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Lichtspielhaus Vorhang auf mit Koki und Blockbustern

Der Kinobetrieb in Verden wird im Juli wieder aufgenommen. Auch für das kommunale Kino ist die pandemiebedingte Zwangspause beendet. Ende September läuft der neue Bond an.
30.06.2021, 16:38 Uhr
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Vorhang auf mit Koki und Blockbustern
Von Jörn Dirk Zweibrock

Darauf haben Cineasten seit Monaten gewartet: Das Verdener Lichtspielhaus Cine City an der Zollstraße öffnet an diesem Donnerstag, 1. Juli, wieder seine Türen. "Eigentlich hätten wir schon einen Monat früher starten können, aber die Filmverleiher und der Kinoverband haben sich auf einen späteren Termin verständigt", erzählt Verdens Kinochef Christian Müscher. Hat den Vorteil, dass es somit in der Kinolandschaft keinen bundesweiten Flickenteppich gibt und wieder genügend Streifen auf Halde liegen. Kinofreunde können sich in der neuen Kinowoche auf das Aufeinandertreffen von King Kong und Godzilla und ein Wiedersehen mit Peter Hase freuen. Außerdem ziehen Feuerwehrmann Sam und Catweazle die Zuschauer in ihren Bann. Daneben laufen "A Quiet Place 2", "Conjuring 3: Im Bann des Teufels", "Kings Of Hollywood" sowie "Yakari – der Kinofilm" in diesen Tagen in der Kinostadt Verden an.

Stichwort Kinostadt: Neben dem regulären Programm nimmt nach der monatelangen cineastischen Abstinenz auch wieder das Kommunalkino (Koki) seinen Betrieb auf. Ab 7. Juli flimmern wieder jeden Mittwoch ab 20 Uhr ausgewählte Filme im Cine City über die Leinwand. "Einige dieser Filme wollten wir bereits im November zeigen", spielt Koki-Sprecherin Friederike Vasen auf die pandemiebedingte Verzögerung an. Den Auftakt macht am 7. Juli die britische Romanze "Emma".

Kinosäle renoviert

Christian Müscher und seine Frau Kim haben die Corona-bedingte Zwangspause jedenfalls richtig ausgenutzt und einen Kinosaal nach dem anderen renoviert. Der Hausherr hat selbst Hand angelegt, die Säle komplett entkernt, Teppiche, Sitze, Wandbespannung und Beleuchtung rausgerissen. "In Corona-freien Zeiten hätten wir einen Saal bei laufendem Betrieb renovieren müssen", erzählt Müscher. Besonders stolz ist er auf die Installation des neuen Surround-Sound-Formats Dolby Atmos und der Lichteffekte. Ein weiterer frisch renovierter Kinosaal versprüht mit seinen Lüstern an den Wänden ein wenig Moulin-Rouge-Charme. Nebenan können es sich die Kinobesucher inzwischen auf den riesigen Daybeds bequem machen. Für die Renovierung der Säle haben Christian und Kim Müscher Investitionskostenzuschüsse erhalten.

Jeder Kinosaal verfügt mittlerweile also über ein ganz spezielles Ambiente. "Das verspricht jedes Mal ein anderes Erlebnis", freut sich Christian Müscher, und ergänzt: "Das Kino befindet sich im Wandel." Um mit den boomenden Streaming-Diensten mithalten zu können, müssten sich die Betreiber eben etwas einfallen lassen, um den Besuchern einen Filmabend der Extraklasse zu bescheren. Reinfallen lassen können sich die Kinobesucher hingegen in die sogenannten Slider, breite Sessel, in denen sie sanft in die Liegeposition gleiten können. Ebenso wie in der Gastronomie sind mittlerweile auch in den Lichtspielhäusern der Republik Aushilfen Mangelware. Auch Müscher sucht händeringend Kräfte für das Tagesgeschäft – vom Kartenabreißen bis zum Entfernen der leeren Popcorn-Tüten.

Ausreichend Abstand

Für ausreichend Abstand im Kinosaal sorgt beim Neustart das System. Es hält automatisch zwei Plätze frei.  "Im Foyer müssen die Besucher Maske tragen, im Saal kann der Mund-Nasen-Schutz aber abgenommen werden", erläutert Christian Müscher die aktuellen Corona-Regeln.

Eingefleischte Kinofans haben sich schon seit Monaten den 30. September dick im Kalender angestrichen. Dann läuft endlich der Film an, auf den alle so lange gewartet haben, und zwar der neue James Bond "Keine Zeit zu sterben". Doch bevor Schauspieler Daniel Craig wieder in seine Paraderolle als Geheimagent 007 schlüpft, gibt es erstmal Mitte Juli ein Wiedersehen mit Vin Diesel in "Fast and Furious 9".

Die Live-Übertragungen aus der Met, der Metropolian Opera am Broadway in New York, laufen ebenfalls im Herbst wieder an. "Wir sind das einzige Haus zwischen Bremen und Walsrode, das diese Opern zeigt", erwartet Müscher zum Start des Kartenvorverkaufs wieder einen regelrechten Ansturm auf die Tickets.

Christian Müscher geht davon aus, dass er den Kinobetrieb im Juli mit einer Auslastung von bis zu 40 Prozent wieder aufnehmen kann. Zum ersten Mal sei der Vorhang von Mitte März bis Ende August vergangenen Jahres gefallen, nach einem kurzen Gastspiel dann erneut ab Anfang November. Rund acht Monate später heißt es nun also wieder "Film ab" an der Zollstraße.

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