Der Zeitplan für den geplanten Bau eines Pavillons im Garten des Alten Schulhauses in Dauelsen ist komplett durcheinander geraten. Eigentlich sollte das Bauwerk bereits in diesem Jahr fertig werden, doch aktuell haben die Initiatoren nicht einmal den ersten Spatenstich gesetzt. Ein Grund für die Verzögerung ist die Corona-Pandemie, aber nicht nur, wie Organisator Herbert Ueltzen vom Verein Altes Schulhaus Dauelsen sagt: "Mit unsere Kunstauktionen wollten wir eigentlich das notwendige Kapital aufbringen, aber auch das ist aufgrund der Pandemie-Entwicklung ins Stocken gekommen." Bislang haben die Kunstschaffenden 17 Bilder verkauft und damit – inklusive einer Spende – rund 2200 Euro eingenommen. Das sei laut Ueltzen "leider nur ein kleiner Teil des benötigten Budgets".
Zeit verloren
Neben der offenen Finanzierungsfrage haben die künftigen Bauherren auch durch längere Erkrankungen mehrerer Vorstandsmitglieder Zeit verloren. "Außerdem haben wir einen Bauantrag gestellt und erst nach längerer Wartezeit erfahren, dass wir gar keine Baugenehmigung brauchen", erzählt Ueltzen von den Schwierigkeiten in diesem Jahr.
Wie berichtet, haben Kunstinteressierte und Sammler unter dem Motto "Schnäppchen für Bilderjäger" die Chance, für vergleichsweise wenig Geld ein Original zu erwerben. Das Geld ist für die Finanzierung des Pavillons bestimmt. „Wir haben vor, im Garten des Schulhauses einen etwa 30 Quadratmeter großen Pavillon zu bauen“, beschreibt Ueltzen das Vorhaben. Bisher seien auf dem Gelände keine geschützten Unterstände im Freien vorhanden. Das sei vor allem während der Corona-Pandemie nachteilig, da Veranstaltungen an der frischen Luft mit weniger Ansteckungsrisiko einhergingen. „Im Haus ist es für manche Aktivitäten einfach zu eng. Außerdem gibt es bei uns auch Gruppen, die gerne draußen arbeiten würden, etwa mit Speckstein oder anderen Materialien, die im Haus für zu viel Schmutz sorgen würden“, so Ueltzen. Auch der Shanty-Chor könne in dem Pavillon proben und sogar Konzerte geben.
Teurer als aus dem Baumarkt
Nach Rücksprache mit einem Tischler, der sich im Verein Altes Schulhaus engagiert, war für die Ehrenamtlichen klar, dass sie keinen Pavillon von der Stange aufbauen wollen, sondern ein festes Gebäude, das zum historischen Aussehen des Alten Schulhauses passt. „Der Tischler hatte die Idee, mit alten Holzbalken zu arbeiten, die er aus Abbruchhäusern kaufen könnte. Das kostet leider deutlich mehr als die Baumarktvariante“, sagt der zweite Vorsitzende. Die Gesamtkosten liegen bei etwa 20.000 Euro, abzüglich Eigenleistungen und Sachspenden. Auch die Arbeit des Architekten und Bauleiters werde ehrenamtlich erbracht, so Ueltzen. Der Vorstand des Vereins Altes Schulhaus rechnet nach wie vor mit etwa 15.000 Euro, die der Verein für den Fachwerk-Pavillon investieren müsste. „Viele Künstler, die wir angesprochen haben, sind begeistert von den Idee und haben ein oder zwei Bilder gespendet“, sagt Ueltzen, der selbst malt und seine Werke regelmäßig ausstellt.
40 Bilder noch zu haben
Er selbst hat bislang vier eigene Bilder verkauft, und an Nachschub von ihm und anderen Künstlerinnen und Künstlern mangelt es nicht. Denn nicht nur aktuelle Werke sind bei der Auktion zugelassen, sondern auch ältere Bilder. "Manche sind bis zu 50 Jahre alt", sagt Ueltzen und weist auf ein Ölgemälde, das im unteren Flur im Schulhaus hängt. Noch gut 40 Bilder sind zu haben, Ölgemälde sind ebenso darunter wie Zeichnungen und Aquarelle. Viele Motive sind Landschaften, es gibt Porträts und Panoramen – das ganze Alte Schulhaus ist zur Galerie geworden. Beteiligt an der Aktion haben sich bislang namhafte Kunstschaffende aus der Region, darunter Helga Schwoch, Henning Holzhausen, Niko Timm, Dietrich Bürger und natürlich Herbert Ueltzen, die allesamt Bilder gespendet haben.
Die Künstler hätten durch die Auktion auch die Chance, sich und ihre Kunst wieder einmal ins Gespräch zu bringen. Zumal der Mindestkaufpreis pro Bild mit einhundert Euro moderat ausfällt. „Es ist natürlich jeder eingeladen, auch mehr zu bezahlen“, sagt der Künstler. Sollten sich zwei Kaufinteressenten zeitgleich vor einem Bild einfinden, soll verdeckt geboten werden. Das höhere Gebot entscheidet. Wer die Bilder im Alten Schulhaus, Schulstraße 10, betrachten und darauf bieten möchte, kann dies sonntags und mittwochs nach Vereinbarung tun. Anmeldungen unter 0 42 31/ 8 25 36 oder 0 42 31/ 7 37 00. Es gilt die 2G-Regel (genesen oder geimpft).