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Fußball-Landesliga Für den FC Verden 04 geht es in dieser Saison nur in eine Richtung

Der FC Verden 04 hat in dieser Saison für Aufsehen gesorgt. Die Reiterstädter spielten eine beeindruckende Qualifikationsrunde und belohnten sich mit der Herbstmeisterschaft. Eine Zwischenbilanz.
23.11.2021, 17:30 Uhr
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Für den FC Verden 04 geht es in dieser Saison nur in eine Richtung
Von Maurice Reding

Es ist noch gar nicht so lange her, da stand der Fußball-Landesligist FC Verden 04 mit dem Rücken zur Wand. Im April 2019 sah es danach aus, dass die Reiterstädter den bitteren Gang in die Bezirksliga würden antreten müssen. Mit einem Trainerwechsel versuchten die Verantwortlichen das Ruder herumzureißen. Sascha Lindhorst musste gehen, auf ihn folgte mit Frank Neubarth ein langjähriger Bundesliga-Profi, der im deutschen Oberhaus bereits den FC Schalke 04 gecoacht hatte. Dem einst so erfolgreichen Stürmer des SV Werder Bremen glückte die Mission Klassenerhalt. Gut zweieinhalb Jahre später sieht die Lage bei den Reiterstädtern gänzlich anders aus. Hinter dem FCV liegt in der ersten Landesliga-Staffel eine Qualifikationsrunde, die kaum besser hätte verlaufen können. Von 14 Spielen haben die Verdener zehn gewonnen, lediglich eine Partie ging verloren. Der Lohn ist die Herbstmeisterschaft, die das Erreichen der Meisterrunde bedeutet.

Einen erheblichen Anteil an dem Erfolg des FC Verden 04 haben Frank Neubarth und Andreas Dressler. Neubarth und sein Co-Trainer haben den Klub vom Hubertushain zu einem Spitzenteam geformt, das im Kampf um den Aufstieg in die Oberliga ein gehöriges Wörtchen mitredet. "Die Entwicklung konnte man vor Saisonbeginn so nicht erwarten. Die Jungs haben das richtig gut gemacht", lobt Neubarth seine Mannschaft. Mit ein Grund für den positiven Saisonverlauf seien die Neuzugänge, bei denen der Verein ein glückliches Händchen bewiesen habe. "Sie sind menschlich und sportlich eingeschlagen und haben eine sehr, sehr gute Qualirunde gespielt", sagt der Chefcoach.

Neuzugänge schlagen ein

Namentlich sind das unter anderem Edward Kelsch, Luis Saul und Kevin Brandes. Das Trio hat sich auf Anhieb einen Stammplatz gesichert. "Eddy und Kevin haben beide sehr, sehr gute Spiele gemacht. Als sie gefehlt haben, hat man das gemerkt", weiß Neubarth um die Wichtigkeit der beiden Mittelfeldspieler. Auch für Luis Saul, der kurz vor Saisonbeginn aus der zweiten Mannschaft von Holstein Kiel in die Reiterstadt wechselte, findet der Trainer warme Worte: "Luis ist klasse eingeschlagen und hat sehr gute Leistungen gezeigt. Er tut uns sehr, sehr gut." Nicht vergessen will Neubarth die anderen Zugänge Jeremiah Winter sowie Kevin und Philip Eichler. Winter habe seine Sache sehr ordentlich gemacht. "Kevin hat gezeigt, dass er fußballerische Qualitäten hat", sagt Neubarth. Torben Rodel, der aus der eigenen U19 hochgezogen wurde, hatte einige Kurzeinsätze. Philip Eichler und Moritz Nientkewitz hatten Pech mit Verletzungen und kamen deshalb noch nicht zum Zuge.

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Neben den Neuen haben auch einige arrivierte Spieler einen weiteren Schritt nach vorne gemacht. "Jonas Austermann muss man sicher hervorheben. Er fühlt sich durch den Systemwechsel wohl, ist körperlich stabil und hat sehr, sehr gute Spiele gemacht. Auch Bjarne Guth hat sich noch mal gesteigert", zählt Neubarth zwei Spieler seiner ersten Elf auf. Der FCV habe mit Luis Saul, Bjarne Guth, Richard Sikut, Jonathan Schmude, Kevin Brandes sowie Jonas Austermann eine zentrale Achse, die top gespielt hat.

Seit dem Amtsantritt von Frank Neubarth fehlte den Verdenern vor allem eines: die Konstanz. "Wir hatten bis zu den Abbrüchen Aufs und Abs. Es waren gute Spiele dabei, aber auch Ausreißer nach unten. Das ist diese Saison anders, da haben wir einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht", sagt der Coach. Das belegen die Zahlen mehr als deutlich: Erst im sechsten Spiel gab es gegen den TSV Etelsen den ersten Punktverlust. Zuvor wurden die Topgegner der Staffel, MTV Treubund Lüneburg und SV Ahlerstedt/Ottendorf, besiegt.

Die erste Niederlage mussten die Reiterstädter erst am drittletzten Spieltag in Ahlerstedt hinnehmen. Das änderte aber nichts mehr an der Herbstmeisterschaft des FCV. "Die Jungs haben gut trainiert und gearbeitet. Sie sind lernwillig- und fähig und haben die Sachen sehr gut umgesetzt. Wir waren dann, wie man so schön sagt, im Flow. Da erscheinen die Dinge leichter als bei einem Negativlauf", erklärt Neubarth, warum es für seine Mannschaft bislang so gut lief.

Starke Gegner in der Meisterrunde

Im neuen Jahr geht es für den FC Verden 04 in der Meisterrunde weiter. Dort trifft die Mannschaft von Frank Neubarth auf die vier besten Teams der zweiten Qualifikationsstaffel. Das sind der TuS Harsefeld, SV BW Bornreihe, SV Drochtersen/Assel II und TuS Elstorf. Gerade das Trio Harsefeld, Bornreihe und Drochtersen schätzt der Coach der Reiterstädter stark ein. "Sie sind Mitfavoriten um den Aufstieg", findet Neubarth. Insgesamt könnten aber fünf, sechs Teams sagen, dass sie um den Aufstieg mitspielen. Das seien die jeweils drei bestplatzierten der Staffel – und damit auch der FC Verden 04. Das Wort Oberliga will Frank Neubarth aber nicht in den Mund nehmen. "Eine Vorhersage kann man nicht treffen. In den Partien muss alles passen", stapelt der Übungsleiter tief.

Verstecken muss sich der Klub vom Hubertushain mit Sicherheit nicht. Die beeindruckende Qualifikationsserie hat sicherlich auch bei den anderen Klubs für Aufsehen gesorgt. Dass die Verdener im Kampf um den Aufstieg in die Oberliga ein Wort mitreden, hätten vor zwei Jahren wahrscheinlich nur die kühnsten Optimisten für möglich gehalten. Es ist der vorläufiger Höhepunkt einer Entwicklung, die unter Frank Neubarth in dieser Spielzeit nur in eine Richtung ging – und zwar nach oben.

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