Das Feuerwehrhaus in Döhlbergen-Rieda wird modernisiert und soll eine neue Fahrzeughalle bekommen. Der aktuelle Zustand des Gebäudes entspricht nicht mehr den Anforderungen der Feuerwehrunfallkasse. Die vorhandene Fahrzeughalle soll zu Umkleideräumen umgebaut und der Sanitärbereich saniert werden.
Mit den Plänen hat sich nun auch der Finanzausschuss der Stadt Verden befasst, der passend zum Thema in einem Feuerwehrhaus tagte. Vom Sitzungsraum an der Lindhooper Straße ließ sich der Baufortschritt am zweiten Feuerwehrgebäude von oben begutachten, ehe eine Visualisierung an der Wand den Fokus zurück auf die Zukunft der Freiwilligen Feuerwehr Döhlbergen-Rieda lenkte.
Ziel: Standort erhalten
"Ziel des Feuerwehr-Neubaus ist es, den Standort zu erhalten", erklärte Wolfgang Tobias, Leiter der Hochbauabteilung der Stadt den Ausschussmitgliedern. Das Feuerwehrgebäude ist Teil der Mehrzweckanlage Wesermarsch, die vor 40 Jahren bezogen wurde und dementsprechend nicht mehr auf dem neuesten Stand der Technik ist. Der geplante Anbau soll heutigen, aber auch künftigen Ansprüchen genügen und bietet daher auch Platz für ein größeres Einsatzfahrzeug. Zusätzlicher Raum für ein weiteres Gefährt ist jedoch nicht geplant. "Es wird bei einem Fahrzeug bleiben", machte Ortsbrandmeister Peter Schmidt deutlich. Der Neubau soll südlich an das Bestandsgebäude anschließen.
Die neue Fahrzeughalle wird laut Planung in konventioneller Industriebauweise aus einer Stahlskelettkonstruktion mit Stahlbetongründung und sogenannten Sandwichpaneelen aus Metall und Schaumstoff als Außenwandverkleidung bestehen. Auch die Haustechnik wird in diesem Zug erneuert und erweitert.
Mit dem Bau gehen auch Veränderungen auf dem umliegenden Gelände einher. So müssen die Verkehrswege für An- und Abmarsch der Wehr neu organisiert werden. Auf dem Areal werden zudem zwölf Alarmstellplätze sowie neun weitere Stellplätze für die Vereine auf der angrenzenden Fläche des Sportplatzes eingerichtet. Die aktuellen Parkplätze sowie der angrenzende Spielplatz sollen verlegt werden. Der ehemalige Fußballplatz wird bereits seit einigen Jahren nicht mehr genutzt und bietet genügend Platz, ist der Vorlage zu entnehmen. Die restliche Sportfläche soll künftig als Dorfgemeinschaftswiese, Bolzplatz und Übungsfläche für die Feuerwehr dienen.
Im Zuge der weiteren Planungen soll entschieden werden, wie das Dach der neuen Fahrzeughalle klimagerecht genutzt wird. So könne eine eigenständige Photovoltaikanlage installiert oder das Dach begrünt werden, um die neu versiegelte Fläche zu kompensieren.
Fertigstellung 2022
Der Um- und Erweiterungsbau der Feuerwehr soll samt Stellplätzen 515.000 Euro kosten. Planung und Abwicklung des Bauvorhabens übernimmt die Hochbauabteilung der Stadt Verden. Die Ausschreibung soll im Januar 2022 anlaufen. Der Baubeginn ist für März, die Fertigstellung für November 2022 vorgesehen. Aufgrund der noch bestehenden aktuellen Knappheit von Baumaterialien ist grundsätzlich mit Preissteigerungen und mit dadurch verursachten Bauverzögerungen zu rechnen. Auf dem Holzmarkt zeichne sich allerdings eine Stabilisierung der Preise ab, machte Tobias den Ausschussmitgliedern Hoffnung. Die befürworteten das Vorhaben einstimmig.
Im Laufe der Sitzung befassten sich die Teilnehmenden noch ein weiteres Mal mit den Herausforderungen der Feuerwehren. Denn die wünschen sich für mögliche Katastrophenfälle Notstromaggregate. Lediglich für das Gebäude an der Lindhooper Straße sei ein solches vorgesehen, sagte der Ortsbrandmeister. Es gebe zwar Aggregate auf den Fahrzeugen, doch die Feuerwehrhäuser müssten bisher ohne ankommen. In einem Katastrophenfall, in dem für längere Zeit der Strom ausfällt, könne das zum Problem werden. "Die Funkgeräte und Meldeempfänger müssen geladen werden", nannte Schmidt ein Beispiel. Die Feuerwehrhäuser seien zudem Anlaufstellen für Hilfesuchende, wenn im Notfall das Telefonnetz zusammenbricht. Dies habe nicht zuletzt die Hochwasserkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz verdeutlicht.
Der Ausschuss beauftragte die Verwaltung damit zu ermitteln, wie viel die Ausstattung der Feuerwehrhäuser mit Notstromaggregaten kosten wird. Auch darüber, auf welche Art der Stromgewinnung dabei gesetzt wird, wird noch diskutiert werden. Rasmus Grobe von den Grünen mahnte, die Zukunftsfähigkeit im Auge zu behalten. "Wer weiß, wie lange es Diesel noch gibt", gab er zu bedenken.