Ein Wochenende voll geballter Jugend-Power liegt hinter den Veranstaltern des Pferdesportverbandes (PSV) Hannover. Die Jugend-Challenge, die unter der verschärften 2G-Plus-Regelung durchgeführt wurde, war für Veranstalter wie auch Reiter ein voller Erfolg – zumindest den strahlenden Gesichtern in den Siegerehrungen nach zu urteilen. Spring- und Dressurprüfungen im Rahmen von Mittleren- und Großen Touren, Sichtungsprüfungen für das Bundesnachwuchschampionat, der "Taste the World Youth"-Challenge und Mannschaftsprüfungen boten ein interessantes Programm, das sich nicht nur Trainer und Eltern anschauten, sondern auch einige Besucher.
„Die Mannschaftsführer der Gastverbände haben sich sehr gefreut, dass die Jugend-Challenge unter den derzeitigen Bedingungen überhaupt stattfinden konnte und bedankten sich für die gute Organisation. Alle hatten befürchtet, dass das Turnier in letzter Minute doch noch gecancelt wird. Bevor die Zeiteinteilung heraus gegeben wurde, hatte sich die Turnierleitung entscheiden, die Jugend-Challenge unter 2G-Bedingungen stattfinden zu lassen, um einer Verschärfung der Pandemie-Lage kurz vor dem Turnier schon mal voraus zu sein. Und genau so ist es ja gekommen, sodass wir, um ganz sicher zu gehen, auf 2G-Plus umgestellt haben. So fühlten sich alle auch sicherer“, erklärte Britta Grollimund, Vorständin Leistungssport des PSV Hannover.
Der erste Tag der Jugend-Challenge stand ganz im Zeichen des Springsports. Das erste Springen, ein Parcours der Klasse M**, war gleichzeitig das Auftaktspringen für die Mittlere und Große Tour des national ausgeschriebenen Turniers. Hier legte Mick Haunhorst mit Appyday La Vallee vor. Der 17-jährige aus dem Landesverband Westfalen ist Mitglied im U18-Kader der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) und wurde in seiner bisherigen Turnierkarriere bereits Europameister mit der Mannschaft. Das Stilspringen der Klasse M* diente als Sichtungsprüfung zum HGW-Bundesnachwuchschampionat der Springreiter. Dort siegte Ilkay Kalay mit Happy’s Clavel vom Landesverband Schleswig-Holstein. Die zweite Sichtung am gleichen Tag entschieden dann Claire Wegener und Caspar blue vom gastgebenden Verband für sich. Den Höhepunkt des ersten Tages bildete der erste Umlauf des Mannschaftsspringen der Landesverbände (Klasse S*). Die Mannschaft des PSV Hannover musste sich mit vier Strafpunkten und Platz drei zufrieden geben.
Am Sonnabend ritten auch die Dressurreiter auf dem Gelände der ehemaligen Hannoverschen Reit- und Fahrschule ins Viereck ein. In den drei Dressurprüfungen der Klassen M** für Junioren und S* für Junge Reiter gingen ausschließlich Reiter des PSV Hannover an den Start. Bei den Junioren kam niemand an Carolina Miesner und Exclusiv vorbei. Bei den Jungen Reitern hieß das Siegerpaar beider Prüfungen Anna Derlien und Holly Golightly. Maja Schnakenberg vom RV Hülsen-Aller kämpfte sich mit Donna Bella auf Platz drei in der zweiten S*-Dressur vor.
