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Musical-Projekt Klänge, aus der Not geboren

Jacek Wohlers und Insa Ommen haben in der Pandemie ein Musical geschrieben, das Hoffnung verbreiten soll. Die Aufführung ist am 19. September in der Stadthalle Verden geplant.
07.09.2021, 13:22 Uhr
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Von Susanne Ehrlich

Für den Verdener Musiker Jacek Wohlers soll Musik nicht nur schön klingen, sondern auch eine persönliche Botschaft übermitteln. Gemeinsam mit der 18-jährigen Schülerin Insa Ommen hat er jetzt ein ganzes Bühnenstück in Szene gesetzt. Es heißt "Mein Herz – ein kleines Musical über Liebe, Hoffnung und Freiheit" und wird am Sonntag, 19. September, ab 17 Uhr in der Verdener Stadthalle aufgeführt.

Die Idee entstand in einer Zeit, in der das musikalische Leben weitgehend ausgebremst zu sein schien. "Man sagt immer, dass Corona so schlecht ist, aber für uns war das ein Vorteil", erklärt Wohlers, denn aus der Not seien ganz neue Impulse und Pläne erwachsen. Insa Ommen ist schon seit einigen Jahren seine Klavierschülerin. "Ich hatte sie ein paarmal bei Konzerten singen gehört, und ihre Stimme hat mich beeindruckt", erinnert sich Wohlers. In der Corona-Zeit entstand dann der Gedanke, etwas Mut machendes für die Freunde und Familien aufzunehmen. Im März nahm das Duo gemeinsam ein Video mit dem Song "Mein Weg" auf, das bei YouTube eingestellt wurde. Danach entstanden regelmäßig weitere Songs. Nachdem Insa Ommen zuerst nur von Wohlers komponierte und getextete Songs eingesungen hatte, brachte sie bald auch eigene Ideen mit.

Team auf Augenhöhe

"Ich habe inzwischen  meinen Weg gefunden, welche Musik ich in die Welt hinausschicken möchte", sagt die Domgymnasiastin selbstbewusst. "Das erste Lied, das Insa einbrachte, mochte ich zuerst gar nicht", erzählt Jacek Wohlers und lacht: "Und nun ist ,Waking Up' der absolute Hit, mit ihm startet jetzt sogar unser Musical." Denn darum geht es den beiden, die, so Wohlers, längst zu einem Team auf Augenhöhe geworden seien: "Sich aufeinander einzulassen, einander zuzuhören und auch mal etwas zuzulassen, was man selbst anders gemacht hätte." Und Ommen ergänzt: "Manchmal ist man von einer Idee zuerst gar nicht so überzeugt, lässt sich dann aber von der Begeisterung des anderen anstecken." 

Die Idee für das Musical schieben sie sich beide gegenseitig in die Schuhe. "Jacek ist schuld", sagt Insa, "Insa ist schuld" erklärt dieser, und beide lachen. "Ich habe 2019 die Aufführung des Jukebox-Musicals What is Love am Domgymnasium erlebt", erzählt Wohlers. "Das fand ich eine tolle Idee, Songs mit Spielszenen und Dialogen zu einem richtigen Bühnenstück zu verbinden." Insa Ommen, die bei Christiane Artisi Gesangsunterricht nimmt, war in dieser Aufführung eine der Sängerinnen gewesen. Und weil es bei ihnen ja bereits eine Reihe "fertiger" Songs gab, war der Plan zu einem gemeinsamen Musical geboren.

"Der rote Faden zwischen den Musikstücken ist zum einen die Liebe, die ja über allem steht. Zum anderen geht es um die Idee, dass jeder Mensch sich nach Freiheit sehnt, aber dass sehr viele Menschen durch Ängste, Zwänge oder Süchte eingeschränkt sind", erzählt Wohlers. "Wir fragen in dem Stück, wie sich die Menschen auf ihre ganz persönliche Weise frei machen können", ergänzt Insa Ommen. Dabei werde auch über Ersatzbefriedigungen und Gruppenzwänge nachgedacht. Auch neue Zwänge und Besessenheiten, die durch die neuen Medien erzeugt werden, seien ein wichtiges Thema. "Die Kraft der Befreiung liegt in jedem selbst", erklärt Wohlers. "Wir wollen einen positiven Impuls geben mit der Hoffnung, dass es einen Ausweg gibt. Egal, wie schlimm es auch kommt." 

Groove-Experten

Für den richtigen Musical-Sound holte Wohlers seine Freunde Ralf Jackowski und Axel Hartig ins Boot. Der Drummer und der Bassist sind bestens eingespielte Groove-Experten. Auch die Verdener Sängerin Johana Klaas und die Achimer Akkordeon-Virtuosin und Sängerin Mariska Nijhof werden am 19. September mit auf der Bühne stehen.

Jacek Wohlers und Insa Ommen haben ihr Musical unter das Label "Stations of Hope (SOH Music)" gestellt. Mit diesem Namen wurde ihr Projekt im Zuge der Aktion "Niedersachsen dreht auf" gefördert. Träger der Förderung ist der Landschaftsverband Stade mit Mitteln des Landes Niedersachsen. Dadurch erhielten sie Unterstützung etwa bei den Tonstudio-Arbeiten, bei der Herausgabe professioneller Flyer, beim Webdesign und anderem mehr. Noch in diesem Jahr wollen die beiden auch mit der Arbeit an einer eigenen CD beginnen. 

Karten für das Musical sind ab sofort bei den VERDENER NACHRICHTEN, im Bremer Pressehaus sowie allen regionalen Geschäftsstellen des WESER-KURIER  zum Preis von 15 Euro oder für 17,50 Euro an der Abendkasse erhältlich.

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