch nach dem Spiel gegen Lindwedel begann die Leidenszeit von Leon Krämer. "Es wurde immer schlimmer. Ich bin dann irgendwann zum Arzt gegangen. Der meinte zu mir, dass ich einen Knorpelschaden habe", berichtet Krämer. Der Stürmer ließ sich daraufhin im Juni vergangenen Jahres am Knie operieren. Die OP war aus gleich zwei Gründen notwendig. "Der Arzt hat zu mir gesagt: Wenn es keine OP gibt, kann ich nicht mehr spielen. Bei der OP stellten die Ärzte zudem fest, dass auch der Meniskus angerissen ist", erzählt der 25-Jährige.
Danach begann die Reha. "In den ersten zwei Monaten konnte ich gar nicht laufen. Meine Mutter hat mich echt unterstützt. Ich habe dann Übungen vom Physio bekommen und mich langsam herangearbeitet", erzählt Krämer. Trainiert habe er alleine. "Ich bin ein Typ, der das mit sich selbst ausmacht", gibt Krämer zu. Es sei die erste schwere Verletzung in seiner Laufbahn gewesen. "Damit muss man erst mal umgehen", sagt der Stürmer. Die Verletzung habe ihn jedoch gestärkt, vor allem im Kopf.
Die bisherigen 17 Saisonspiele des TSV Etelsen musste Leon Krämer als Zuschauer verfolgen. Bei den Heimspielen war er meistens vor Ort. In der sich langsam dem Ende entgegen neigenden Winterpause steht die Elf von Björn Mickelat mit 23 Punkten auf dem elften Tabellenplatz. "Wir sind nicht so gut reingestartet. Es sind aber auch Säulen weggebrochen wie Nils Koehle und Maximilian Jäger. Das musste sich erst mal finden. Dann sind wir aber gut zurückgekommen", findet Krämer.
Björn Mickelat hatte im Juli vergangenen Jahres im Gespräch mit unserer Zeitung gehofft, dass er noch in der ersten Saisonhälfte wieder auf Leon Krämer setzen kann. Der Wunsch des Trainers wurde zwar nicht erfüllt, dennoch freut sich Mickelat schon auf den Tag, wenn ihm der Stürmer wieder zur Verfügung steht. "Er hat unheimlich viel gearbeitet die letzten Monate. Leon hat jeden Tag trainiert und viel mit dem Ball gearbeitet. Wir freuen uns, wenn er endlich wieder einsteigen kann und hoffen, dass er zu alter Stärke zurückfinden kann", sagt der Etelser Coach. Den 25-Jährigen bezeichnet Mickelat als einen "absoluten Topspieler" für sein Team.
Um wieder auf dem Feld stehen zu können, muss Leon Krämer erst einmal wieder ins Mannschaftstraining integriert werden. Die ersten Hürden hierfür hat er genommen. Krämer absolvierte mehrere Belastungstests und bestand lediglich einen nicht. Noch in diesem Monat soll der finale Belastungstest erfolgen. Besteht der 25-Jährige diesen, gibt es grünes Licht für das Mannschaftstraining. "Er wird dann sofort wieder ins Mannschaftstraining einsteigen", kündigt Björn Mickelat an.
Der Etelser Trainer hofft, dass er seinen Stürmer noch in dieser Saison einsetzen kann. "Die Mannschaft und wir als Trainerteam freuen uns riesig, wenn er zurückkommt. Wir hoffen, dass alles glatt läuft, er verletzungsfrei bleibt und keinen Rückfall bekommt", sagt Mickelat. Der Wunsch, endlich wieder auf dem Platz zu stehen, ist auch bei Leon Krämer groß. "Es ist einfach zu lange her", macht der 25-Jährige deutlich, wie sehr er auf ein Comeback hofft.
Nach mehr als einem Jahr Verletzungspause besteht jedoch berechtigte Hoffnung, dass Leon Krämer sich schon bald wieder das Trikot des TSV Etelsen überstreifen darf. "Ich möchte auf jeden Fall gesund bleiben und dem Team helfen", lauten die einzigen Wünsche des Fußballers. Eine lange Leidenszeit würde damit ein Ende finden.