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Kommunalwahl Stimmabgabe auf Recyclingpapier

Für die Kommunalwahl am 12. September können Verdener Briefwähler bereits ihre Stimmen abgeben. Die Stimmzettel wurden aus Recyclingpapier gedruckt. Sechs Parteien stehen zur Wahl.
20.08.2021, 15:08 Uhr
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Stimmabgabe auf Recyclingpapier
Von Andreas Becker

Es sind nur noch etwa drei Wochen bis zur Kommunalwahl am Sonntag, 12. September, aber die Briefwähler können bereits jetzt ihre Stimmen abgeben. Seit Dienstag werden die Unterlagen verschickt oder sie können im Briefwahlbüro des historischen Rathauses (VA-Saal) persönlich abgeholt werden. Wer es gar nicht abwarten kann, kann die Stimmzettel sogar gleich vor Ort ausfüllen und wieder abgeben. "Bis zum Wahltag müssen die Unterlagen jedenfalls bis spätestens 18 Uhr im Rathaus vorliegen, sonst können die Stimmen nicht mehr berücksichtigt werden", betont Manuela Rein, stellvertretende Gemeindewahlleiterin in Verden. Gemeinsam mit Wahlleiter Martin Kämpfert organisiert sie die Wahlen in der Stadt Verden und den Ortschaften.

Bei der Stadtratswahl konkurrieren sechs Parteien um die 36 Sitze, deren Zahl sich nach der Einwohnerzahl bemisst. Die CDU schickt 33 Kandidatinnen und Kandidaten ins Rennen, die SPD 32, FDP 21, Grüne 17, Freie Wähler neun und Linke sieben. "Die großen Parteien hätten bis zu 41 Kandidaten aufstellen können. Auffällig bei dieser Wahl ist, dass die kleinen Parteien ungewöhnlich viele Frauen und Männer aufgeboten haben", sagt Manuela Rein. Die Wahlvorschläge mussten von den Parteien bis zum 26. Juli, 18 Uhr, eingereicht werden. Anschließend wurden sie geprüft. Beanstandungen habe es keine gegeben, so Manuela Rein. Der Gemeindewahlausschuss winkte die Wahlvorschläge der Parteien schließlich am 28. Juli durch. "Das ist im Grunde nur ein formaler Akt, weil wir die Wahlvorschläge ja schon vorher gründlich geprüft haben", erklärt die stellvertretende Gemeindewahlleiterin. 

23.000 Stimmzettel gedruckt

Für die Stadtratswahl sind 23.000 Stimmzettel bereits gedruckt. Sie bestehen aus grauem Recyclingpapier und haben entsprechend der umfangreichen Parteienlisten mit 75 mal 69 Zentimetern Übergröße. "Nachdem wir vor fünf Jahren Stimmzettel in pink hatten, wollten wir diesmal eigentlich weiß nehmen. Aber da ist uns der Landkreis zuvorgekommen", erzählt Rein. Die Auswahl der Druckerei, die den Auftrag für die Stimmzettel erhält, wird übrigens nicht nach besonderen Kriterien vergeben, sondern wie bei anderen Druckaufträgen auch nach der Höhe des Preisangebots.

Wahlberechtigt sind alle Bürgerinnen und Bürger, die 16 Jahre alt sind, die deutsche Staatsangehörigkeit haben oder EU-Bürger sind und seit mindestens drei Monaten im Landkreis Verden (für die Kreistagswahl) wohnen. Für die Stadtratswahl ist ein Wohnsitz in Verden erforderlich, für die Ortsratswahl in der jeweiligen Ortschaft. Am 12. September werden auch die sieben Ortsräte neu gewählt: Borstel, Dauelsen, Döhlbergen-Hutbergen, Eitze, Hönisch, Scharnhorst und Walle. Die Stimmzettel für die Ortsräte sind grün und mit DIN-A3 deutlich kleiner als die für die Wahl des Stadtrats.

"Bei der Stadtratswahl hat jeder insgesamt drei Stimmen, die kreuz und quer gesetzt, aber auch pauschal einer Liste gegeben werden können", erklärt Manuela Rein. Im Unterschied dazu hat jeder Wahlberechtigte bei der Bundestagswahl am 26. September nur zwei Stimmen: Mit der Erststimme wird der Direktkandidat im jeweiligen Wahlkreis gewählt, die Zweitstimme erhält eine Partei und ist damit für die Sitzverteilung im Parlament entscheidend.

Mehr Briefwähler

"Wir erwarten diesmal deutlich mehr Briefwähler als früher", sagt Manuela Rein. Das sei wegen der Corona-Pandemie auch gut so. Deshalb wurde die Zahl der Verdener Briefwahlbezirke deutlich auf 14 erhöht. "Dadurch verteilen sich die Unterlagen auf mehr Leute, und die Stimmen werden hoffentlich schneller gezählt." Dazu gibt es 28 Urnenwahlbezirke. In jedem Wahllokal haben sieben Ehrenamtliche Dienst: Wahlvorsteher und Stellvertreter, Schriftführer mit Stellvertreter sowie drei Beisitzer. Die Reihenfolge des Auszählens ist festgelegt: In Verden wird erst der Kreistag ausgezählt, dann der Stadtrat, zuletzt die Ortsräte. In Landkreisen und Kommunen in denen Landrat und Bürgermeister neu gewählt werden, kommen zuerst die Stimmen für den Landrat an die Reihe, dann die für den Bürgermeister. Gezählt wird in den Verdener Wahllokalen bis zum Ende. "Das kann schon dauern, vor fünf Jahren war ich bis weit nach Mitternacht im Rathaus, und ich war nicht die Letzte", erinnert sich Manuela Rein. Im Vorfeld sei es immer schwer abzuschätzen, wann ein belastbares Ergebnis vorliege. Ein Problem könne an Wahlabenden immer auftauchen. Am Tag nach der Wahl überprüft die Gemeindewahlleitung die Zählergebnisse stichprobenartig.

Deutlich entspannter wird der Wahlabend voraussichtlich bei der Bundestagswahl für die Verdener Gemeindewahlleitung ablaufen, denn zumindest die Vorbereitung übernimmt in diesem Jahr weitgehend der Landkreis Osterholz. "Wir wechseln uns immer ab, und vor vier Jahren waren wir an der Reihe", so Manuela Rein. Für die Bundestagswahl gibt es in Verden übrigens nur 20.600 Stimmzettel, wegen der höheren Altersgrenze mit 18 Jahren ist die Zahl der Wahlberechtigten kleiner.

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