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Beatles-Kult 50 Jahre Friedenshymne

Harry Schwertner aus Stedorf ist Lennon-Fan durch und durch. Klar, dass er es sich nicht nehmen lässt, eine Ausstellung zum 50. Geburtstag des Popsongs "Imagine" zu organisieren.
10.09.2021, 16:49 Uhr
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50 Jahre Friedenshymne
Von Jörn Dirk Zweibrock

Eine Hymne der Friedensbewegung, John Lennons "Imagine", wurde vor genau einem halben Jahrhundert veröffentlicht. Grund genug, für die Beatles-Fans aus der Region, den 50. Geburtstag des Popsongs mit einer Sonderausstellung im Verdener Domherrenhaus gebührend zu feiern. Die Schau im Historischen Museum an der Untere Straße 13 in Verden läuft vom 10. Oktober bis zum 14. November.

Zu Hause in Stedorf hat sich Harry Schwertner ein kleines "Beatles-Museum", sein ganz persönliches Musikzimmer, eingerichtet. Im Jugendzimmer seines Sohnes Michael wimmelt es nur so von Fan-Artikeln – unzählige Platten, Bücher, Konzerttickets, und Autogrammkarten finden sich dort. Und was hat es mit dem geheimnisvollen Bierdeckel auf sich? "Michael und ich sind damals in Liverpool im berühmten Café am Hafen eingekehrt", erinnert sich Schwertner noch wie heute.

Schwänzen für das Idol

Das vom früheren Verdener Gerd Coordes gestaltete Plakat zur Ausstellung "Imagine" ist detailreich. Darauf ist unter anderem das Verdener Fischerviertel abgebildet, jener Ort, an dem Lennon 1966 für seinen Antikriegsfilm "Wie ich den Krieg gewann" gedreht hatte. Auch das Logo des legendären Star-Clubs auf Sankt Pauli ziert die Reklame, ebenso das Verdener Beatles-Denkmal.

Nach der Beatles-Ausstellung im Pferdemuseum ist vor nunmehr 15 Jahren das Pilzkopf-Fieber in der Allerstadt ausgebrochen. Das Beatles-Denkmal am Verdener Mühlentor wurde 2008 eingeweiht. Neben Cordes, der inzwischen in Hessen lebt, steuern auch Wolfgang Bielfeldt (Verden), Werner Bolte (Syke) und Thomas Halfbrodt (Wetschen) Exponate für die Ausstellung bei. Auf der Jagd nach neuen Fan-Artikeln bummelt Harry Schwertner immer wieder gerne mit seiner Frau Monika durch Barcelona, "ein El Dorado für Plattenfans".

Als Schüler hat Schwertner vor 55 Jahren einfach blau gemacht, um sein großes Idol John Lennon live und in Farbe bei den Dreharbeiten im Verdener Fischerviertel zu begleiten. Nach Zeitzeugenangaben soll Lennon damals in den Pausen einen Apfel nach dem anderen verschlungen haben. Auch Teelöffel für sein geliebtes Heißgetränk soll der Mime damals angeblich von den Verdenern gefordert haben.

Krakelige Schrift

Soldaten erobern eine deutsche Stadt, werfen eine Handgranate die leere Straße hinunter, springen hinter eine Hausecke und schreien „Don‘t look! Don‘t look! Don‘t look!“ Diese Szene musste 1966 im Fischerviertel mehrmals wiederholt werden. Als Schauplatz soll neben dem Mühlentor und der Kaserne am Brunnenweg im Film übriges auch die Ueser Brücke auftauchen.

Das 2008 vom Mindener Künstler Uwe Blaschke initiierte Lennon-Denkmal am Verdener Mühlentor besteht aus drei mit Piktogrammen versehenen Beton-Stelen. Der Kreis über John Lennons Kopf und der Friedenstaube symbolisiert eine Filmdose, die an den Dreh in Verden erinnert.

Entgegen der vorherrschenden Meinung, Lennon habe nach den Dreharbeiten auch in Verden genächtigt, stellt Schwertner klar: „Er hat im Heide-Kröpke bei Schwarmstedt geschlafen.“ Natürlich weiß Harry Schwertner auch in welchem Zimmer: „In Nummer 7.“

Der Amerikaner Mark David Chapman wurde wegen des Mordes an John Lennon (1980) zu lebenslanger Haft verurteilt. Beatles-Fans wie Harry Schwertner wissen natürlich, dass ihr großes Idol im vergangenen Oktober seinen 80. Geburtstag begangen hätte. Zu Ehren von John Lennon hat die heimische Marionettenbauerin Rotraud Scholz einen an Fäden erschaffen. 

Warum wirkt Lennons Schrift auf der Autogrammkarte von Harry Schwertner eigentlich so krakelig? „Weil er das Autogramm auf meinem Rücken unterschrieben hat“, erzählt der Stedorfer schmunzelnd.

Die Sonderausstellung "Imagine" im Verdener Domherrenhaus wird von einem Clubkonzert mit Johnny Silver am 16. Oktober flankiert. Beginn ist um 19 Uhr, Eintrittskarten sind im Vorverkauf zum Preis von 12 Euro im Historischen Museum Domherrenhaus erhältlich.

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