Am Sonntag veranstaltet der Verdener Rennverein seinen ersten Renntag seit Mai 2019. Sechs Galopp- und vier Trabrennen mit einem Gesamtpreisgeld von 27.800 Euro stehen ab 11.15 Uhr auf dem Programm. Es gilt die 3G-Regel, 2000 Besucher dürfen auf die Bahn. Ehrengast der Veranstaltung ist Filip Minarik. Der ehemalige Spitzenjockey, lange Jahre in Bremen beheimatet, musste nach einem schweren Sturz im vergangenen Jahr seine Karriere beenden. Er lebt seit kurzem in Hannover und möchte sich diese Veranstaltung nicht entgehen lassen.
Es liegen unruhige Tage hinter den Rennvereins-Verantwortlichen. Alles schien nach anfangs schwieriger Sponsorensuche bereitet, das Geläuf befindet sich in einem erstklassigen Zustand. Kurzzeitig bestand am Mittwoch dennoch die Gefahr, dass der Renntag abgesagt werden muss. Grund war ein organisatorisches Dilemma im Boxentrakt, der aufgrund einer Ponyhengstkörung erst kurzfristig zur Verfügung steht, allerdings danach noch gesäubert und desinfiziert werden muss. Ein Hilfsangebot aus dem Traberlager brachte die Lösung, mit Geräten und Manpower als Unterstützung.
Trabrennen sind in Verden ungewöhnlich. „Man hat uns vor einiger Zeit aus dem Traberquartier angesprochen und wir freuen uns, den Zuschauern nun ein großes Paket anbieten zu können“, so Henning Meyer. Der Zuspruch überzeugt: 41 Traber werden in vier Rennen um den Sieg fahren.
Galopprennen stehen sechs auf der Karte, mit insgesamt 44 Startern. Allein 13 Galopper kommen von der Bremer Trainingsanlage in Mahndorf. Die dort ansässigen Trainer Elfi Schnakenberg, Kamila Harms, Pavel Vovcenko, Jördis-Ina Meinecke und Werner Haustein nutzen die seltene Gelegenheit, nahe zum eigenen Stall ihre Pferde laufen lassen zu können. Der Haustein-Wallach So Chivalry scheint nach Klasse für den zweiten Platz im abschließenden Preis der Mitglieder des Rennvereins fest gebucht, denn mit Sugar Daddy startet hier ein Gegner, der rein rechnerisch unschlagbar sein dürfte. Für eine Siegprämie von nur 1350 Euro wird die Anreise aus Baden-Württemberg angetreten. Ein Bremer Volltreffer kann im Preis der Kreissparkasse Verden über weite 3150 Meter erwartet werden. Der von Besitzertrainerin Kamila Harms vorbereitete Roxalagu ist ungemein treu, noch in der Vorwoche platzierte er sich in Hannover. Sein 1,81m großer Jockey Patrick Gibson, der seine Ausbildung am Vovcenko-Stall abschloss, reist extra aus München an. Mit Eisenherz von Pavel Vovcenko und den Schnakenberg-Startern Zenith, Onneck sowie Good Will laufen vier weitere Bremer Pferde in diesem Rennen.