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Jubiläum Rauschendes Fest wird verschoben

Als die Kirchengemeinde St. Nikolai in den 1970er-Jahren entstand, ging es wild zu. Eine Rockband spielte bei der Eröffnung. Das Jubiläum muss die Gemeinde nun allerdings kleiner feiern  – vorerst.
25.11.2021, 17:03 Uhr
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Rauschendes Fest wird verschoben
Von Marie Lührs

Discoabende, Feten, Gitarren- und Bastelgruppen haben vor 50 Jahren den Alltag in der Verdener St.-Nikolai-Gemeinde geprägt. Das Viertel rund um das Gemeindehaus war neu. Viele junge Familien ließen sich dort nieder. Gegründet wurde die jüngste Kirchengemeinde der Stadt 1971 mit dem Ziel, einen Gegenpol zu den historischen Kirchen zu schaffen. War die Gemeinde zuvor noch an die Domgemeinde angegliedert, stand sie ab 1974 auf eigenen Beinen. An diesem Sonntag, 28. November, dem ersten Advent, wollte die Gemeinde ihr Jubiläum eigentlich groß feiern. Doch mit Blick auf die Corona-Situation hat sich der Kirchenvorstand dazu entschieden, ein deutlich kleineres Programm zu fahren.

Karen Schönfeld aus dem Kirchenvorstand erinnert sich noch gut an die Anfangszeit der jungen Gemeinde. Sieben Jahre alt war sie, als bei der Eröffnung von St. Nikolai eine Rockband spielte. An diesen Tag könne sie sich zwar nicht mehr entsinnen, dafür allerdings an viele Stunden in ihrer Jugend, die sie in dem Gebäude am Plattenberg verlebte. "Das Haus war immer voll mit Leben. Jeden Tag war hier richtig was los", erinnert sie sich. Das Gebiet vom Pulverschuppen bis Borstel sei erst in den 1960er-Jahren aus dem Boden gestampft worden. Schönfeld erinnert sich noch an Gestrüpp und leere Flächen dort, wo vor Jahrzehnten ein neuer Ortsteil entstand. 

Progressive Gemeinde

"So eine Gemeinde habe ich nie wieder gefunden", erzählt sie von ihrer Studienzeit. St. Nikolai sei damals sehr progressiv gewesen. Doch im Laufe der Jahre habe sich auch die Gemeinde in Verden verändert. "Man kann den Kulturwandel in Deutschland hier ablesen", findet Pastor Holger Hermann. Als die Familien älter wurden, die Kinder aus dem Haus waren, kehrte auch in St. Nikolai Ruhe ein. 

Inzwischen ist die Zahl der Gemeindemitglieder deutlich geschrumpft. Waren es in Hochzeiten noch 4000 seien es heute rund 1300 Menschen, erzählt Inga Leymann. Und doch sei in den vergangenen Jahren wieder mehr Leben in die Räume am Plattenberg eingekehrt. Die Kirchengemeinde ist inzwischen zum Begegnungszentrum geworden. 

Zum 50-jährigen Bestehen der Gemeinde sollten in diesem Jahr ordentlich die Korken knallen. Das werde nun auf unbestimmte Zeit verschoben, sagt Hermann. Eine große Feier sei momentan nicht verantwortbar. Und auch die traditionelle Adventsstube, die eine Woche lang reichlich festliches Programm bieten sollte, musste zu einem Pandemie-tauglichen Programm zusammengestrichen werden. 

Gottesdienst zum Jubiläum

Am ersten Advent beginnt um 14.30 Uhr ein feierlicher Gottesdienst. Anmeldungen dazu sind per E-Mail an KG.Nikolai.Verden@evlka.de möglich. An diesem Tag beginnt auch eine Jubiläums-Tombola, die Elisabeth Pankoke organisiert hat. "Unterstützt haben sie dabei viele Verdener Firmen und Unternehmen mit attraktiven Preisen", sagt Holger Hermann. Die Tombola startet nach dem Gottesdienst. Ab Montag sind die Lose bis zum 3. Dezember im Begegnungszentrum (9 bis 12 Uhr) und in der Classic Tankstelle am Berliner Ring (8 bis 22 Uhr) erhältlich. 

Die Kindergottesdienst-Teams aller Verdener Stadtgemeinden haben für das Jubiläum Bastelangebote geplant, die nun nicht wie vorgesehen stattfinden können. Statt im Begegnungszentrum können die Jungen und Mädchen zuhause basteln. Das nötige Material können sie am Montag und Dienstag, 29. und 30. November, auf der roten Bank vor St. Nikolai abholen. Statt einer geplanten Kaffeestube soll es zudem Kaffee zum Mitnehmen geben, sagt Leymann.

Kreative jeden Alters haben zudem die Möglichkeit, hölzerne Sterne zu dekorieren. Auch sie liegen auf der roten Bank aus und sind zudem im Kirchenbüro erhältlich. Die fertigen Werke sollen künftig die Weihnachtsbäume vor sowie im Gemeinde- und Begegnungszentrum schmücken. Unter den Teilnehmenden werden Gutscheine verlost. Dekoratives steuere auch die benachbarte Oberschule bei, die aus Sperrholz Krippenfiguren fertige, erzählt Hermann.

Im kommenden Jahr, wenn sich die Lage wieder normalisiert hat, soll die 50-Jahr-Feier nachgeholt werden. 

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