Neumühlen ist wohl eine jener Ecken, in denen nicht zu übersehen ist, dass Verden eine Reiterstadt ist. Am Striegelweg, Am Sattelplatz, Im Paddock, Am Halfter, Am Hufeisen, Kutschenweg und Auf dem Hufschlag sind nur einige Straßen, die das Areal durchziehen. Künftig könnten sich noch weitere Namen dieser Art hinzugesellen, denn mit dem Bauabschnitt Neumühlen III wird das Gebiet erweitert – um Wohnbebauung und noch namenlose Straßen.
Auf einem Areal von insgesamt rund 52 300 Quadratmetern gibt es aktuell 63 Bauplätze, auf denen neben fünf Mehrfamilien- und 15 Reihenhäusern auch einige Stadtvillen, Einfamilien- und Doppelhäuser entstehen. Bei einigen von ihnen stehe bereits das Erdgeschoss, sagt Projektleiter Klaus Krimmer von der Niedersächsischen Landgesellschaft (NLG). Die NLG, die auch in Verden eine Geschäftsstelle hat, hat das ehemalige Ackerland erschlossen und vermarktet. Mit der Bebauung konnten die Bauherren bereits im Oktober beginnen – sechs Wochen vor dem eigentlichen Fertigstellungstermin des Baulands. „Wir haben in diesem Projekt hervorragend mit allen Beteiligten zusammengearbeitet“, betont Krimmer. Nur so sei es möglich gewesen, dem eigentlichen Zeitplan so weit voraus zu sein.
Für die hohe Anzahl der Interessenten reichten die erschlossenen Baugrundstücke nicht aus, heißt es in einer Mitteilung der NLG. Die Grundstücke wurden bauträger-, provisions- und finanzierungsfrei verkauft. Damit auch tatsächlich neuer Wohnraum geschaffen wird, wurde mit den Käufern eine dreijährige Bauverpflichtung vereinbart.
Die sehr zentrale und ruhige Ortslage sowie die gute Verkehrsanbindung zeichnen das Baugebiet aus. Eine Erweiterung in Richtung Ostern ist möglich, eine Anbindung dafür bereits eingeplant. Ob die angrenzende Fläche künftig auch Bauland wird, steht allerdings noch in den Sternen. „Die Möglichkeit besteht natürlich“, sagt Krimmer. Ob sie genutzt werde, hänge unter anderem von den aktuellen Grundstücksbesitzern ab. Das Bauvorhaben Neumühlen I startete vor 17 Jahren.
Nachhaltigkeit sehr wichtig
Für die Stadt Verden war das Thema Nachhaltigkeit bei der Bebauung der Grundstücke besonders wichtig, was laut NLG besonders bei der Auswahl der Bewerber für die Errichtung von Mehrfamilien- und Reihenhäusern berücksichtigt wurde. In diesem Bereich entstehen daher fast ausschließlich Häuser, die den Gebäudestandard KfW-40-plus erfüllen. Das bedeutet, dass die Häuser selbst Strom erzeugen und speichern können müssen. Auf jedem Grundstück wird zudem mindestens ein einheimischer Laub- oder ein Obstbaum gepflanzt.
Zusätzlich soll es Bäume entlang der Straßen geben. Für den nördlichen Bereich des Areals ist eine Grünfläche geplant, die der Freizeit, der Erholung, aber auch der Kompensation dienen soll. Etwa 8200 Quadratmeter umfasst die öffentliche Grünfläche, die von Fußwegen durchzogen wird. Am östlichen Rand, an dem sich die elf Stadtvillen reihen, wird das Areal von einem Grüngürtel begrenzt. Selbiges gilt für die südliche Kante, an der die Reihenhäuser zu finden sind. Die Mehrfamilienhäuser liegen im nord-westlichen Bereich und grenzen Teilweise an die Freizeitflächen. Die klassischen Doppel- und Einzelhäuser füllen den innen liegenden Bereich des Areals.
Nach der Bebauung des überwiegenden Teils der Bauplätze wird die NLG den Endausbau der Straßen vornehmen. Sie sollen gepflastert werden. Bis dahin muss über ihre Benennung entschieden werden. Einige Namen stehen bereits zur Auswahl. Auch sie werden sich Pferdefreunde gut merken können.