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Hannoveraner Verband Mitglieder wollen groß feiern

Der Hannoveraner Verband blickt optimistisch ins Jubiläumsjahr: Genau vor einhundert Jahren wurde der Züchterverband ins Leben gerufen.
27.01.2022, 17:36 Uhr
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Von Angelika Siepmann

Als der vor anderthalb Jahre gewählte und zu erneuter Kandidatur entschlossene Präsident am Ende erneut das Wort ergriff, waren fast vier Stunden vergangen. „Die allgemeine Lage ist gut“, fasste Hinni Lührs-Behnke am Mittwochabend all das zusammen, was zuvor bei der online abgehaltenen Info-Veranstaltung des Hannoveraner Verbandes mehr oder weniger ausführlich zur Sprache gekommen war. Im Finale stimmte der Verdener das weitgehend unsichtbare Publikum auf die geplanten Aktivitäten anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Pferdezuchtverbandes ein: „Wir wollen feiern.“

Um das Jubiläum gebührend zu begehen, ist so allerlei in Vorbereitung, nicht zuletzt ein zünftiger Ball. Ursprünglich schon für Frühjahr oder Sommer vorgesehen, hat Corona auch hier zu einer zeitlichen Verschiebung geführt. Das offizielle Gründungsdatum, 25. Juli 1922, wird schon über ein Jahrhundert zurückliegen, wenn die Sause steigt. Dies soll nach derzeitigem Stand am 24. September der Fall sein, und zwar in einem großen Festzelt auf dem Turniergelände. Der mobile Ballsaal braucht dafür nicht eigens installiert zu werden, das Zelt wird vorher schon benötigt. Schließlich wird die Reiterstadt an zwei langen Wochenenden im September Schauplatz der deutschen Jugendmeisterschaften im Springen und in der Dressur sein.

Bewegende Historie

Neben einer Ausstellung wird unter anderem ein Film zur bewegenden Historie des Verbandes vorbereitet. Wenn alles klappt, wird der Streifen im Zuge der 139. Elite-Auktion im Oktober gezeigt, bei der die zuletzt Pandemie-bedingt unterbrochene Tradition der großen Gala-Abende wieder aufgenommen werden soll – mit besonderem Jubiläumsgepräge. Dies ist vorerst noch Zukunftsmusik, denn bevor es Rückblicke auf 100 Jahre Verbandsgeschichte gibt, gilt es vor allem, die beiden vergangenen Jahre nach den Statuten „abzuwickeln“.

Einen Vorgeschmack auf die nach wie vor ausstehende reguläre Delegiertenversammlung, nunmehr für den 11. Mai angesetzt, vermittelte das digitale Meeting, bei dem Verantwortliche aus Haupt- und vor allem Ehrenamt mit den angekündigten Informationen wahrlich nicht sparten. Waren die Berichte des Geschäftsführers Wilken Treu und des Zuchtleiters Ulrich Hahne, wie berichtet, schon einige Tage allen Interessierten zugänglich gewesen, so kamen jetzt neben dem „Vorreiter“ Lührs-Behnke auch fachspezifisch eingesetzte Mitglieder des Präsidiums sowie der im August 2020 ebenfalls neu installierte Aufsichtsrat zu Wort.

Der stellvertretende Verbandspräsident Carsten Leopold (Bassum), zuständig für den Bereich Finanzen, Personal und Recht, konnte den Zuhörern vorbehaltlich des noch ausstehenden Jahresabschlusses 2020/21 schon einmal mitteilen: „Es wird ein erfreuliches Jahr“. Man rechne mit einem Plus im sechsstelligen Bereich. Bei der „Optimierung beziehungsweise Korrektur bisheriger Bilanzpraktiker“ habe man außerdem festgestellt, dass dem Verband aus der Beteiligung an der Niedersachsenhallen GmbH noch eine erhebliche Summe zustehe. Diese resultiert aus der Zeit des Baus der Halle Anfang der 1970er-Jahre, als der Verband der Gesellschaft ein zinsloses, mithin rückzahlbares Darlehen gewährte.

Dafür zahlten die Züchter seinerzeit 50 Mark pro eingetragener Stute. Seither ist viel Wasser die Aller heruntergeflossen, und nach umfangreicher Aufarbeitung habe nun laut Leopold rund 700.000 Euro an den Verband zu fließen. Der Betrag wird gemäß Beschluss dem Eigenkapital zugeführt. Seit vergangenem Herbst würden zudem Überlegungen angestellt, ob die Notwendigkeit bestehe, „auf beiden Seiten der Lindhooper Straße zu agieren“. Soll heißen: Sind für die Tätigkeit der Ausbildungs- und Absatzzentrale auch noch Gebäude und Gelände der früheren Reit- und Fahrschule erforderlich oder geht es auch ohne? Die Diskussionen darüber seien „aktuell noch nicht abgeschlossen“.

Zwingmann hört auf

Nach wie vor entschlossen, sich bei der Delegiertenversammlung nicht erneut zur Wahl zu stellen, ist die noch amtierende Aufsichtsratsvorsitzende Ernestine Zwingmann (Lindwedel/ Heidekreis). Ihre Entscheidung war bereits im Herbst angekündigt worden. Den Bericht des Aufsichtsrats wollte sie „nach eigener freier Entscheidung“ nicht erstatten. Dies tat einer ihrer (Noch-) Kollegen, Heinrich Hüsker (Syke-Wachendorf). Einen Kandidaten für Zwingmanns Nachfolge gibt es mittlerweile: Henning Schmidt (Barnstedt/ Kreis Lüneburg) stellte sich überzeugend als geeigneter Bewerber für den Posten an der Spitze des Gremiums vor. Für das Präsidiumsamt Bereich Züchterbindung, bislang von Harald Thelker (Venne) besetzt, bewirbt sich der Vorsitzende des Bezirksverbandes Lüneburg, Helmut Bäßmann.

Der Verband zählt momentan fast 7350 Mitglieder. Immerhin etwas über 1000 hatten sich im vergangenen Herbst an der groß angelegten Mitgliederbefragung zu verschiedensten Aspekten beteiligt. Was nach bisheriger Analyse dabei herausgekommen ist, stellte Katharina Wiegandt, Leiterin des Auktionsbüros, in ihrem mit vielen Tabellen ergänzten Beitrag vor. Die vielfältigen Antworten auf viele Fragen werden noch weiter ausgewertet.

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