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Ausschuss für Stadtentwicklung Neuer Name für die Verdener Stadtkante

Die Verdener Stadtkante hat einen neuen Namen: Als "Veerner Höfe" soll das Projekt weitergeführt werden. Der Architekt stellte die Pläne nun dem Städteplanungsausschuss vor.
20.01.2022, 16:35 Uhr
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Neuer Name für die Verdener Stadtkante
Von Marie Lührs

Der neue Entwurf für die Verdener Stadtkante steht und auch ein neuer Name für das Bauvorhaben, das bald endlich Realität werden soll, ist gefunden. "Veerner Höfe" werde das Areal künftig heißen, verkündete Investor Ingo Damaschke, geschäftsführender Gesellschafter der Asset Firmengruppe, am Mittwochabend dem Ausschuss für Stadtentwicklung. Architekt Stefan Fleischhaker nutzte die Gunst der Stunde, um den Fraktionen den Entwurf noch einmal detailliert vorzustellen.

"Wir haben uns intensiv mit der bestehenden Struktur der Stadt befasst", erläuterte er die Herangehensweise des Hamburger Architekturbüros Schenk Fleischhaker. In der Innenstadt gebe es sowohl giebelständige als auch traufständige Gebäude. "Wir bauen auf bekannten Motiven auf und interpretieren sie neu", erklärt der Architekt. Das Büro habe sich bei der Gestaltung des Areals am Blumenwisch für drei unterschiedliche Haustypen entschieden. Die Zusammenstellung biete eine angenehme Abwechslung.

Quartier mit Schwung

Die äußeren Gebäude verfügen über einen spitzeren Giebel, die mittleren haben hingegen eine flachere Neigung. "Das gibt dem ganzen Quartier mehr Schwung", erläuterte der Architekt. Während zur Aller und zum Blumenwisch die Architektur kleinteiliger gestaltet sei, sei die in Richtung Meyer-Verden-Gebäude liegende Front gröber gestaltet und passe sich damit den umliegenden Gebäuden wie der Parkpalette an.

Während die Ansicht von außen durch verschiedenfarbige Mauersteine gekennzeichnet ist, sollen die Innenhöfe einheitlicher gestaltet werden. Auch dafür habe sich das Büro von Innenhöfen in Verden inspirieren lassen. Fleischhauer empfahl zudem, die kleinen Innenhöfe nicht öffentlich zugänglich zu machen, sondern den Anwohnern vorzubehalten. "Kinder haben dort ein tolles Umfeld", findet er. Während die kleineren in den Innenbereichen geschützt spielen können, können sich die älteren auch ein größeres Areal erschließen und beispielsweise den nahegelegenen Allerpark nutzen.

Viel Zuspruch

Die Vorstellung stieß im Ausschuss auf viel Zuspruch. Als eindrucksvoll bezeichnete der Vorsitzende, Frank Medenwald (CDU), die Pläne. Carsten Hauschild (SPD) und Anja König (CDU) betonten, sie seien sehr gespannt darauf, den Gebäudekomplex bald in der Realität sehen zu können. Allerdings kamen bei der Vorstellung auch einige Fragen auf. Carsten Hausschild wunderte sich mit Blick auf die Begrünung der Innenhöfe, die auf den Visualisierungen zu sehen waren, ob große Bäume dort überhaupt wachsen könnten. Fleischhaker räumte ein, dass die Pflanzung großkroniger Bäume tatsächlich nicht möglich sei. Rasmus Grobe (Grüne) regte daraufhin eine vertikale Bepflanzung an. Für die sei er zwar grundsätzlich offen, entgegnete der Architekt, doch es sei "schade, die schönen Ziegel mit Efeu zu beranken". Auf die Sorge von Claudia Schlosser (SPD), die Gasse, die sich vom Syndikatshof entlang der alten Stadtmauer in einem Bogen durch das Gebiet ziehen wird, könne zu dunkel sein, reagierte Fleischhaker beruhigend. Tatsächlich werde die Gasse von Süden beschienen und sei insbesondere mittags hell. Für die Abendstunden sei ein Beleuchtungskonzept geplant. Zugänge zu Wohn- und Fahrradabstellräumen sowie der Eingangsbereich des geplanten Rewe-Marktes sollen zudem den breiten Gang beleben.

Aussicht auf Hotelbetreiber

Neben Wohnraum und Verkaufsflächen ist für die Stadtkante auch ein Hotel vorgesehen. Eine Studie habe ein klares Ergebnis geliefert: "Es gibt einen Bedarf", sagte Ingo Damaschke. Er sei bereits mit einem möglichen Betreiber im Gespräch und daher zuversichtlich. Genaueres wollte er allerdings erst preisgeben, "wenn die Tinte trocken ist". "Mir ist ein riesiger Stein vom Herzen gefallen", kommentierte Medenwald die Aussicht auf einen Hotelbetreiber. Das sei sehr erfreulich.

Im ersten Halbjahr 2023 sollen die Arbeiten nach dem aktuellen Plan beginnen, erklärte Damaschke. Er ist überzeugt: "Es wird ein Leuchtturmprojekt mit Strahlkraft über Verden hinaus." Der plattdeutsche Titel des Projekts – "Veerner Höfe" – habe in der überregionalen Marktforschung viel Zuspruch bekommen. "Es finden alle toll", sagte Damaschke. Der Ausschuss kommentierte den Namen nicht.

Keine Gasleitungen

Die "Veerner Höfe" sollen ein Klimaschutz-Quartier werden. Daher werde auf Geothermie und Fotovoltaik gesetzt. "Es wird keine Gasleitungen geben", erläuterte Damaschke. Auf die Frage von Barbara Duprée (CDU), ob es nicht sinnvoll wäre, Energieträger wie grünen Wasserstoff in Betracht zu ziehen, verwies Damaschke darauf, dass Geothermie eine bewährte Technik sei. Eine endgültige Prüfung, ob Geothermie am Standort möglich sei, stehe allerdings noch aus.

Der Ausschuss sprach sich einstimmig dafür aus, das Projekt wie geplant weiterzuführen. Am 8. Februar wird der Stadtrat über den Fortgang entscheiden.

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