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Beachhandball Warum die U17-WM für den Morsumer Finn Jacobsen erfolgreich verlief

Der Morsumer Finn Jacobsen hat bei der U17-Weltmeisterschaft im Beachhandball mit Deutschland die Silbermedaille geholt. Nach der Rückkehr aus Tunesien spricht er über das Turnier und seine Erfahrungen.
26.06.2025, 16:00 Uhr
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Warum die U17-WM für den Morsumer Finn Jacobsen erfolgreich verlief
Von Maurice Reding

Finn Jacobsen spricht ganz ruhig und abgeklärt. Der 16-Jährige nimmt sich für jede Frage ausreichend Zeit und findet immer eine passende Antwort. Dabei hätte der Handballer allen Grund, das Erlebte der vergangenen Tage überschwänglich und mit großer Euphorie zu erzählen. Denn Finn Jacobsen hat eine sehr erfolgreiche Zeit hinter sich. Der 16-Jährige trat mit der deutschen U17-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft im Beachhandball an. Für Jacobsen und seine Teamkollegen sollte es sehr weit gehen – nämlich bis ins Finale des Turniers, das in Tunesien ausgetragen wurde. Am Ende holte Jacobsen mit der Nationalmannschaft den zweiten Platz und damit die Silbermedaille.

Mittlerweile ist Finn Jacobsen wieder in der Heimat. Der 16-Jährige flog am Montag von Tunesien zurück nach Deutschland. Ein paar Tage sind seit dem großen Erfolg vergangen. Allmählich realisiert Finn Jacobsen, was er und seine Teamkollegen in Tunesien vollbracht haben. "So langsam tritt es ein. In den letzten Tagen habe ich es noch nicht realisiert. Aber jetzt mit ein paar Tagen Abstand freue ich mich schon", erzählt Jacobsen im Gespräch mit unserer Zeitung.

Große Freude versprühte der 16-Jährige am vergangenen Sonntag noch nicht. Deutschland hatte im Finale die große Chance, sich den Titel bei der U17-WM zu sichern. Doch Spanien stand Finn Jacobsen und Co. im Weg. Deutschland musste sich mit 0:2 (8:16, 12:15) geschlagen geben. Der Traum von Gold bei der Weltmeisterschaft war geplatzt. "In den ersten Momenten nach dem Finale war ich schon extrem enttäuscht", gibt Finn Jacobsen zu. Spanien habe im Finale noch mal eine neue Taktik gewählt. Zudem sei die Abwehr der Spanier sehr stark gewesen. "Acht und zwölf Punkte sind schon wenig Punkte für Beachhandball", sagt Jacobsen mit Blick auf die Anzahl der deutschen Punkte in den beiden Sätzen des Endspiels.

In den ersten Momenten nach dem Finale war ich schon extrem enttäuscht.
Beachhandballer Finn Jacobsen

Auch wenn die Enttäuschung im ersten Moment groß gewesen ist, überwiegt bei Finn Jacobsen mittlerweile der Stolz, bei der Weltmeisterschaft die Silbermedaille gewonnen zu haben. "Das Turnier verlief sonst sehr gut. Wir haben Spanien sogar in der Hauptrunde geschlagen", berichtet Jacobsen. In der Vorrunde holte Deutschland aus drei Spielen zwei Siege. Gegen Kenia und Ungarn gewannen Jacobsen und Co. jeweils mit 2:0. Nur gegen Kroatien musste sich Deutschland mit 1:2 geschlagen geben. In allen drei Spielen erzielte Finn Jacobsen jeweils 18 Punkte und war damit der treffsicherste deutsche Nationalspieler.

In der Hauptrunde lief es noch besser. Deutschland setzte sich jeweils in zwei Sätzen gegen seine Gegner durch. Zuerst gewannen Jacobsen und seine Teamkollegen gegen Puerto Rico, auch der Oman war kein Hindernis. Im dritten und finalen Hauptrundenspiel setzte sich Deutschland überraschend gegen Spanien durch. Beide Sätze waren hart umkämpft, doch Jacobsen und Co. hatten mit 22:20 und 23:22 das bessere Ende für sich.

Mit reichlich Selbstvertrauen ging es in das Viertelfinalduell gegen Argentinien. Auch das südamerikanische Team schaffte es nicht, den deutschen Siegeszug zu stoppen. Dank eines 2:0-Erfolgs war das Halbfinale gebucht. Hier traf Deutschland auf einen bekannten Gegner, denn es ging erneut gegen Ungarn. Die Partie verlief enger als in der Vorrunde. Nachdem Ungarn den ersten Satz mit 16:12 für sich entschieden hatte, schlug Deutschland zurück und gewann Satz Nummer zwei denkbar knapp mit 17:16. Es musste ein dritter Satz her – und in dem hatte Deutschland mit 6:4 das bessere Ende für sich. Damit stand der Finaleinzug fest, in dem Jacobsen und Co. das Nachsehen hatten.

Beim Halbfinale und beim Finale hat es fast volle Tribünen gegeben.
Finn Jacobsen

Finn Jacobsen sind zwei Spiele besonders in Erinnerung geblieben. "Beim Halbfinale und beim Finale hat es fast volle Tribünen gegeben. Das war eine ganz besondere Erfahrung", sagt der 16-Jährige. Neben der Silbermedaille durfte sich Finn Jacobsen noch über zwei weitere persönliche Auszeichnungen freuen. Mit 122 Punkten war er Torschützenkönig der Weltmeisterschaft. Zudem wurde Jacobsen als bester Rechtsaußen ins All-Star-Team berufen.

Nach der Weltmeisterschaft steht in Kürze bereits mit der U17-Europameisterschaft das nächste Großereignis an. Hier wird Finn Jacobsen jedoch nicht dabei sein. "Ich habe noch leichte Probleme am Fuß, das war auch während der WM so. Daher will ich mich erst mal ausruhen und ein bis zwei Wochen Pause machen", sagt der 16-Jährige, der als Handballer für den HC Bremen aktiv ist.

An zwei Turnieren, die dieses Jahr noch steigen, will Finn Jacobsen aber noch teilnehmen. "Die Jugend- und Herren-DM im Beachhandball spiele ich noch", kündigt Jacobsen an. Bis dahin dürfte der 16-Jährige auch wieder fit und voller Tatendrang sein, um die nächsten Erfolge einzufahren. Mit dem zweiten Platz bei der U17-Weltmeisterschaft kann Finn Jacobsen aber jetzt schon auf einen großen Erfolg zurückblicken – und das im jungen Alter von 16 Jahren.

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