Durch den goldenen Treffer von Thomas Celik hat der Fußball-Landesligist FC Verden 04 das Derby gegen den TSV Etelsen für sich entschieden. Celik traf in der 43. Spielminute nach einer starken Einzelaktion mit einem Flachschuss. „Die individuelle Klasse hat in dieser Szene den Unterschied ausgemacht. Natürlich ärgere ich mich über das Ergebnis, da es dem Spielverlauf einfach nicht gerecht wird. Mit der Leistung der Mannschaft bin ich ansonsten wirklich zufrieden“, resümierte Etelsens Trainer Nils Goerdel. Auf der Gegenseite trug Andreas Dressler kurzerhand die Verantwortung: „Frank Neubarth hat mich morgens angerufen und mitgeteilt, dass er krankheitsbedingt passen muss. Daher begann der Tag für mich aufregend und nimmt so natürlich ein schönes Ende.“
Der Verdener Hubertushain war erwartungsgemäß gut besucht. Mit schönem Fußball wurden die Zuschauer aber nur selten belohnt. Rassige Zweikämpfe und viele Emotionen bestimmten die Partie von Beginn an. Den besseren Start erwischten die Platzherren. Nach einem flachen Eckball an die Strafraumkante verzog Jonathan Schmude nur knapp (2.). Einen Freistoß von Jonas Austermann lenkte der sichere TSV-Keeper Cedric Dreyer über den Kasten (7.). „Wir haben etwas schwer in die Partie gefunden, dann wurde es aber immer besser. Wir hatten viele Offensivaktionen“, erklärte Nils Goerdel.
Strittige Entscheidung
Große Aufregung gab es in Spielminute 17. Eine Kopfballverlängerung im Zentrum landete bei Nils Koehle, der einen Tick schneller am Ball war als der aus seinem Tor geeilte FC-Keeper Stefan Wöhlke. Für das anschließende Foulspiel sah Wöhlke die Gelbe Karte. Während Andreas Dressler von „einer für uns sicher eher glücklichen Entscheidung“ sprach, fand Nils Goerdel deutliche Worte: „Für mich ist das eine klare Rote Karte, keine zwei Meinungen. Der Schiedsrichter hätte aber auch in anderen Szenen früher Karten ziehen müssen.“
So ging es im Elf gegen Elf weiter. Besser im Spiel waren nun eindeutig die Gäste, die vor allem bei Standardsituationen für Gefahr sorgten. Lautstark bejubelt wurden auf beiden Seiten zwei überragende Defensivaktionen. So verhinderten Etelsens Nico Meyer (28.) und FC-Kapitän Katip Tavan (40.) mit starken Grätschen gegen einschussbereite Gegenspieler einen Gegentreffer. Der fiel dann kurz vor dem Seitenwechsel. „In der Phase haben wir als Mannschaft zu offensiv gedacht und stehen nicht mehr in der Grundordnung“, beschrieb Nils Goerdel die Entstehung des Gegentores, als Verdens Frederik Bormann einen tollen Pass auf Thomas Celik schlug, der sich durchsetzte und sehenswert abschloss.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit sah es kurzzeitig so aus, als würden beide Teams auch spielerisch zulegen. Nach einem Doppelpass mit Celik verzog Bormann mit einem Linksschuss nur knapp (48.). Auf der Gegenseite hielt Wöhlke seinen Kasten bei Schussversuchen von Luca Bischoff (49.) und Nils Koehle (55.) dank starker Paraden sauber. Anschließend bestimmten dann aber wieder Kampf und Einsatz das Geschehen. Wenn es vor dem Tor dann doch einmal gefährlich wurde, waren beide Torhüter stets auf dem Posten. So verhinderte Cedric Dreyer gleich zwei Mal gegen Jonas Austermann eine vorzeitige Entscheidung (71., 75.). Auch Stefan Wöhlke strahlte weiterhin Sicherheit aus.
In der Schlussphase war der FC Verden 04 dann in Unterzahl. Luis Saul handelte sich eine Gelb-Rote Karte ein, als er bereits vorbelastet die schnelle Ausführung eines Freistoßes verhindern wollte (82.). „Aus der Überzahl haben wir dann aber zu wenig gemacht. Wirkliche Torchancen gab es nicht mehr. Da müssen wir einfach cleverer den Ball laufen lassen, zumal Verden auf mich dann auch platt wirkte“, ärgerte sich Nils Goerdel.
Andreas Dressler freute sich naturgemäß über den Heimsieg: „Die Mannschaft hat die Vorgaben sehr gut umgesetzt. Es war klar, dass das Spielerische heute etwas auf der Strecke bleibt. Wir haben unsere Ausgangssituation für die Meisterrunde dadurch weiter verbessert.“ Stichwort Meisterrunde: „Wir sind vor dem letzten Spieltag weiterhin einen Punkt vor Gellersen und haben es in der eigenen Hand“, sagte Nils Goerdel abschließend.