Eine Kooperation mit dem Dokumentationszentrum Verden im 20. Jahrhundert setzt an diesem Mittwoch, 3. November, den Startpunkt für das Monatsprogramm des Kommunalen Kinos (Koki) Verden. Cineasten dürfen sich neben der Tragikomödie auch auf einen Thriller freuen sowie auf den dänischen Oscar-Gewinner "Der Rausch" und das Historiendrama "Schachnovelle".
Der Film „Das Schwein von Gaza“ zeigt am 3. November die irrwitzige Odyssee eines palästinensischen Fischers, der versehentlich ein schwarzes Schwein aus dem Meer fischt und versucht, es zu verkaufen. Doch dieses Vorhaben ist in in der Gaza-Region, in der die verfeindeten Moslems und Juden Schweine als unrein betrachten, keine leichte Aufgabe. Sicherheitshalber verkleidet er das Tier als Schaf. Sowohl der Verkauf an einen EU-Beamten als auch der Todesschuss mit der Kalaschnikow misslingen. Um seine klägliche Situation etwas zu verbessern, beweist der findige Fischer einen riskanten Ideenreichtum. Bald eröffnen sich ungeahnte Möglichkeiten.
Deutlich ernster geht es eine Woche später, am Mittwoch, 10. November, im Cine City zu. Dann ist mit "Der letzte Mieter" eine deutsche Produktion aus dem Jahr 2019 zu sehen. Der Film spielt in Berlin, wo reihenweise Häuser saniert werden. Die alten Mieter müssen ausziehen und Platz für eine neue, schicke Gegend machen, in der sie sich das Leben nicht mehr leisten können. Einer von ihnen ist Dietmar. Er lebt seit 40 Jahren in seiner geliebten Wohnung und weigert sich, sie zu verlassen. Selbst sein Sohn Thomas schafft es nicht, den 67-jährigen Rentner vom Auszug zu überzeugen. Als eines Tages die junge Polizistin Shirin vor der Tür steht, nimmt die Situation eine erste von vielen dramatischen Wendungen, heißt es in der Ankündigung. Die Wohnungsräumung eskaliert binnen kürzester Zeit zu einer Geiselnahme.
Experiment mit Promille
Zwischen Komödie und Drama pendelt der Film "Der Rausch" des dänischen Regisseurs Thomas Vinterberg am 17. November. In der Kategorie "Bester ausländischer Film" wurde die Produktion aus dem Jahr 2020 mit einer Oscar ausgezeichnet. Im Mittelpunkt steht Martin (Mads Mikkelsen), ein Lehrer, den die Lust an seiner Arbeit schon lange verlassen hat. Er fühlt sich alt und müde. Seine Schülerinnen und Schüler sind unzufrieden mit der Qualität seines Unterrichts. Gemeinsam mit ihren Eltern wollen sie schließlich seine Kündigung bewirken. Ein Treffen mit seinen drei Kollegen Tommy, Nikolaj und Peter bringt schließlich die Wende. Sie stoßen auf die Theorie eines norwegischen Psychiaters. Der geht davon aus, dass der Mensch mit einem Blutalkoholwert geboren wird, der eine halbe Promille unter dem Optimum liegt. Gemeinsam mit seinen Kollegen wagt Martin daraufhin ein Experiment: Sie wollen einen konstanten Alkoholpegel von 0,5 Promille halten. Die ersten Zwischenergebnisse sind positiv: Martin hat wieder Spaß an seiner Arbeit und auch seine Schüler sowie die Beziehung zu seiner Frau Trine profitieren von dem Experiment. Doch die negativen Auswirkungen lassen nicht lange auf sich warten.
Der letzte Film des Monats ist am 24. November zu sehen. "Schachnovelle" beginnt 1938 mit der Besetzung Wiens durch die Nationalsozialisten. Der Anwalt Josef Bartok (Oliver Masucci) und seine Frau Anna (Birgit Minichmayr) versuchen vergeblich, in die USA zu fliehen. Josef wird von der Gestapo verhaftet und ins Hotel Metropol gebracht. "Da Bartok das Vermögen des Adels verwaltet, soll er im Hauptsitz der Geheimen Staatspolizei dem Leiter der Behörde, Franz-Josef Böhm (Albrecht Schuch), Zugang zu einigen Konten der Aristokraten ermöglichen", schreibt das Koki-Team in der Ankündigung. Doch der Jurist bleibt standhaft und weigert sich. Egal, in welcher Form auch immer, er will nicht mit der Gestapo kooperieren. Die Beamten stecken ihn daraufhin in Isolationshaft, was Bartok zunehmend zermürbt. Doch ein Schachbuch, das dem Gefangenen durch Zufall in die Hände fällt, wendet schließlich das Blatt.
Die Vorführungen beginnen jeweils um 20 Uhr im Cine City (Zollstraße 1 in Verden). Karten sind im Internet unter www.koki-verden.de erhältlich.
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