Es sind ganz alltägliche Geschichten, die Holger Küls in Poesie gießt. Kleine Dinge, Erfahrungen, Erlebnisse und Herausforderungen verarbeitet der Verdener in seinen Gedichten. Unter dem Titel "Kumulus aus Nordwest" hat er nun einige seiner Texte veröffentlicht. Seinen Gedichtband stellt er am Freitag, 5. November, bei einer Lesung im Gemeinde- und Begegnungszentrum St. Nikolai (Plattenberg 20) in Verden vor.
"Das Schreiben von Gedichten ist für den Verdener Berufsschullehrer seit vielen Jahren ein leidenschaftliches Hobby und zugleich ein wichtiger Ausgleich", heißt es in der Ankündigung. Lyrik helfe ihm, Alltägliches und darin das Besondere in den Blick zu nehmen und damit auch ein wenig Abstand zum Alltagsstress zu gewinnen.
Erinnerungen an die Kindheit
In seinem neuen Buch finden sich Verse aus der Kindheit über eine Räuberleiter oder über das Küchenradio des Großvaters, aber auch Eindrücke, die er morgens auf dem Pendler-Bahnsteig oder im Regionalexpress gesammelt hat. Auch die Natur taucht immer wieder in seinen Texten auf. Zeilen über die Allerlandschaft zeigen, wie genau der Autor die Gegend beobachtet. Weitere Themen in seinen Texten sind die Liebe und zwischenmenschliche Beziehungen.
Küls hat bereits mehrere Bücher veröffentlich. Neben fachlichen Publikationen aus dem Themenfeld Sozialpädagogik erschien 2016 im Geest-Verlag sein erster Gedichtband "Die letzten Tage schon". Texte von ihm sind zudem in verschiedenen Anthologien und in Literaturzeitschriften veröffentlicht worden.
"'Kumulus aus Nordwest", Wolkengebilde über der Nordsee: nordische Kargheit, tiefe Charaktere und eine Mischung aus Melancholie und authentischer Lakonie – bereits der Titel dieses eindrücklichen Lyrikbandes von Holger Küls weckt Assoziationen, die im Sprachstil und in der Stimmung der Gedichte thematisch und szenisch wiederkehren", sagt Thomas Bartsch, der seine Gedichtbände beim selben Verlag veröffentlicht, über die Neuerscheinung. Küls bediene sich nicht einer abstrakten, intellektualisierenden Metaphorik. Ihm gelinge es, Vielschichtiges skizzenhaft, sprachlich wie getupft zu beschreiben und in einer Art auszudrücken, die einen leichten, unangestrengten Zugang schaffe.
Japanische Gedichte
Die einzelnen Kapitelthemen werden mit einem Haiku eingeleitet. Die japanische Gedichtform besteht aus drei Zahlen mit zusammen 17 Zeilen. "Alle Abschnitte durchzieht verwebend eine Grundstimmung, die trotz textlicher Konturierung von meist matten, pastellartigen Tönen geprägt ist", sagt Bartsch. Über das Gegebene, Erfahrene und Erinnerte hinaus bleibe Raum dafür, schreibt Hans Georg Bulla in dem Nachwort zum Buch.
Die Lesung beginnt um 19.30 Uhr. Musikalisch begleitet wird das Geschehen von Joachim von Lingen aus Bücken.
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