Die Inzidenzzahlen steigen und steigen im Kreisgebiet. Angenommen, dass der Inzidenzwert (I-Wert) an drei aufeinanderfolgenden Tagen die psychologisch wichtige Marke von zehn knackt, könnte es in der kommenden Woche zu weiteren Einschränkungen kommen. Dies teilte Verdens Landrat Peter Bohlmann am Freitagnachmittag während der letzten Sitzung des Kreistages vor der politischen Sommerpause mit. "Wegen der unterschiedlichen Meldezeiten hat unsere hauseigene Berechnung bereits am Freitag einen Inzidenzwert von über zehn aufgewiesen", erläutert der Chef der Kreisverwaltung. Laut RKI, also Robert-Koch-Institut, werde das Überschreiten der Zehnermarke allerdings erst am Sonnabend erreicht.
"Leider ist zu befürchten, dass die Zahlen weiter hoch bleiben und daher die nächste Stufe der Corona-Einschränkungen zwischen 10 und 35 gilt", sagte Bohlmann. Gemäß niedersächsischer Corona-Verordnung gelten dann ab dem übernächsten Tag die entsprechenden Einschränkungen. Heißt übersetzt, der Landkreis Verden erlässt ab Montag eine neue Allgemeinverfügung. Während bei der Unterschreitung des I-Wertes nur die Werktage gezählt werden, werden bei Überschreitungen des Inzidenzwertes alle Wochentage gezählt.
Wie könnten die restriktiveren Regelungen für die Bevölkerung im Kreisgebiet nun also aussehen? Es könnten sich dann maximal zehn Menschen treffen, Kinder unter 14 Jahre, Genesene und Geimpfte nicht mitgezählt. Überall, wo sich die Bürger zu nahe kommen, also auch auf den Märkten, würde ab kommenden Mittwoch dann wieder eine Maskenpflicht gelten. Veranstaltungen unter freiem Himmel könnten wieder nur mit Abstand stattfinden.
Im Impfzentrum (IZ) Verden wurden in den vergangenen Monaten insgesamt 46.321 Erstimpfungen und 31.658 Zweitimpfungen verabreicht. Umgerechnet auf die Kreisverdener Bevölkerung haben somit 40 Prozent einen Vollschutz und die Impfquote beträgt 58 Prozent. Impfungen durch die Betriebsräte seien darin laut Bohlmann noch nicht eingerechnet. Bei den über 17-jährigen Bürgern aus dem Kreisgebiet, 112.800 an der Zahl, beträgt die Impfquote dem Landrat zufolge sogar deutlich über 70 Prozent.