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Sachstand aus dem Rathaus Zeit für eine Entscheidung zur Nutzung des Oyter Sees

Zweimal hat der Runde Tisch getagt und über die zukünftige Nutzung des Geländes am Oyer See diskutiert. Besonders die Investorenpläne standen dabei im Mittelpunkt. Nun wird die Politik gefragt sein.
03.08.2023, 17:37 Uhr
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Zeit für eine Entscheidung zur Nutzung des Oyter Sees
Von Marius Merle

Die künftige Nutzung des Areals Oyter See steht in der Gemeinde weiterhin zur Diskussion. Besonders geht es dabei um die Frage, ob der Fokus für das Gebiet auf die Naherholung oder auf die Ausweitung des Freizeitangebotes gelegt werden soll, und inwiefern sich auch beide Ansätze miteinander kombinieren lassen. Ein Investorenentwurf der WakeMan Event GmbH, die aktuell vor Ort unter anderem schon den die Wasserskianlage betreibt, zur Attraktivierung des Oyter Sees im März des vergangenen Jahres hatte für zahlreiche kritische Stimmen gesorgt. Zur weiteren Aufwertung waren unter anderem eine Vergrößerung der Wasserskianlage, ein Minigolfplatz, eine Seeterrasse oder eine Vanwiese in der Planung ausgewiesen. Die Politik hatte die Verwaltung daraufhin damit beauftragt, als Form der erneuten Bürgerbeteiligung einen Runden Tisch zu bilden. Inzwischen haben im April und Juni dieses Jahres zwei Sitzungen dieses Gremiums stattgefunden.

Wer gehörte dem Runden Tisch an?

Neben verschiedenen Eigentümern (Landkreis Verden, Knaus-Campingpark) und Pächtern des Areals waren Teilnehmende der Zukunftswerkstatt 2019, Anwohner, Nutzer sowie Vertreter der Naturschutzbehörde (Landkreis Verden), der Gemeindeverwaltung und der Politik eingeladen. Aufgrund des starken Interesses mussten die teilnehmenden Bürger ausgelost werden.

Was wurde besprochen?

Zunächst einmal galt es nach Angaben der Gemeinde, sich mit den geltenden Zuständigkeiten, Eigentums- und Pachtverhältnissen, dem (noch) rechtskräftigen „Bebauungsplan Nr. 26 Oyter Baggersee“ aus dem Jahr 1974, dem Geltungsbereich des Landschaftsschutzgebietes „Autobahnbaggersee bei Oyten“(1961) und den tatsächlichen Gegebenheiten des Geländes zu befassen. Des Weiteren sei es den Teilnehmenden wichtig gewesen, die Ideen der Zukunftswerkstatt aufzunehmen und sich dazu zu positionieren. "Die größte Zustimmung erhielten die naturnahe Gestaltung der Anlagen, die Strandvergrößerung, ein attraktiver Badebereich, die Schaffung einer Strandbar, ein guter Spielplatz, der temporär bessere Schutz in der Brut- und Setzzeit, die Verbesserung der sanitären Anlagen und die Pflege des Pflanzenbereichs", heißt es aus dem Rathaus.

Wie wurden die Investorenpläne bewertet?

Bürgermeisterin Sandra Röse hatte schon nach dem ersten Treffen verlauten lassen, dass es sowohl Befürworter wie auch Kritiker gab. Die Investoren hätten sich grundsätzlich für Anregungen offen gezeigt. "Diese Anregungen führten zu einem modifizierten Entwurf, der dann in der zweiten Runde präsentiert und diskutiert wurde", schildert die Gemeinde, die jedoch keine genaueren Angaben darüber macht, wie dieser modifizierte Entwurf genau aussieht. In jedem Fall sei dieser von etwa der Hälfte der Anwesenden als stimmig empfunden worden, auch der Großteil sonst zeigte sich grundsätzlich wohlwollend, "wünschte sich aber zum Beispiel Änderungen bei der Größe der Wakeboard-Anlage sowie der Nutzungen der Land- und Uferflächen". Eine Masterlösung, die alle Teilnehmenden des Runden Tisches durchweg zufriedenstellt, wurde also nicht gefunden – damit war aufgrund der Kontroversität der Investorenpläne aber auch nicht zu rechnen.

Wie geht es nun weiter?

Im September, höchstwahrscheinlich am 20. September, wird sich der zuständige Fachausschuss in öffentlicher Sitzung das nächste Mal planmäßig mit dem Oyter See befassen, heißt es von der Gemeinde. Bei der Gelegenheit soll von dem Runden Tisch berichtet werden und sowohl Vertreter der WakeMan Event GmbH als auch der Knaus KG Campingpark sollen als Investorengruppe zu Wort kommen. Diese braucht dann auch zeitnah eine klare Aussage der Gemeinde, um Planungssicherheit zu haben.

Die befristete Duldung für die Wakeboard-Anlage am Oyter See läuft in diesem Jahr aus. Wie schnell muss also eine Entscheidung her?

Die Oytener Verwaltung hofft, noch in diesem Jahr zusammen mit Politik erarbeiten zu können, wohin die Reise gehen soll. "Die Beratungen könnten also in einem Planfeststellungsbeschluss und anschließendem Bauplanungsverfahren münden." Bürgermeisterin Röse ist optimistisch, dass der Landkreis unter diesen Bedingungen bereit wäre, die Duldung für die Wakeboard-Anlage zu verlängern, bis das entsprechende Bauleitplanverfahren irgendwann abgeschlossen ist.

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