Goldene Schleife für Maillin-Sophie Meyer
Die Springreiter starteten mit einer Zwei-Phasen-Springprüfung der Klasse S* in den Tag. Max Pascherts (LV Westfalen) legte mit Captain Jack die schnellste Nullrunde vor und sicherte sich Platz eins. In der "Taste the World Youth Challenge", einer Stilspringprüfung der Klasse M*, kämpfte sich Melina Hasenclever vom Verdener Schleppjagdverein auf Chlo’e mit einer Wertnote von 7,9 auf Platz zwei vor. Die Scouting-Tour, zwei Stilspringen Klasse A**- und L-Springen, beendete ebenfalls eine Reiterin aus dem Kreis Verden auf dem Silberrang. Isalie Baumgart und Nugget beendeten beide Prüfungen mit einer Achter-Wertnote. Maillin-Sophie Meyer (RC Hagen-Grinden) und Cantana setzen sich im L-Springen sogar noch davor mit einer 8,3 und holten sich die goldene Schleife. Das Ergebnis des zweiten Umlaufes des Mannschaftsspringens der Klasse S* und damit auch das Endergebnis unterschied sich nicht von dem am Freitag: Die Reiter des PSV Hannover verteidigten Platz drei knapp hinter Weser-Ems und Mecklenburg-Vorpommern.
Am Sonnabend standen zudem die Mitglieder des „8er-Teams“ des Landesverbandes im Mittelpunkt. Mit dem „8er-Team“ – ein Gemeinschaftsprojekt des Reitsport Magazins, des PSV Hannover, des Hannoveraner Verbandes, des Verbandes der Pony- und Kleinpferdezüchter Hannover und der Persönlichen Mitglieder der FN – wurde 2021 zum fünften Mal stilistisch sauberes, korrektes und pferdefreundliches Reiten belohnt. Wer auf einem Turnier in den Klassen E bis M (nach Leistungs-Prüfungs-Ordnung) eine Wertnote von 8,0 oder besser erreicht hatte, war nach der Registrierung auf der Internetseite des Reitsport Magazins und Abgleich der Angaben Mitglied im „8er-Team Hannover“. In der Dressur wurden Lea Sophie Dopatka, Stefanie Velten und Taja Kiesewetter geehrt, im Springen Linnea Heemsoth, Hanna Niessen und Margarita Hilger sowie in der Vielseitigkeit Emily Johanna Wolfschmitt, Hannah Weinkopf und Nike Meier.

Mattis Wiese vom RV Sottrum ging in Verden an den Start.
Der Sonntag bildete den Abschluss des Jugendturniers. Die Große und Mittlere Tour wurden in der Niedersachsenhalle mit einem S**-Springen (Große Tour) und einem S*-Springen (Mittlere Tour) jeweils mit Stechen entschieden. In der Großen Tour setzte sich Madleen Boy gegen ihre Konkurrenz durch. Die Reiterin, die Charlet-Blue für den gastgebenden Verband an den Start ging, lieferte die einzige fehlerfreie Runde im Stechen und leistete sich damit sogar eine recht „langsame“ Runde in 40,43 Sekunden. Die Mittlere Tour ging an Henning Athens auf Corrida. Der Reiter ging für den Landesverband Westfalen an den Start und beendete das Stechen in 32,70 Sekunden.
Im Dressurviereck wurden zwei L**-Prüfungen auf Trense im Rahmen der bundesweiten Childrenförderung geritten. Dort ging die Siegschleife einmal an Carolin Kim Rabeler mit Quantino und einmal an Merle Marie Könke und L’Esperado (beide PSV Hannover). Nicht zu schlagen bei den Ponys waren Carolina Miesner (PSV Hannover) und Novellini, mit zwei Ritten über 73 und 74 Prozent. „In der Dressur durften wir keine Stallzelte aufbauen, deswegen haben vermehrt die Nachwuchsreiter aus dem PSV Hannover die Startmöglichkeiten genutzt. Da die Prüfungen für die jeweiligen Altersklassen an einem Tag lagen, mussten wir dafür auch keine Boxen vorhalten. Für den Verband war Verden auch nochmal eine Sichtung vor der Kadernominierung für 2022. Der neue Disziplinenausschuss Dressur hat hier auch gesichtet, wer zu Lehrgangsmaßnahmen eingeladen wird“, erklärte Britta Grollimund.