Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Deutsches Pferdemuseum Ein Zauberer und sein treuer Freund

Im Fantasy-Epos Herr der Ringe gehören sie zu den Helden der Geschichte: Gandalf und sein Pferd Schattenfell. Im Pferdemuseum in Verden ist nun ein limitierte Sammelfigur zu sehen.
03.10.2021, 12:57 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von Angelika Siepmann

Egal, ob aus Geschichte, Mythologie, Turniersport, Film, Fernsehen, Comic oder Literatur – wenn es um legendäre Pferde geht, darf eines nicht fehlen: „Schattenfell! Er ist der Fürst aller Rösser und mir durch viele Gefahren ein treuer Freund“, lobpreist der Zauberer Gandalf in Tolkiens Fantasy-Epos „Herr der Ringe“ seinen vierbeinigen Gefährten. Der außergewöhnlich ausdauernde und starke Hengst gehört zu den rund 30 „Helden mit Hufen“, die derzeit im Deutschen Pferdemuseum (DPM) am Holzmarkt in Verden im Blickpunkt stehen. Die aufwendige Sonderausstellung samt Begleitprogramm läuft noch bis Ende Oktober.

Es ist eine illustre Runde von Pferdeberühmtheiten verschiedenster Couleur, die da im linken Trakt des Museums zusammengebracht wurde. Der Bogen spannt sich von buchstäblich sagenhaften Gestalten wie dem geflügelten Pegasus und dem göttlichen Kentaur Chiron über Schlachtrösser wie Napoleons Marengo, frühen Kino- und TV-Stars wie Winnetous Iltschi und den feurigen Fury, Comic-Figuren wie Jolly Jumper und Gummipferd Jimmy bis hin zu unvergessenen Sportgrößen wie Halla, Donnerhall und Totilas. Die Gegenden aus der Literaturgeschichte nicht zu vergessen, etwa Don Quichotes Rosinante und eben Schattenfell.

Shadowfax, wie er im englischen Original des Schriftstellers J.R.R. Tolkien heißt, spielt in dem ab 1954 veröffentlichen Roman „Herr der Ringe“ eine besondere Rolle. Er ist der Fürst der Mereas, der edelsten Pferderasse der Mittelerde und lässt sich nur von Gandalf reiten, ohne Sattel und Zaumzeug. In der Filmtrilogie ist der eigentlich graue Schattenfell übrigens weiß. Den tragenden tierischen Part hatte, von Stuntmann Basil Clapham intensiv trainiert, der Andalusier Bianco inne. In der Ausstellung wird eine der limitierten Sammlerfiguren des Unternehmens „Weta Collectibles“ präsentiert. „Gandalf auf Schattenfell“, kunstvoll gefertigt aus Kunstharz und Acryl, entstand nach einer Szene aus dem zweiten Teil, „Die zwei Türme“.

Auch Veranstaltungen im Cine City

Wer die muntere Mischung von „Pferdepromis“ begutachten möchte, hat dazu noch bis Ende des Monats zu den üblichen Öffnungszeiten ausgiebig Gelegenheit. Für den regulären Museumsbesuch ist keine vorherige Anmeldung erforderlich, wohl aber für die flankierenden Veranstaltungen wie Führungen, Vortrag und Filmabend im nahe gelegenen Cine City. Die Teilnehmerzahl ist jeweils begrenzt. Generell gilt die 3G-Regel (Geimpft, Genesen, Getestet). Ausgenommen sind laut DPM Kinder bis sechs Jahre sowie Schülerinnen und Schüler.

Unter dem Titel „Ostwind, Kleiner Onkel und Co.“ werden unterhaltsame Familienführungen angeboten. Museumspädagogin Maren Lippitz geleitet durch die Ausstellung, in der Besucher aller Altersstufen die eine oder andere vertraute Pferdegestalt entdecken dürften. Hoch im Kurs steht bestimmt Pippi Langstrumpfs Kleiner Onkel, der als passend gestaltetes Kunststoffpferd in Lebensgröße vertreten ist. Aber wie kam das Ross, das die rothaarige schwedische Göre auch mal locker in die Höhe stemmt, eigentlich zu seinem Namen und zu seinen Punkten? Und was hat es mit dem Pummeleinhorn und dem Spielfilmstar Ostwind auf sich? Um dies und mehr geht es am Sonnabend, 9. Oktober und vier weiteren Terminen.

Außerdem gibt es mehrere Führungen mit Ausstellungskuratorin Christine Rüppell, die nächste am Dienstag, 12. Oktober. Zwei Tage später ist der Oldenburger „Kunstvermittler“ Dirk Meyer zu Gast. Er hält ab 19.30 Uhr einen Vortrag über „Das Pferd im Comic“.  Ein populärer Vertreter dieser Spezies ist zweifellos der Schimmel Jolly Jumper, der oberschlaue, sich selbst sattelnde Begleiter des rastlosen Cowboys Lucky Luke. Die belgische Comic-Serie, die 1946 von dem Zeichner Morris entwickelt wurde, ist „der weltweit bekannteste und erfolgreichste Westerncomic“.

Ein kurioses Gespann

Auch Jimmy, das aufblasbare, lebende Gummipferd, und sein Reiter Julio, eine künstlerische Kreation des Zeichners, Illustrators und Autors Roland Kohlsaat (1913 – 1978), bilden ein kurioses Gespann. Es tobte von 1953 bis 1977 durch „sternchen“, die Kinderbeilage des Hamburger Wochenmagazins. Dirk Meyer nimmt die Gäste am Donnerstag, 14. Oktober, „mit auf eine Reise der vermenschlichten Tierdarstellungen im Comic und geht auf die spezielle Verwendung des Pferdes in diesem Medium ein“. Einlass ist ab 18 Uhr, sodass vorab noch ein Bummel durch die Sonderschau möglich ist. Der Komplettpreis beträgt zehn Euro pro Person.

Anlässlich der Ausstellung zeigt das Cine City in Kooperation mit dem Verdener Kommunalkino am Mittwoch, 27. Oktober, den US-amerikanischen Spielfilm „Seabiscuit – Mit dem Willen zum Erfolg“. In dem 2003/2004 gedrehten Leinwandstreifen wird die turbulente, authentische Karriere des Rennpferdes Seabiscuit in den 1930er-Jahren geschildert. Den vom Leben gebeutelten, halb blinden Jockey mimt Tobey Maguire. Der Film basiert auf einem Roman über den Ausnahmegalopper und erhielt allein sieben Oscar-Nominierungen.

Weitere Informationen zu den diversen Veranstaltungen, einzelnen Terminen sowie den Regelungen im Rahmen der Corona-Maßnahmen sind unter www.dpm-verden.de erhältlich. Anmeldungen werden unter der Telefonnummer 04231/807145 entgegengenommen.  

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)