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Geschäftsbericht Blinzeln ist erlaubt

Bei Smarteye in Verden können sich die Patienten jetzt mit einer speziellen Methode die Augen lasern lassen. Deutschlandweit wendet nur eine Handvoll Anbieter diese Technik an.
10.11.2020, 12:57 Uhr
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Blinzeln ist erlaubt
Von Jörn Dirk Zweibrock

Mundschutz und Brille – das führt in Corona-Zeiten oft zu beschlagenen Gläsern. Wer sich dafür entscheidet, sich die Augen lasern zu lassen, tut dies häufig allerdings aus dem ganz einfachen Grund, mehr Lebensqualität zu gewinnen. Vorbei sind die Zeiten, in denen die Patienten für den Eingriff eigens in die Großstädte reisen mussten, seit Anfang des Monats gibt es nun auch in Verden ein Zentrum für refraktive Chirurgie. In der früheren Hautarzt-Praxis am Anita-Augspurg-Platz 2 werden alle Leistungen angeboten, die ein brillenfreies Leben ermöglichen, und zwar vom Linsentausch bis zur Augenlaserbehandlung. In der Mitte Niedersachsens verfügt das Augenlaserzentrum Smarteye sogar über ein Alleinstellungsmerkmal.

„Wir haben uns ganz bewusst für den Standort Verden entschieden“, erzählen die beiden Augenärzte Sina und Christian Ahlers, die auch privat ihren Lebensmittelpunkt an die Aller verlegen. Verden punkte zum einen mit seiner zentralen Lage, aber natürlich auch mit den historischen Räumlichkeiten unweit des Domes. In den vergangenen sieben Monaten haben sie die angemietete Praxis in der alten Dekanei von Grund auf modernisiert, viel in die Technik investiert. Während sich Sina Ahlers vornehmlich um die Behandlung altersbedingter Makuladegeneration und die ästhetische Lidchirurgie kümmert, steht ihr Mann als Chirurg für alle refraktiven Operationen im OP. Gemeinsam mit seinen Kollegen aus der Walsroder Gemeinschaftspraxis hat Ahlers Smarteye, die refraktive Tochter der Augenpartner, gegründet. Das sechsköpfige Team rund um den Privatdozenten und promovierten Ophthalmologen (Augenarzt) setzt dabei auf moderne Linsenchirurgie, implantierbare Kontaktlinsen (ICL) sowie kontaktlose Lasertechnologien wie Smart Surface. Diese Methode werde deutschlandweit nur von einer Handvoll Anbietern angewandt, erklärt der Augenlaserchirurg. Dabei handele es sich um das einzige Laserverfahren, das Fehlsichtigkeit korrigiere, ohne das Auge zu berühren. Bedeutet: Es ist dafür kein Schnitt in die Hornhaut mehr notwendig wie bei anderen Methoden. „Außerdem zeichnet sich dieses Verfahren durch einen kurzen Heilungsprozess aus“, ergänzt der Wahlverdener, der sich damit bewusst von den marktdominierenden Ketten auf diesem Gebiet absetzen will. Auch unangenehme Begleiterscheinungen wie trockene Augen würden wesentlich weniger auftreten.

Geht ein steigender Medienkonsum – Stichwort Smartphone und Tablet – eigentlich mit Kurzsichtigkeit einher? „Kurzsichtigkeit scheint sich durchaus mit unseren Lebens- und Sehgewohnheiten zu verändern“, sagt Ahlers. Während im Amazonasgebiet lediglich wenige Prozent der Menschen davon betroffen seien, seien es im technologisch hoch entwickelten Asien bereits zwischen 50 und 70 Prozent. „In der Landwirtschaft gibt es beispielsweise nur sehr wenige Menschen, die an Kurzsichtigkeit leiden“, weiß der Augenarzt.

Nach den entsprechenden Voruntersuchungen und Augentropfen zur örtlichen Betäubung trägt der Laser schließlich binnen 30 bis 90 Sekunden das gewünschte Brillenprofil auf die Cornea (Hornhaut), ohne sie auch nur ein Stück zu berühren. „Bewegt sich der Patient, hört der Laser sofort auf“, versichert Ahlers. Die Methode eigne sich für Menschen mit einer Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) bis minus sechs Dioptrien sowie einer Kurzsichtigkeit bis minus acht Dioptrien. Nach dem Eingriff müssten die Patienten allerdings noch wenige Tage lang eine Kontaktlinse tragen. „Bei der Entscheidung für eine Behandlungsmethode kommt es vor allem auf die Lebensumstände des Patienten an“, betont Ahlers. Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit, Alterssichtigkeit und Hornhautverkrümmungen ließen sich entsprechend dieser Bedürfnisse und Wünsche auf unterschiedliche Weise korrigieren.

Sina und Christian Ahlers sind übrigens beide in die Fußstapfen ihrer Eltern getreten, stammen demnach aus Augenarzt-Haushalten. Neben Walsrode unterhalten die Augenpartner heute noch drei weitere Praxen im Heidekreis sowie seit Kurzem auch eine in der Grafenstadt Hoya. In der Kreisstadt Verden sind sie nun die insgesamt vierte Augenarztpraxis, jedoch die einzige, die auch auf dem Gebiet der refraktiven Chirurgie aktiv ist. Doch nicht nur das: „In der Mitte Niedersachsens sind wir die einzige Praxis, die Smart Surface anbietet“, freut sich Ahlers, dass damit modernste Technik in der altehrwürdigen Dekanei Einzug gehalten hat.

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