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Umbau Ostertorstraße Verden Mehr Komfort und Sicherheit für Fahrradfahrer

Ostertorstraße und Herrlichkeit sollen zu einer Fahrradstraße umgestaltet werden. Der erste Bauabschnitt könnte noch vor der Domweih abgeschlossen sein.
10.11.2021, 15:04 Uhr
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Mehr Komfort und Sicherheit für Fahrradfahrer
Von Andreas Becker

Die Ostertorstraße verströmt noch zumindest in Ansätzen das Flair der alten Stadt Verden: relativ schmal, Kopfsteinpflaster und vor allem mit dem Fahrrad nicht gerade komfortabel zu befahren. Das soll sich ändern, wie der Ausschuss für Straßen und Stadtgrün im Oktober bereits einstimmig empfohlen hat. Den Baubeschluss kann der Stadtrat am 7. Dezember fassen. Ziel des Projekts ist, den Straßenzug Ostertorstraße und Herrlichkeit zur Fahrradstraße umzugestalten.

"Auf der Ostertorstraße kommt es immer wieder zu brenzligen Situationen, wenn die Radfahrer wegen der engen Straßensituation nach außen ausweichen und dabei mit den Fußgängern ins Gehege kommen", beschreibt Rainer Kamermann, Fachbereichsleiter Straßen und Stadtgrün, die Situation. Außerdem seien schon Radfahrer gestürzt, weil die zwei Zentimeter hohen Granitborde zwischen Fahrbahn und Gehweg bei Nässe "sehr glatt wird". Das Kleinpflaster sie zudem für die gestiegene Belastung durch den Verkehr, vor allem durch Linienbusse, nicht ausgelegt, so die Stadt.

Eine zentrale Radroute

"Obwohl als Fußgängerzone mit Kfz-Verkehr ausgewiesen, benutzen die Fußgänger fast ausschließlich die Gehwege auf beiden Seiten, sodass die Fahrbahn ohne Einschränkung dem motorisierten Verkehr zur Verfügung steht", schreibt die Verwaltung in ihrer Beschlussvorlage. Zudem sei die Ostertorstraße die zentrale Radroute von den östlichen Wohngebieten in die Innenstadt sowie aus der City zum Bahnhof und zur Kreisverwaltung. Laut mehrerer Zählungen in diesem und im vergangenen Jahr nutzen täglich etwa 650 Radfahrer diese Route.

Die Umgestaltung ist in drei Bauabschnitte unterteilt, von denen der erste noch vor der Domweih 2022 abgeschlossen sein soll. "Dieser Abschnitt betrifft allerdings nur die Zollstraße, wo im Kurvenbereich auch ein neues Pflaster verlegt wird", erklärt Kamermann. Dieses Pflaster soll nicht mehr so kleinteilig und damit besser mit dem Fahrrad benutzbar sein. Außerdem entfallen die in der Straße aus roten Granitborden hergestellten „Stufen“. Das Kleinpflaster der vorhandenen Querung des Straßenzuges Zollstraße und Holzmarkt, aus der Ostertorstraße kommend Richtung Holzmarktunnel, wird durch das fahrradfreundliche Pflaster ersetzt. Nach einem Beschluss im Stadtrat sollen die Arbeiten ausgeschrieben werden. Mit einer Vergabe rechnet Kamermann dann für Mitte bis Ende Februar.

Hoffnung auf mehr Resonanz

Angesichts der Tatsache, dass die Stadt in der jüngeren Vergangenheit mehrmals Probleme hatte, Arbeiten zu vergeben, weil es keine oder nur wenige Angebote gegeben hatte, hofft der Fachbereichsleiter diesmal auf mehr Resonanz. Sollte das der Fall sein, könnten im Zeitraum April/Mai die Bauarbeiten stattfinden. "Das Pflastermaterial wird herausgenommen, dann wird der Unterbau aufgefräst, damit er wasserdurchlässig wird, und hinterher wieder verdichtet. Dann kommt wieder ein Pflaster rein", beschreibt Kamermann die anstehenden Arbeiten.

Die nächsten Bauabschnitte sollen dann nach der Domweih folgen, also Ende Juni 2022. Der zweite Abschnitt reicht dabei vom Holzmarkt bis zur Kreuzung Johanniswall, Bauabschnitt drei vom Johanniswall bis zur Fußgängerzone an der Herrlichkeit. Ende 2022 soll das Projekt abgeschlossen sein, hofft der Fachbereichsleiter.

80 Prozent Fördermittel

Nach einer aktuellen Kostenberechnung betragen die Gesamtausgaben 432.000 Euro, davon sind 340.000 reine Baukosten und 92.000 Aufwendungen für die Planung. Für den Ausbau der Ostertorstraße erhält die Stadt Fördermittel, 80 Prozent der Kosten für den Umbau zur Fahrradstraße können angerechnet werden. Das sind aktuell 235.000 Euro. Den Rest, also 197.000 Euro, muss die Stadt aufbringen.

Nach dem Umbau soll die Ostertorstraße als Fahrradstraße ausgewiesen werden. In einer Fahrradstraße gilt Tempo 30. Radfahrer müssen die Fahrbahn benutzen, dürfen aber nebeneinander fahren, somit bleiben die Gehwegbereiche künftig den Fußgängern vorbehalten. Auch in einer Fahrradstraße kann weiterhin für Busse, Taxen und Autos die Durchfahrt erlaubt bleiben. Ebenso sind die bestehenden Zufahrten zu den angrenzenden Grundstücken weiterhin uneingeschränkt nutzbar. "Durch die Ausweisung als Fahrradstraße und dem dadurch entstehenden Vorrang des Radverkehrs gegenüber dem Kraftfahrzeugverkehr erhöht sich das Sicherheitsgefühl für Fahrradfahrer, was das Fahrradfahren insgesamt attraktiver macht und das Umsteigen auf das Fahrrad erleichtert", heißt es wörtlich in der Vorlage der Verwaltung.

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