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Neue Leitung des Stadtarchivs "Die Geschichte dieser Stadt ist nie auserzählt"

Seit vergangenem Jahr leitet Wencke Hinz das Verdener Stadtarchiv gemeinsam mit Björn Emigholz. Im November tritt die Historikerin ganz in seine Fußstapfen und besetzt die Position allein.
11.10.2021, 15:30 Uhr
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Von Antonia Blome

Verdensien, alte Urkunden und neue Akten werden schon seit Längerem von einem neuen Gesicht im Rathaus betreut. In Kürze geht Wencke Hinz den nächsten Schritt und übernimmt die alleinige Leitung des Verdener Stadtarchivs. Nachdem sie ihre Tätigkeit dort bereits im vergangenen Jahr aufgenommen hatte, verabschiedet sich der bisherige Leiter im November in den Ruhestand und übergibt ihr den Führungsstab.

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Die 35-Jährige studierte an der Universität Osnabrück und ist Historikerin sowie Kunsthistorikerin. Bis September 2019 war die Position der neuen Archivleitung ausgeschrieben, die Vorstellungsgespräche fanden im Oktober desselben Jahres statt. "Es gab über 30 Bewerbungen und die Stelle war sehr begehrt", sagt Verdens Bürgermeister Lutz Brockmann. Zum Februar 2020 begann Hinz erst einmal mit einer halben Stelle, da sie noch als Kuratorin eine Ausstellung in Celle begleitete. Fremd ist ihr der Landkreis Verden derweil nicht, schließlich wuchs die 35-Jährige in Thedinghausen auf.

Umzug in den Syndikatshof

Derzeit teilt sich Wencke Hinz die Leitung des Stadtarchivs noch mit Björn Emigholz. Er arbeitet laut dem Bürgermeister zu 20 Prozent im Stadtarchiv, führt aber hauptamtlich das Museum Domherrenhaus.  "Björn Emigholz kennt die Verdener Geschichte eins zu eins und ich konnte viel von seinem Wissen profitieren", freut sich Wencke Hinz.

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Die Dokumente des Stadtarchivs reichen von mittelalterlichen Urkunden bis zu modernem Verwaltungsschriftgut. "Das Verdener Stadtarchiv ist recht klein, hat aber viele spannende Aspekte", sagt Hinz. Als "große Vielfalt im Kleinen" beschreibt sie die Sammlung. Zukünftig soll das Archiv leichter zugänglich gemacht werden und einen größeren Stellenwert erhalten. "Die Stadtgemeinschaft wird gestärkt, wenn man seine eigenen Wurzeln kennt", betont Lutz Brockmann. Räumlich sei das Stadtarchiv derzeit allerdings nicht angemessen untergebracht. In den kommenden Jahren soll es aus diesem Grund in den Syndikatshof umziehen. Bezugsbereit sind die Räume laut dem Bürgermeister voraussichtlich im Jahr 2025.

Stadtarchiv auf Instagram

Mit der neuen Leitung bewegt sich das Stadtarchiv immer mehr in digitale Gefilde. Gemeinsam mit Kollegin Katie Hanisch erstellte Wencke Hinz Anfang dieses Jahres einen Instagram-Account für das Stadtarchiv. Die Frauen entwickelten dort zum Beispiel die Reihe "Verden im deutschen Kaiserreich". "Wir zeigen unter anderem, wo Dinge aus dem heutigen Alltag ihren Ursprung haben", sagt Hinz zu dem Konzept des Accounts. "Man kann so aus der Geschichte lernen und Anknüpfungspunkte zur aktuellen Zeit finden." Für die Posts ist hauptsächlich Katie Hanisch verantwortlich. Ihre Aufgabe ist es unter anderem, neue Formate für Archivpädagogik zu ergründen.

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Der Account hat derzeit fast 800 Abonnenten. Bisher sei das Duo sehr zufrieden mit der Resonanz und habe auch einige positive Rückmeldungen erhalten. "Auf Instagram können wir uns außerdem mit anderen Archiven wie dem Landesarchiv Nordrhein-Westfalen vernetzen und Synergien schaffen", informiert Wencke Hinz.

Thematisch habe das Stadtarchiv abgesehen von seinem neuen Social-Media-Auftritt bereits einiges umgesetzt. "Die Geschichte dieser Stadt ist nie auserzählt", betont die Leiterin. Auf der Website erschien zum Beispiel eine Reihe über die Brücken in Verden. Auch an dem Kulturhackathon Coding da Vinci nahm das Stadtarchiv im vergangenen Jahr teil. Als Nächstes soll es eine neue Konzeption der Archivsbibliothek geben. "Wir wollen diese mit Regionalgeschichte aufstocken", sagt Hinz. Wenn sich die Gebietsreform im kommenden Jahr zum 50. Mal jährt, ist die Stadt Verden ihr zufolge außerdem an den Feierlichkeiten beteiligt.

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