Bloß nicht abschlachten lassen – mit diesem Bestreben war die HSG Verden-Aller in ihr erstes Spiel des neuen Jahres gegen den VfL Horneburg gegangen. Der Gegner aus dem Kreis Stade galt in der Verdener Aller-Weser-Halle als klarer Favorit und wurde dieser Rolle schlussendlich auch gerecht. Allerdings erreichte auch der Jugendhandball-Bundesligist aus der Domstadt sein gestecktes Ziel: Die HSG Verden-Aller verlor die Partie verhältnismäßig knapp. Nach 60 Minuten stand es 31:23 (16:10) für den Tabellenzweiten aus Horneburg.
Für den VfL Horneburg deutet sich mehr und mehr an, dass er am Ende der Hauptrunde B in der Staffel 1 unter den besten vier Mannschaften stehen wird und die Saison für die Mannschaft somit in der K.o.-Runde weitergeht. Davon sind die Verdener weit entfernt. Jedoch hat HSG-Trainer Sascha Kunze stets kommuniziert, dass seine Sieben in der Staffel nicht Letzter werden wolle. Um dieses Ziel zu erreichen, muss die HSG Verden-Aller gegen Konkurrenten punkten, die nicht so leistungsstark sind wie der jüngste Gegner.
Sascha Kunze lobte seine jungen Spieler nach der Niederlage gegen den Favoriten aus Horneburg dennoch: "Horneburg ist seiner Rolle gerecht geworden. Aber wir haben 60 Minuten Gas gegeben und spielen, spielen, spielen." Zu Beginn der Partie zogen die Gäste allerdings schnell auf 5:1 weg. Davon ließ sich die Kunze-Sieben aber nicht beeindrucken und kam auf 4:5 heran. Danach erspielte sich der VfL Horneburg aber eine komfortable Führung, die zur Pause sechs Tore betrug.
Trotz des Rückstands war Sascha Kunze mit der Darbietung seiner Mannschaft in Halbzeit eins einverstanden. Mit der Phase direkt nach dem Seitenwechsel war er es allerdings nicht mehr. Sah das Resultat zur Halbzeitpause noch recht gut für die HSG Verden-Aller aus, drohte den Gastgebern nach den ersten Minuten in Durchgang Nummer zwei doch eine heftige Niederlage. In der 41. Spielminute betrug der Rückstand satte zwölf Tore – 13:25.
Verden verkürzt den Rückstand
Die Begegnung war zu diesem Zeitpunkt gelaufen, für die Verdener ging es aber eben auch noch darum, sich nicht "abschlachten" zu lassen. Immerhin: Das sollte der Kunze-Sieben gelingen. Sie wehrte sich und verkürzte den Rückstand, sodass beim Schlusspfiff nur noch acht Tore die beiden Mannschaften trennten. Jedoch mussten sich die Gastgeber jeden Treffer hart erarbeiten: Die VfL-Spieler hatten klare körperliche Vorteile und die HSG-Akteure im Angriff daher oft einen schweren Stand.
Einerseits gaben sich die Verdener trotz des hohen Rückstandes in der 41. Minute nicht auf. Andererseits gehört aber zur Wahrheit, dass der VfL Horneburg in der Schlussphase einen Gang zurückgeschaltet hatte. "Das ist so. Aber wir haben eben auch nicht aufgehört zu spielen", sagte Kunze. In den letzten Zügen saß beim Siegerteam zudem schon der Akteur auf der Bank, der dem Handballspiel seinen Stempel aufgedrückt hatte: Horneburgs Haupttorschütze Ole Hagedorn. Der Rückraumspieler steuerte zum siebten Hauptrunden-Sieg des VfL insgesamt zwölf Tore bei. Alleine zehn Treffer gelangen ihm in der ersten Halbzeit.
In den zweiten 30 Minuten traf er nicht mehr so häufig, weil er von der HSG Verden-Aller kurz gedeckt und somit förmlich aus dem Spiel genommen wurde. "Ole Hagedorn haben wir nicht gut verteidigt, die anderen Gegenspieler aber meist schon", sagte Sascha Kunze über die Abwehrleistung seiner Mannschaft. "Leider haben wir noch einige Bälle weggeworfen. Sonst hätte das Ergebnis noch knapper sein können. Aber wir haben Horneburg immer wieder vor Aufgaben gestellt."