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Kita Die Farbe kommt mit den Kindern

Noch ist die neue Kita an der Elisabeth-Selbert-Straße in Verden eine Baustelle. Doch schon in wenigen Wochen sollen dort die ersten Kinder begrüßt werden. Eine Leiterin gibt es bereits und auch das Team steht.
12.07.2021, 14:39 Uhr
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Von Marie Lührs

Noch ist ihre künftige Wirkungsstätte eine Baustelle. Wo sich bald etwas befinden wird, das weiß Daniela Diercks schon ganz genau. Die neue Leiterin der Kindertagesstätte an der Elisabeth-Selbert-Straße in Verden ist schon lange bevor die ersten Kinder durch die Eingangstür stürmen, gut beschäftigt. Einstellungsgespräche und zahlreiche Entscheidungen über die künftige Einrichtung der Räume sind nur einige der Aufgaben, die sie bereits übernommen hat, obwohl sie parallel noch in der Außenstelle der Kita Dauelsen an der Grebenstraße beschäftigt ist. Dafür, dass sie diese Doppelbelastung auf sich nimmt, sind ihr auch Bürgermeister Lutz Brockmann und Bildungskoordinatorin Christiane Morré dankbar. 

Die Arbeiten am Kita-Gebäude sind in der heißen Phase. Nur wenige Wochen bleiben den Handwerkern noch, bis die ersten Kinder den Bau mit Leben füllen werden. Bis dahin soll zumindest der Innenraum fertig werden, verspricht Brockmann. Die Fertigstellung des Außenbereichs wird hingegen noch ein wenig länger auf sich warten lassen. 

Weiße Wände, helles Holz

Wo noch grauer Beton zu sehen ist, sollen auch künftig helle Farben dominieren. Bei der Gestaltung von Kitas gebe es zwei Pole, sagt Morré. Entweder sei die Einrichtung knallbunt oder aber schlicht und dezent. Diercks ist eher Anhängerin von unauffälligen Tönen. Sie hat sich für weiße Wände und helle Holzmöbel entschieden. "Die Farbe kommt mit den Kindern", sagt sie. Dass sie in ihrer neuen Position nun auch eine Kita mit Blick auf die Einrichtung gestalten könne, sei eine ungewohnte Herausforderung, die ihr allerdings auch viel Freude bereite.

Seit 26 Jahren ist die gelernte Erzieherin aus Bendingbostel bei der Stadt Verden beschäftigt. 16 Jahre lang war sie in der Kita Dauelsen, sechs Jahre davon als stellvertretende Leiterin. Ihre vorherige Station war die Außenstelle der Kita. "Es war für mich der richtige Zeitpunkt, meine Kinder sind jetzt größer", erklärt sie, warum sie sich für den neuen Leitungsposten beworben hat. 

Ende August geht es los

Die Kita nimmt ihren Betrieb am 30. August mit vier Gruppen auf. Eine fünfte soll ein Jahr später dazukommen. "Seit 2008 gab es immer zu wenig Plätze", blickt Morré auf ihre Zeit bei der Stadt Verden zurück. In diesem Jahr können erstmals allen Kindern Plätze angeboten werden. Mehr noch: Es gibt sogar noch einen Puffer für Kinder, die im Laufe des Kita-Jahres hinzukommen. "Die Situation war noch nie so entspannt", freut sich Morré. Doch einen kleinen Wermutstropfen gibt es: Zwar gibt es für jedes Kind einen Platz, allerdings nicht immer zwingend in der Wunsch-Kita der Eltern.

Das Personal für die neue Kita steht. Daniela Diercks ist Chefin von 16 Mitarbeiterinnen. "Wir haben nur noch keinen Mann", sagt sie mit Blick auf das Personal. Das könne sich allerdings noch ändern. Denn mit der neuen Gruppe im Herbst 2022, müsse auch das Team noch einmal aufgestockt werden. Ende August startet der Betrieb zunächst mit rund 80 Kindern. 

Von ihrem künftigen Büro aus hat Diercks den Eingangsbereich der Kita direkt im Blick. Neben einem Fenster, das auf das Außengelände ausgerichtet ist, gibt es auch eines, das den Blick in das Foyer ermöglicht. Diercks möchte für ihre Mitarbeiterinnen, die Kinder und deren Eltern immer ansprechbar sein, ihre Bürotür bleibe daher nach Möglichkeit offen. "Mir ist es auch wichtig, dass ich die Kinder alle kenne", betont sie. Gerade in der ersten Zeit werde das eine große Herausforderung. Dann möchte sie regelmäßig in den verschiedenen Gruppen hospitieren. 

Kita wird Familienzentrum

"Es ist schon spannend", sagt sie mit Blick auf den Neustart der Kita. Aber es mache ihr auch viel Spaß. Die Kita an der Elisabeth-Selbert-Straße wird die zweitgrößte städtische Einrichtung dieser Art in Verden. Sie bietet Platz für zwei Kindergarten- und drei Krippengruppen. Nur die Kita in Hönisch sei noch größer, sagt Morré. Die größeren und kleineren Kinder sind in verschiedenen Flügeln des markanten Gebäudes untergebracht. Neben den Gruppen- und Differenzierungsräumen gibt es einen Bewegungsraum, eine Mensa sowie Besprechungsräume. Genutzt werden soll die Kita allerdings nicht nur von den Kindern. Das Gebäude soll auch für Veranstaltungen zur Verfügung stehen. Analog zu anderen Verdener Kitas soll aus der neuen Kita einmal ein Familienzentrum werden.

Beim Bau hat die Stadt auf ökologisches Material gesetzt. Die Wände bestehen nicht komplett aus Stein, sondern wurden in Holzrahmenbauweise aufgebaut. Die Fassade besteht aus einer Holzverschalung. Für die Heizung wird eine Wärmepumpe eingebaut, und für Strom wird eine Fotovoltaikanlage sorgen. 1200 Quadratmeter Nutzfläche bietet die neue Kita.

Entgegen der ursprünglichen Planung wird die Kita Elisabeth Selbert heißen. Auf den Straßen-Zusatz soll verzichtet werden, hat der Verwaltungsausschuss in seiner jüngsten Sitzung entscheiden. Selbert gilt als eine der vier "Mütter des Grundgesetzes", da sie die Aufnahme der Gleichberechtigung als Grundrecht in der bundesdeutschen Verfassung durchsetzte.

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