Mal lustig und sarkastisch, dann traurig und düster geht es diesen Dezember im Programm des Kommunalen Kinos (Koki) in Verden zu. Bei insgesamt vier Vorstellungen kommen sowohl Thriller- als auch Komödienfans auf ihre Kosten. Alle Vorführungen beginnen mittwochs um 20 Uhr im Cine City an der Zollstraße 1. Los geht es bereits in dieser Woche am 1. Dezember mit der schwarzen Komödie "Nebenan", die sich mit dem Thema Gentrifizierung beschäftigt.
Für Daniel Brühl ist der Film das Debüt als Regisseur. Die Hauptfigur ist der deutsch-spanische Filmstar Daniel, der von Brühl selbst verkörpert wird. Er hat Erfolg, Geld und eine traumhafte Wohnung in Berlin. Dort lebt er mit seiner Frau, zwei kleinen Söhnen und dem Kindermädchen. Auch der Durchbruch in Hollywood scheint nicht mehr fern: Daniel soll in London für einen amerikanischen Superheldenfilm vorsprechen. Auf dem Weg zum Flughafen macht er in seiner Stammkneipe Halt. An der Theke sitzt ein fremder Mann: Bruno (Peter Kurth) verwickelt Daniel in einen Smalltalk und konfrontiert ihn mit Details aus seinem Privatleben. Dabei nimmt sein Wissen immer bedrohlichere Formen an.
Düsterer wird es am 8. Dezember mit dem Thriller "Je suis Karl". Ein Terroranschlag in Berlin erschüttert Deutschland. Direkt betroffen ist Maxi (Luna Wedler), die nun ihre Mutter, zwei jüngere Brüder und ihr Heim verloren hat. Nur sie und ihr Vater Alex (Milan Peschel) haben überlebt. Beide versuchen einen Weg zu finden, wie sie mit ihrer Trauer umgehen können, doch nichts scheint zu helfen. Erst durch die Mitarbeit bei einer politischen Bewegung findet Maxi neuen Lebensmut, denn dort lernt sie den charismatischen Studenten Karl (Jannis Niewöhner) kennen, der sie mit auf ein europäisches Studententreffen in Prag nimmt. Doch Karl hat große Pläne, Europa zu verändern – und Maxi ist der Schlüssel. Dabei erkennt sie in ihrer Wut und Trauer nicht, auf wen sie sich eingelassen hat.
Komödie über Heimatverlust
Lockerer wird die Stimmung mit dem Film „Toubab“. Dieser erzählt auf komödiantische Weise vom Versuch, einer Abschiebung aus Deutschland zu entgehen. Im Cine City spielt er am 15. Dezember. Nach seiner Entlassung aus der Haft freut sich Babtou riesig auf einen Neuanfang: Mit seinem Kumpel Dennis die Freiheit genießen, die Welt umarmen und nichts mehr mit den Behörden zu tun haben. Doch ausgerechnet seine spontane Willkommensparty läuft dermaßen schief, dass Babtou noch am selben Abend die Hände wieder in Handschellen hat. Aufgrund wiederholter Straffälligkeit soll er in sein Heimatland Senegal ausgewiesen werden. Dabei ist Babtou in Deutschland geboren, seine Heimat ist Frankfurt. Um die drohende Abschiebung in letzter Sekunde zu verhindern, sind Babtou und Dennis zu allem bereit und geben sich als schwules Paar aus.
Den Abschluss bildet der moderne Heimatfilm "Hochwald" am 22. Dezember. Mario tanzt für sein Leben gern, aber in dem streng katholischen Bergdorf, in dem er mit seiner Mutter wohnt, hat der sensible junge Mann damit keine Zukunftsperspektive. Stattdessen hält er sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser und betäubt seinen Frust mit Drogen. Als ihn sein Freund Lenz, dem als Winzersohn andere Türen offenstehen, mit nach Rom nimmt, sieht Mario seine Chance auf eine Tanzkarriere endlich gekommen. Doch in einer Schwulenbar werden die beiden Opfer eines Terroranschlags, Lenz stirbt. Zurück im Dorf hat Mario das Gefühl, dass sein Tod die kleinere Lücke hinterlassen hätte. Halt findet er ausgerechnet bei dem Moslem Nadim und seinen gläubigen Brüdern.