Das Torhaus 1 kann gebaut werden. Der Martinsclub Bremen erhielt vor wenigen Tagen grünes Licht von der Baubehörde für das Projekt an der Vegesacker Straße. Die Genehmigung kam im wahrsten Sinne des Wortes kurz vor Toresschluss. Nach Angaben des Vereins sollen die Bautätigkeiten im laufenden Jahr beginnen. Mit der Eröffnung wird für das zweite Quartal 2023 gerechnet.
Die Martinsclub-Stiftung „Von Mensch zu Mensch“ hatte Ende 2019 den Kaufvertrag über das 417??Quadratmeter große Teilgrundstück am Dedesdorfer Platz unterzeichnet. Mitte Dezember des vergangenen Jahres teilte der Martisclub mit, dass man kurz davor sei, sich aus dem Projekt zurückzuziehen. „Zwischen der Stadt und uns gab es lange unterschiedliche Auffassungen darüber, wie das Torhaus 1 genau ausgestaltet werden soll“, sagte Sebastian Jung aus der Geschäftsführung des Martinsclub. Der Waller Bauausschuss forderte daraufhin umgehend die senatorische Behörde auf, schnellstmöglich die Genehmigung für den, so wörtlich, „integralen Bestandteil der Gestaltung der Waller Mitte“ zu erteilen.
Ärgerliche Wartezeit
Die zweijährige Wartezeit sei „ärgerlich und hat viele zusätzliche Kosten verursacht“, so Jung. „Doch unterm Strich haben sich die Arbeit, viel Geduld und ein langer Atem ausgezahlt.“ Nach Plänen des Architektur- und Planungsbüros Kammler und Partner soll im Eingangsbereich des öffentlichen Platzes ein Neubau entstehen, der sich an der Fassade des mehr als 100 Jahre alten benachbarten Schulgebäudes orientiert. Die Wohnungen in den vier oberen Geschossen sind für Menschen mit Beeinträchtigungen konzipiert. Im Erdgeschoss sollen ein inklusiv betriebener gastronomischer Betrieb sowie ein Veranstaltungsraum entstehen.
Den Außenbereich will der Martinsclub mit verschiedenen inklusiven Projekten und Festivitäten bespielen. „Mit unserem Konzept können wir einen echten Mehrwert für Walle und die vielen unterschiedlichen Menschen hier im Quartier schaffen“, sagt Jung. „Daher war das Torhaus 1 von Anfang an ein Herzensprojekt für uns.“