Es ist weiter Geduld gefragt bei der Fertigstellung des Vorplatzes südlich der Gleise am Bahnhaltepunkt in Sagehorn. Auch zwei Jahre nach der Inbetriebnahme durch die Deutsche Bahn müssen Reisende und Pendler mit einem Provisorium am Bahnsteig vorliebnehmen. Anfangs hatte die Gemeinde Oyten noch gehofft, dass dies nur ein halbes Jahr der Fall sein muss, und die nötigen Arbeiten zügig nach der Freigabe der entsprechenden Flächen durch die Bahn erfolgen können. Doch insbesondere die Planung für die nötige Verrohrung des Bassener Mühlengrabens stellte in der Folge ein Hindernis dar und kostete viel Zeit.
Dennoch zeigte sich Bürgermeisterin Sandra Röse im Dezember 2022 optimistisch: "Ende nächsten Jahres wollen wir die Schleife durchschneiden." Und auch Mitte dieses Jahres bestand bei der Gemeinde noch die Hoffnung, dieses gesteckte Ziel erreichen zu können. Dafür wäre nun noch rund eine Woche Zeit. Wer sich vor Ort gerade ein Bild macht, der wird aber schnell merken, dass es mit dem Durschneiden der Schleife noch deutlich länger dauern wird.
Höhenunterschied ausgeglichen
Immerhin hat sich in den vergangenen Monaten schon einiges getan, sodass sich sagen lässt, dass der Vorplatz – zumindest was den Untergrund angeht – Formen angenommen hat. Schließlich galt es das starke Gefälle zwischen der Bahnsteigkante und der in direkter Nachbarschaft gelegenen, und sich derzeit in einer Grundsanierung befindlichen, Villa Rotstein auszugleichen. Bis zu 1,80 Meter hat dieser Höhenunterschied betragen. Die Erdarbeiten sind abgeschlossen, die Fundamente sitzen, die Abtrennung zur Villa Rotstein ist fertig und die Entwässerungsarbeiten sind erledigt, zählt Michael Bruns von der Gemeindeverwaltung auf, was sich zuletzt alles getan hat. "Ich bin ganz zufrieden mit der Firma", möchte er zudem betont haben. Aktuell sind auf der Baustelle jedoch keine Arbeiter zu sehen. Bruns hofft, dass es in der ersten Februarwoche richtig weitergehen kann. Vorausgesetzt, das Wetter spielt mit. Ohnehin ist das Wetter ein schwer zu kalkulierender Faktor, gab es doch zuletzt häufiger Phasen, in denen es mehrere Tage am Stück kräftige Niederschlage gegeben hat, die den Baufortschritt erschwerten.
Laut Bruns läuft momentan das Antragsverfahren beim Landkreis Verden für die Fahrradabstellanlage, welche auf dem Vorplatz einen prominenten Platz einnehmen wird. Anders als bei der pünktlich zur Betriebsaufnahme des neuen Haltepunktes fertiggestellten Parkplatzanlage nördlich der Gleise, soll es bei der sich im Bau befindlichen Anlage im Süden nur Pkw-Stellplätze für Menschen mit körperlichen Einschränkungen und für Kurzzeitparker zum Bringen oder Abholen von Bahnfahrenden geben. Dafür können sich Radfahrer, die mit der Bahn weiter fahren möchten, über moderne Abstellmöglichkeiten freuen. Außerdem soll der neuen Vorplatz nach der Fertigstellung auch zum Verweilen einladen.
"Wird richtig schick"
"Das wird richtig schick", ist Bruns überzeugt. Bis die Oytener sich davon ein finales Bild machen können, wird es noch einige Monate dauern. Prognosen zu einem genauen Zeitpunkt fallen der Gemeinde nach dem bisherigen Verlauf erwartungsgemäß etwas schwer, aber Bruns gibt dennoch den Mai des kommenden Jahres als neues Ziel aus. Wenn auch mit dem Zusatz, dass dies die "ganz optimistische" Schätzung sei.