Werner Baden kennt den Halsebach noch ganz anders. „15 bis 20 Zentimeter hoch stand das Wasser hier bis in die 80er-Jahre hinein“, sagt Baden, „und wenn man bedenkt, dass mit dem Wasser der Halse vor 80 Jahren sogar noch fünf Mühlen angetrieben werden konnten, ist der heutige Zustand ein Trauerspiel.“
Baden wohnt an der Halse in Scharnhorst bei Verden. Ganz in der Nähe förderte der Trinkwasserverband Verden mit seinem Wasserwerk Panzenberg jährlich mehr als neun Millionen Kubikmeter Grundwasser. „Die gesamten Bachläufe der Halse und des Steinbaches sind trockengelegt“, sagt Baden. Seit Jahrzehnten kämpfen Bürger und Naturschutzverbände dafür, die Fördermenge drastisch zu reduzieren. Größter Abnehmer des Wassers ist Bremen.
Tatsächlich haben der Trinkwasserverband Verden und SWB zu Jahresbeginn eine Vereinbarung getroffen, nach der Bremen seit Januar eine Million Kubikmeter Trinkwasser weniger erhält. Während Verband und SWB dies als „Entlastung“ bezeichnen, geht die Reduzierung den Kritikern nicht weit genug. Das Thema wird die Beteiligten noch länger beschäftigen. Laut SWB bleibe Bremen „mangels alternativer Bezugsquellen für Trinkwasser auf die Lieferung aus Niedersachsen, insbesondere vom Wasserwerk Panzenberg, angewiesen“.