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Geschäftsbericht Regionale Produkte im Kochtopf

Monika Bornscheuer hat den Imbiss in Hönisch gepachtet. Das Fleisch bezieht sie von einem Landwirt aus Ahnebergen.
16.02.2021, 11:52 Uhr
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Von Philipp Zehl

Während viele Gastronomiebetriebe aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie um ihre Existenz kämpfen, wagt die Verdenerin Monika Bornscheuer den Schritt, ihren klassischen Imbiss „Essenszeit“ in der Ortschaft Hönisch inmitten des Lockdown zu eröffnen. „Da gehört natürlich eine Portion Mut mit dazu“, erklärt Bornscheuer, die derzeit mit zwei Aushilfen den Laden führt.

Zuvor standen die Räumlichkeiten der ehemaligen Verdener Grillstube an der Bundesstraße 215 jahrelang leer. „Die Idee hinter dem Projekt ist, dass es in Verden keine deutsche Küche mehr gibt“, erklärt Pächterin Monika Bornscheuer. Aus diesem Grund liegt der Fokus der Speisekarte auf klassischen Imbissgerichten sowie Hausmannskost. So finden sich unter anderem Brat- und Currywurst sowie Schnitzelvariationen im Angebot. Hinzu kommen Salate, Eintopf- sowie saisonale Gerichte. „Das Einweggeschirr ist kompostierbar und versiegelt“, erklärt sie. Aufgrund von Corona dürfe sie keine Tupperdosen oder ähnliche Behälter entgegennehmen.

Die Umbauarbeiten hätten sich Corona-bedingt verzögert und insgesamt rund ein Jahr gedauert. Ursprünglich sei geplant gewesen, dass der Imbiss bereits im vergangenen Jahr die Türen öffnen sollte. „Den Umbau hat Karl Hesse mit seinem Architekten umgesetzt“, sagt die Pächterin. Hesse sei selbst Eigentürmer der Immobilie, bei der während der Renovierung viel Wert auf die Wärmerückgewinnung gelegt worden sei. „Den Plan mit einem festen Standort hatte ich schon lange. Wir sind eine alteingesessene Verdener Familie. Mein Mann und ich haben früher die Hexenküche und den Magic-Park in Verden betrieben“, erzählt sie und verweist auf die jahrelange Erfahrung in der Branche. Vielen Verdenerinnen und Verdenern wird möglicherweise auch der Verdener Suppentopf, der später zu „Monis mobile Futterkrippe“ wurde, ein Begriff sein. „Das Ganze existiert schon seit nunmehr zehn Jahren. Ich bin mit der Krippe unter anderem auf dem Verdener Weihnachtsmarkt unterwegs“, erklärt sie weiter, „derzeit ist die Krippe eingelagert, da alle Veranstaltungen im vergangenen Jahr ausgefallen sind“.

Kooperation mit Ahneberger Landwirt

Aus diesem Grund sei sie froh, ihre Gerichte fortan im Hönischer Imbiss anbieten zu können. Ihre Philosophie beinhalte, viel Wert auf regionale Produkte zu setzen. „Beispielsweise haben wir eine Kooperation mit Julius Kracke aus Ahnebergen“. Vom Landwirt des gleichnamigen Hofs in der Gemeinde Dörverden beziehe die Pächterin ein Teil ihres Fleisches. „Dadurch sind die Preise natürlich etwas höher, aber Bratwürste und Schweinefleisch kommen aus der unmittelbaren Nachbarschaft“, betont sie. Dies seien glückliche Schweine – keine Massentierhaltung. „Der Kunde soll hier keine Würstchen bekommen, die er auch im Supermarkt kaufen könnte“, sagt sie.

Während Bornscheuer etwa bei der Bratwurst und dem Schweinefleisch auf Regionalität setzt, bezieht sie die Burger-Patties von der Restaurantkette „Blockhouse“. „Das argentinische Rindfleisch ist sensationell“, findet sie. Aus diesem Grund kooperiere der Imbiss mit dem Hamburger Unternehmen.

Täglich wechselndes Mittagessen

Eine Besonderheit, die ihr Imbiss mit sich bringt, ist, dass Bornscheuer an jedem Wochentag ein anderes Mittagessen anbietet. „Das Mittagessen gibt es immer von 12 bis 14.30 Uhr“. Dahinter verberge sich viel Arbeit. „Meistens beginne ich um 9 Uhr morgens mit den Vorbereitungen“, sagt die Gastronomin. Andere Gerichte hingegen müsse sie bereits einen Tag zuvor vorbereiten. Sehr gefragt sei der Burgunderbraten.

Derzeit bietet sie ebenfalls einen Bestellservice an. Weil sie bereits auf vorbestelltem Essen sitzengeblieben sei, weil der Kunde zu spät oder gar nicht aufgetaucht sei, habe sie sich dazu entschlossen, keine Vorbestellungen längere Zeit im Voraus anzunehmen. „Wenn der Kunde vor dem Imbiss ist, kann er sagen, was er möchte“. Während der Wartezeit vor der Tür oder im Auto erhält der hungrige Gast einen Pager – sprich einen Funkmeldeempfänger – der mitteilt, wann das Essen fertig ist. Lange Wartezeiten gibt es durch dieses Verfahren nicht, versichert die Selbstständige.

Derzeit sucht Monika Bornscheuer weitere Aushilfen, die im Imbiss arbeiten möchten. Interessierte haben die Möglichkeit, sich direkt vor Ort bei der Gastronomin vorzustellen. Die täglichen Öffnungszeiten sind montags bis sonnabends von 11 bis 20 Uhr, sonntags ist Ruhetag. Weitere Informationen sowie die komplette Speisekarte gibt es unter www.essenszeit-verden.de.

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