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Kultur in Verden Erste Serenade nach der Corona-Pause

Die Mitglieder des Projektorchesters sind erleichtert: Endlich können sie wieder proben. Für den Auftritt in Verden üben sie Stücke von Antonin Dvo?ák, Edward Elgar und Richard Strauss.
05.09.2021, 16:21 Uhr
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Von Susanne Ehrlich

Glückliche Gesichter bei den Musikern und Musikerinnen der Sinfonietta Aller-Weser: Endlich kann es wieder losgehen! Nach anderthalb Jahren Konzert- und Probenpause wird am Sonntag, 10. Oktober, ein Konzert am Verdener Domgymnasium stattfinden. In allerbester Musizierlaune und gut vorbereitet traf man sich zu den ersten Streicher- und Bläserproben an der Verdener Pestalozzischule, und vom ersten Moment an lag Musik in der Luft.

Um Abstandsregeln und andere Verordnungen in jedem Fall korrekt einhalten zu können, wurde das Programm in zwei Gruppen aufgeteilt. So werden je zwei Sätze aus Antonin Dvo?áks Bläserserenade in d-Moll op. 44 sowie aus seiner Streicherserenade in E-Dur erklingen. Außerdem kann sich das Publikum auf die Streicherserenade in e-Moll op. 20 von Edward Elgar freuen, und mit der Bläserserenade in Es-Dur op. 7 steht ein Jugendwerk von Richard Strauss auf dem Programm.

Effiziente Proben

Die Verdener Musikpädagogin Birgit Melsheimer, Flötistin und Mitglied im Orchestervorstand, hatte während der Streicherprobe Zeit zum Zuhören. "Ist das nicht Klasse?", freute sie sich. "Nach so langer Zeit das erste Treffen, und das klingt schon so gut!" Der Lilienthaler Komponist, Cellist und Dirigent Karsten Dehning-Busse, seit vielen Jahren Stammdirigent der Sinfonietta, konnte so bereits an Details feilen und zeigte sich sehr zufrieden. "Alle Musiker studieren ihre Stimmen lange vor den ersten Proben ein – das ist bei einem Projektorchester auch gar nicht anders möglich."

Dadurch sind die kurzen Probenphasen sehr konzentriert und effizient. Das Projektorchester besteht aus versierten Instrumentalisten mit langjähriger Konzerterfahrung. Viele der Musiker sind als Musikpädagogen an Schulen oder Musikschulen tätig. Es gibt aber auch einen geringen Prozentsatz von freien Musikern. Sie alle proben und spielen unentgeltlich, aus Freude an der Musik, am gemeinsamen Musizieren und am Kontakt zum Publikum ihrer Konzerte.

Die Corona-Zeit war für das gesamte Ensemble schwer zu ertragen. Doch besonders für die freien Musiker wurde sie zur Herausforderung. "Natürlich fehlen die Konzert-Engagements und auch die Kurse, die wir nicht geben können", erklärt Dehning-Busse, "aber auch die freien Musiker geben in der Regel viel Unterricht, und der ließ sich meistens, genau wie an den Musikschulen, mit Online-Lösungen aufrechterhalten".

Doch nun sei er nach den langen Monaten der Unsicherheit sehr erleichtert: "Endlich geht es wieder in die richtige Richtung, die Perspektiven sind wieder da." Die Freude darüber sei auch den Musikern anzumerken. "Schon am Klang war zu hören, dass alle sehr glücklich waren und es kaum erwarten konnten, wieder zu spielen."

Musiker kommen von weit her

Britta Kiss, die sich ebenfalls im Vorstand des Orchesters engagiert, freut sich besonders über das außergewöhnliche Programm: "Früher hätten wir solche Musik nie durchgekriegt, weil diejenigen, die sie nicht mitspielen können, unzufrieden über die lange Pause gewesen wären. Aber weil die Stücke so schön sind, ist das alles andere als ein Notprogramm!" Christian Oberlinger ist begeistert davon, dass alle Musiker nach so langer Pause sofort wieder am Start sind. "Das Orchester besteht seit 2007, und wir haben es noch nie erlebt, dass wir uns so lange nicht treffen konnten."

Die Mitglieder kommen aus einem Umkreis von 100 Kilometern zwischen Hannover und Oldenburg und folgten trotz der recht kurzfristigen Planung begeistert der Einladung zu den ersten Proben. "Da sind wir jetzt gerade richtig euphorisch", so Oberlinger, "dass fast alle gekommen sind und alles auf Anhieb klappt". Für das Konzert werden außer vier Hörnern in der Strauss-Serenade gar keine Blechbläser gebraucht. "Das war aber kein Problem", erklärt Dehning-Busse, "weil die meisten von ihnen bereits andere Engagements hatten". Doch einige Mitglieder der Trompetengruppe haben es sich nicht nehmen lassen, für das Publikum eine kleine Überraschung vorzubereiten. "Was es ist, wird nicht verraten", freut sich der Orchesterchef.

Spende statt Eintritt

Für das Jahr 2022 traut man sich, bereits langfristig zu planen. Dann wird wieder jeder der rund 50 Musiker am Programm beteiligt sein. Das Konzert findet am Sonntag, 10. Oktober, ab 16 Uhr auf der Schulhofbühne des Domgymnasiums statt. Bei Regen wird es mit eingeschränkter Zuhörerzahl in der Aula des DoG stattfinden; bei Bedarf wird das Konzert dann zweimal gespielt werden. Damit dieser absehbar ist, ist eine Voranmeldung per E-Mail unter der Adresse konzert@sinfonietta-aller-weser.de in jedem Fall erforderlich. Der Eintritt ist frei; es wird um eine Spende am Ausgang gebeten.

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