Die aktuelle Sonderausstellung mit ausgezeichneten Fotografien des renommierten Wettbewerbs „Europäischer Naturfotograf des Jahres 2021" geht auf die Zielgerade: Noch bis Sonntag, 13. März, haben die Besucherinnen und Besucher Gelegenheit, die etwa 80 ausgestellten Fotos zu betrachten.
"Die Ausstellung ist wirklich gut gelaufen. Nicht so gut natürlich, wie ohne Corona, aber unter den Umständen einer Pandemie sind wir sehr zufrieden", zieht Museumsleiterin Ina Rohlfing ein positives Fazit. "Die Fotos haben uns gut über den Winter geholfen." Denn während andere Museen über den Winter sogar hätten schließen müssen, habe das Pferdemuseum sogar Besucher aus dem ganzen norddeutschen Raum angelockt. Sogar aus Oldenburg und Hamburg, wie die Leiterin erzählt. "Wir haben wirklich Glück, dass wir diese Ausstellung in jedem Jahr haben", betont Ina Rohlfing. Befürchtungen, der Reiz der Fotografien könnte nachlassen, hätten sich zum Glück nicht erfüllt.
Kaum Führungen in der Pandemie
Ansonsten habe sich die Corona-Pandemie, wie erwartet, negativ ausgewirkt. "Das Vortragsprogramm, bei dem wir sonst immer ein volles Haus hatten, hat komplett gefehlt. Auch Bustouren mit Besuchen im Pferdemuseum sind komplett weggebrochen", sagt Rohlfing. Immerhin habe es einige wenige Kindergeburtstage, aber kaum Führungen gegeben.
Der Wettbewerb um das beste Naturfoto wird seit 2001 regelmäßig von der Gesellschaft für Naturfotografie (GDT) veranstaltet, die seit 50 Jahren besteht und von anfangs neun auf heute rund 1800 Mitglieder angewachsen ist. Stetig gestiegen sind auch die Teilnehmerzahlen beim Foto-Wettbewerb: Die Jury hatte diesmal die Qual der Wahl unter mehr als 19.000 Aufnahmen, die von rund 1000 Profi- und Hobbyfotografen beigesteuert wurden. Zu sehen ist unter anderem der Atemhauch eines singenden Zaunkönigs, ein Polarfuchs im Mückenschwarm, Seelöwen beim Wasserballett im Pazifischen Ozean, die nächtliche Begegnung mit einem Walhai, ein Vulkanausbruch zur blauen Stunde sowie ein perfekt getarntes Seepferdchen im Korallenriff 20 Meter unter der Wasseroberfläche. Auch das Siegerfoto des Wettbewerbs, das "Ballett der Medusen" des spanischen Fotojournalisten Angel Fitor, ist im Pferdemuseum zu bewundern. Fitors über sechsjährige Ausdauer beim Versuch, das "Ballett" der Quallen abzulichten, hat sich gelohnt. Das geheimnisvoll leuchtende Ensemble der Quallen in der riesigen Salzwasserlagune Mar Menor in der Region Murcia ist ein Meisterwerk.
Reise um die Welt
Mit der Ausstellung nimmt das Deutsche Pferdemuseum seine Gäste mit auf eine fotografische Reise um die Welt. Die Museumsgäste dürfen noch wenige Tage die ganze Bandbreite der Naturfotografie genießen. Von ungesehenen Verhaltensweisen, seltenen Arten, intimen Tierportraits, verträumten Pflanzenbildern bis hin zur kritischen Auseinandersetzung mit den Belangen des Natur- und Artenschutzes decken die Bilder die ganze Bandbreite der Naturfotografie ab.
"In einer Zeit, in der wir regelrecht von flüchtigen Schnappschüssen überflutet werden und ihnen zumeist lediglich einen kurzen Moment unserer Aufmerksamkeit widmen, lädt die Ausstellung ein, sich intensiv mit den Fotografien zu beschäftigen, den Bildern einen zweiten und dritten Blick zu gönnen, immer neue Details zu entdecken, über die Geschichte hinter dem Bild nachzudenken und sich mit anderen Gästen darüber auszutauschen", heißt es in der Beschreibung der Schau.
Wieder Premiere in Verden
Erst kürzlich, am 1. März, war Einsendeschluss für die Wettbewerbsbeiträge 2022. Nun beginnt die aufwendige Arbeit der international besetzten Jury, die aus einer Vielzahl an Einsendungen die besten Fotografien in neun Kategorien ermittelt. Ab Dezember werden die ausgezeichneten Wettbewerbsbeiträge des Jahres 2022 erneut ihre Ausstellungspremiere im Deutschen Pferdemuseum in Verden feiern.
Die Ausstellung kann zu den regulären Öffnungszeiten des Museums (Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr) besichtigt werden. Der Eintritt in die Sonderausstellung ist im Museumseintrittspreis von fünf Euro für Erwachsene und zwei Euro für Kinder (vier bis 17 Jahre) enthalten.
Ab diesem Freitag, 4. März, gilt für den Museumsbesuch die 3G-Regel (geimpft, getestet oder genesen). Kinder und Jugendliche sind von dieser Regelung ausgenommen. Alle Besucher ab 15 Jahren müssen während des Aufenthalts im Museum eine FFP2-Maske oder vergleichbares Schutzniveau tragen, eine einfache OP-Maske ist derzeit nicht ausreichend. Eine Anmeldung ist für den Museumsbesuch nicht erforderlich. Da die Ausstellung insbesondere an den Wochenenden stark frequentiert ist, empfiehlt das Museumsteam einen Besuch unter der Woche. Mehr Infos gibt es unter Telefon 0 42 31/ 80 71 40 oder im Internet unter www.dpm-verden.de.
Als nächste Sonderausstellung ist ab Juni "Das Pferd in der Stadt um 1900" geplant. "Wir wollen zeigen, wie das Pferd das Stadtbild damals geprägt hat", erläutert Ina Rohlfing.