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Versteigerung Hannoveraner Verband Für 130.000 Euro nach Florida

Der Hannoveraner Verband spricht nach der letzten Pferdeversteigerung des Jahres in Verden von einem "sensationellen Herbstmarkt". Gleich zweimal wurde ein sechsstelliger Betrag bezahlt.
05.12.2021, 14:56 Uhr
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Von Angelika Siepmann

Seine letzte Pferdeversteigerung des Jahres hielt der Hannoveraner Verband in Form einer Hybridauktion ab: Erstmals konnten Kaufinteressenten nicht nur direkt in der Niedersachsenhalle und per Telefon Gebote abgeben, sondern auch online. Bei der Premiere waren insgesamt 30 ausgewählte Springhengste zu haben. Die Hälfte kam mit dem Prädikat „gekört“ in den Ring, und davon glänzten noch einmal sechs als sogenannte Prämienhengste und waren besonders begehrt. Allen voran ein schicker Schimmel v. Checkter/ Stolzenberg, der den Höchstpreis von 130.000 Euro erlöste.

Als der Verband nach der OnLive-Auktion am schon fortgeschrittenen Sonnabendabend ein Fazit zog, lautete die knappe Überschrift: „Sensationeller Hengstmarkt“. Die jungen Springhengste hätten sich bei der dreitägigen Körveranstaltung „extrem sportlich“ präsentiert, ihr Verkauf ein „ausgezeichnetes Ergebnis“ gebracht. Die Zahlen sprechen für sich, vor allem der Durchschnittspreis für die 15 gekörten Hengste. Er lag mit 54.400 Euro um rund 18.000 Euro über dem Resultat des Vorjahres. Der Nettoumsatz belief sich allein hier auf 816.000 Euro. Sieben Junghengste kosteten 50.000 Euro und mehr.

Weitere Pferde in die USA

Damit war es bei dem sprunggewaltigen Checkter-Nachkommen mit der Kopfnummer sieben nicht getan. Am Schlusstag als erster Kandidat prämiert, avancierte er auch zum Finanzspitzenreiter. Der Schimmel aus der Zucht von Jasmin Leymann (Bassum), ausgestellt von der Böckmann Pferde GmbH (Lastrup), ging mit dem 52. Gebot für 130.000 Euro an einen Stammkunden in die Vereinigten Staaten. Die Reise nach Florida muss das ausgewiesene Parcourstalent nicht als Solist antreten. Dasselbe Ziel haben ein prämierter Hengst v. Zinedream/ Stolzenberg (Züchter und Aussteller Carsten Haack, Freiburg), zugeschlagen bei 88.000 Euro, sowie ein ebenfalls mit der Prämie geadelter Sohn des auf dem Körkatalog prangenden Diacontinus (Matthias Schäffer, Bremervörde, 75.000 Euro).

Gleich zum Auftakt der Auktion hatte Cherubino v. Chacfly PS/ Sunlight xx (Fam. Thaden, Varel) einen Preismaßstab gesetzt. Er war der erste Dreijährige, der zur ansonsten den zweieinhalbjährigen Hengsten vorbehaltenen Verdener Hauptkörung antrat – mit der Empfehlung, im März den Freispringwettbewerb des Programm Hannoveraner Springpferdezucht gewonnen zu haben. Für den unterm Strich zweithöchsten Preis von 105.000 Euro wurde der bereits angerittene Cherubino nach Frankreich veräußert. Der erfolgreiche Reiter Marc Dilasser wird die weitere Ausbildung übernehmen.

„Grenzenloses Vermögen“ wird dem Hengst v. Conthargos/ Kannan (Fam. Buhl, Syke) bescheinigt, der für 65.000 Euro an belgische Kunden ging. Ein Sohn des Privatbeschälers Doom SR (SR Sportpferde Leipzig) komplettierte das Sextett der Prämienhengste. Ihn sicherte sich das Niedersächsische Landgestüt Celle, das 72.000 Euro springen ließ.

Geld für Zukunftshoffnungen

34 Springhengste waren zur Körung vorgestellt worden; vier standen von vornherein nicht zum Verkauf. Zu den 15 Aspiranten, denen die fünfköpfige Jury nach eingehender Prüfung das Ja-Wort gab, zählte auch der Fuchshengst v. Ogano Sitte/ Comte vom Zücherhof Luttmann in Kirchlinteln. Er wird eine neue Box in Tschechien beziehen. Die ausländische Kundschaft griff bei den gekörten Hengsten beherzt zu und investierte 640.000 Euro in zehn Zukunftshoffnungen für Zucht und Sport. Vier Pferde wechseln in die USA, je zwei nach Belgien und Tschechien, je eines in die Schweiz und nach Frankreich.

Unter den 15 Kandidaten, denen das Urteil „gekört“ versagt blieb, erzielte der Hengst v. Casalido/ Contendro (Guido Köster, Grasberg) die höchste Summe. Der fleißige Käufer aus dem „Sonnenscheinstaat“ Florida sieht auch für diesen braunen Jumper sonnige Chancen und ersteigerte ihn für 38.000 Euro. Von der laut des Verbands „überragenden Qualität“ des Hengstjahrgangs 2019 dürfte dieser nicht namentlich genannte Mann also in starkem Maße überzeugt sein. Die meisten nicht gekörten Hengste, elf an der Zahl, wurden im Preisbereich zwischen 15.000 und 24.999 Euro veräußert. Im Schnitt waren sie den Käufern immerhin gut 21.050 Euro wert. Der Nettoumsatz betrug 316.000 Euro, die Exportliste verzeichnet je ein Pferd für Finnland, Schweden, Tschechien, Belgien und die USA.

Mit dem Pferdeverkauf geht es in Verden am 22. Januar weiter. Dafür wird eine “interessante Kollektion“ an Reitpferden angekündigt. Diese können ab dem 10. Januar beim täglichen Training begutachtet und nach Absprache auch ausprobiert werden. Die Auktion findet online statt; Gebote sind ab dem 15. Januar möglich.

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