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Eine Stunde raus Neue Wege gehen

Frische Luft und Bewegung sind gut für Körper und Geist. Davon ist nicht nur Thomas Froitzheim überzeugt. Er hat nun zehn Routen veröffentlicht, die in Verden zum Spazierengehen einladen.
11.01.2022, 16:37 Uhr
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Neue Wege gehen
Von Marie Lührs

Der Bürgerpark, der Stadtwald und die Wege an der Aller erfreuen sich unter Spaziergängern in Verden großer Beliebtheit. Thomas Froitzheim möchte Interessierten nun auch viele weitere Routen schmackhaft machen. Der Neu-Verdener hat zehn Strecken zusammengestellt, die jeweils zu einem etwa einstündigen Rundgang einladen. 

Unter dem Titel "Eine Stunde raus" hat Froitzheim die Streckenführungen im Internet veröffentlicht. Einer seiner liebsten Runden hat er den Titel "Einmal Eissel und umzu" gegeben. Die 3,6 Kilometer lange Strecke beginnt an einem Friedhof und beinhaltet einen kleinen Abstecher auf den Deich. Von dort aus haben Naturliebhaber einen Blick über die Weser. Der Weg rund um den Ort führt anschließend mit etwas Abstand auch am Eisseler See entlang. Auf die Idee, in dem abgelegenen Ortsteil spazieren zu gehen, hatte ihn ein Bekannter gebracht, erzählt Froitzheim. Auch zu manch anderen Routen inspirierten ihn Tipps von Verdenern.

Erkundungstouren mit dem Fahrrad

Obwohl der Nordrhein-Westfale zwischenzeitlich in Bremen gelebt hatte, war ihm Verden lange kein Begriff. Erst als es ihn gemeinsam mit seiner Frau Julie wieder in den Norden zog, wurde er auf die Allerstadt aufmerksam. Als sie vor einem halben Jahr nach Verden übersiedelten, begannen sie, nach und nach den Ort zu erkunden. "Das geht mit dem Fahrrad am besten", findet Froitzheim. Auf den Sattel begab er sich allerdings nicht immer auf gut Glück. Stattdessen warf er vorher einen Blick in die Karten, denn für Kartografie hat der Rheinländer ein besonderes Faible.

Auch beruflich hat er sich seiner Leidenschaft verschrieben. 17 Jahre lang war er Leiter der Kartenredaktion bei einem Bielefelder Verlag, der Radwanderkarten herstellt. 2007 machte er sich schließlich selbstständig und berät seitdem Menschen rund um das Thema Outdoor-Navigation.

Zugewachsene Pfade und Privatwege

Was auf der Karte von Verden nach einer guten Route aussah, erwies sich bei der Recherche vor Ort gelegentlich als kaum passierbar. Zugewachsene Wege und Privatgrundstücke setzten den Plänen hier und da ein Ende. Dennoch kamen binnen weniger Monate mehrere Routen zusammen, die jeweils zwischen drei und fünf Kilometern lang sind. Sie führen teilweise durch die freie Natur, aber auch durch Ortschaften. Bei der Auswahl der Ausgangspunkte habe er sich bemüht, Orte auszuwählen, an denen Autos abgestellt werden können. "Am schönsten wäre es natürlich, wenn die Menschen mit dem Fahrrad kämen", findet Froitzheim. Doch das sei, räumt er ein, nicht immer realistisch. 

Die Lieblingsroute seiner Frau führt durch Scharnhorst und bietet eine besondere Sehenswürdigkeit, erzählt er. Am Schweinestall der Familie Ehlers können die Passanten eine kurze Rast einlegen und durch ein Fenster das Treiben der Tiere beobachten. "Erst sind sie alle weggelaufen", erzählt Froitzheim von einem Besuch vor Ort. Wenig später habe die Neugier allerdings gesiegt und nach und nach seien die ringelschwänzigen Vierbeiner zurückgekehrt, um ihrerseits durch das Fenster zu blicken.

Auszeit für Körper und Geist

Gerade in der aktuellen Zeit tue es Körper und Geist gut, sich eine Auszeit zu nehmen und spazieren zu gehen, ist Froitzheim überzeugt. "Es ist nur ein Schritt vor die Tür." Besonderes Equipment brauchen die Spaziergänger nicht, dennoch rät Froitzheim zu festem Schuhwerk. "Nicht alle Wege sind befestigt", mahnt er. Und auch Beleuchtung sei nicht überall vorhanden. Für Kinderwägen seien nur wenige Strecken geeignet. Manche können auch mit dem Fahrrad abgefahren werden.

Die Routen sind unter www.gruene-verden-aller.de/einestunderaus/ abrufbar. Wer möchte, könne sich die jeweiligen Wegeführungen auf sein Smartphone oder GPS-Gerät herunterladen, um sich bequem navigieren zu lassen, erläutert Froitzheim. Wer sich vom Smartphone führen lassen möchte, könne beispielsweise die App Komoot nutzen. Insbesondere bei Radtouristen und Wanderern sei die kostenlose Software sehr bliebt – auch für die eigenständige Streckenplanung.

Erste Rückmeldungen habe er auf seine Aktion bereits bekommen, erzählt Froitzheim. Und auch weiterhin freue er sich, von animierten Spaziergängern zu hören. Wer auf den Wegen Hindernisse entdecke oder Korrekturvorschläge habe, könne sich gerne melden, betont der Routen-Planer. Die Strecken würden immer wieder angepasst. 

Das Projekt "Eine Stunde raus" habe ihm und seiner Frau sehr geholfen, nach und nach die neue Heimat zu erkunden. An den ersten gemeinsamen Besuch in Verden kann sich Froitzheim noch gut erinnern: "Die Innenstadt hat uns sofort angesprochen." Nur das Kennenlernen von Menschen habe sich unter Pandemiebedingungen ein wenig schwieriger dargestellt. 

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