Verden hat sich für den Voltigierverein Köln-Dünnwald schon einmal als hervorragendes Pflaster erwiesen. 2016 sicherte sich die damalige Top-Truppe aus dem Rheinland in der Reiterstadt die deutsche Meisterschaft im Gruppenwettstreit. Gut möglich, dass auch die aktuelle Spitzenformation wieder den Titel holt. Von den 18 Teams, die am Freitag zum Auftakt der DM in der Niedersachsenhalle zur Pflichtprüfung antraten, erhielt keines eine so hohe Punktzahl wie die kühnen Kölner.
Die Mannschaft mit dem prominenten Trainer und Longenführer, dem früheren Welt- und Europameister Patric Looser, konnte im ersten Durchgang sogar das Team Fredenbeck I (Landesverband Hannover) auf Distanz halten – und das will was heißen. Schließlich haben die Fredenbecker erst kürzlich bei der WM in Ungarn Gold in der Königsdisziplin des Voltigiersports gewonnen. Der DM-Titelverteidiger aus Bayern, VV Ingelsberg, fand sich nach dem Pflichtprogramm „nur“ auf dem dritten Platz wieder. Aber in der Kür werden die Karten ja noch einmal neu gemischt.
Auch der erste Leistungsvergleich im Damen-Einzel endete mit einer leichten Überraschung. Janika Derks (RSV Neuss-Grimmlinghausen) ist nicht nur die Vorjahressiegerin, sondern hat in Budapest auch zweimal Edelmetall errungen: An der Seite von Johannes Key siegte sie im Pas-de-deux, und im Einzel gab es obendrauf noch Silber. In Verden erwuchs der 31-Jährigen starke Konkurrenz durch die elf Jahre jüngere Mecklenburgerin Alina Roß, die bei ihrer WM-Premiere immerhin Siebte geworden war. Unter insgesamt 35 Starterinnen gelang es der Sportpolizistin jetzt, die Favoritin hauchdünn zu schlagen. Die Bewertung der sechs Juroren bedeutete für Roß die Gesamtnote 8,584. Für Janika Derks standen am Ende 8,543 zu Buche.
Turnierleiterin Ulrike Kubelke, Managerin der veranstaltenden pVerd-event GmbH, zog nach einem Großteil des ersten von drei DM-Tagen eine durchweg positive Bilanz. Es habe bislang alles organisatorisch gut geklappt, und die Stimmung sei allerbestens. An diesem Sonnabend sowie am Sonntag ist noch ein umfangreiches Wettbewerbsprogramm zu absolvieren. Wer eine Eintrittskarte ergattert hat, kann von Glück sprechen: 600 Zuschauer sind nach den Corona-Regeln pro Tag in der Niedersachsenhalle erlaubt. Für Kurzentschlossene gibt es allerdings keine Chance mehr, die hochkarätigen Darbietungen der Akrobatinnen und Akrobaten hoch zu Ross direkt vor Ort zu erleben: ausverkauft. Kleiner Trost: Das Pferdesportportal www.clipmyhorse.tv überträgt die Meisterschaften per Livestream.