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Impfzentrum Nachschub kommt im Februar

Der Landkreis Verden hat in dieser Woche sein Impfzentrum offiziell vorgestellt. Bis die Mitarbeitenden dort allerdings ihre Arbeit aufnehmen können, wird es noch einige Wochen dauern.
27.01.2021, 17:29 Uhr
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Von Marie Lührs

Zwanzig Menschen pro Stunde sollen in Zukunft im Impfzentrum hinter der Verdener Kreisverwaltung ihre Impfdosen verabreicht bekommen. Ob diese Quote tatsächlich realistisch ist, werde sich erst in einigen Wochen zeigen, wenn die Impfungen beginnen, sagt die organisatorische Leiterin des Zentrums Andrea Schröder. Wann genau das der Fall ist, ist momentan davon abhängig, wann neue Impfdosen im Landkreis Verden ankommen. Die nächste Charge, die für den 5. Februar erwartet wird, soll zunächst noch in den Altenheimen im Landkreis verimpft werden. Nach aktuellem Stand könnte eine weitere Lieferung am 18. Februar folgen, sagt Landrat Peter Bohlmann, Verzögerungen seien allerdings möglich. Daher werden für den Landkreis Verden aktuell auch noch keine Impftermine vergeben – weder per Hotline noch über das Internet. Geduld ist gefragt.

Während unklar ist, wann mit dem Impfen in dem Containerkomplex begonnen werden kann, ist zumindest klar, wie die Impfung dort ablaufen soll. Einen erfolgreichen Probelauf, bei dem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rettungsdienste geimpft wurden, hat es bereits gegeben (wir berichteten). „Die erste Station ist die Anmeldung“, erklärt Schröder bei einer Führung durch das neue Impfzentrum. In einem gesonderten Container vor dem Eingang müssen die Impflinge ihre Einladung vorzeigen. Vor Ort kontrollieren zwei Mitarbeitende die Körpertemperatur der Besucher und überreichen ihnen gleich mehrere Formulare. Mit denen geht es weiter in die Dokumentation. Dort finden gleich mehrere Impflinge Platz und Zeit, die Formulare über ihre medizinische Vorgeschichte sowie einen Aufklärungsbogen auszufüllen. Im nächsten Schritt folgt die Registrierung, bei der die Unterschriften mit dem Personalausweis abgeglichen werden. Ernst wird es anschließend beim Impfgespräch mit dem Arzt und der Impfung selbst. Acht Räume stehen dafür zur Verfügung. Die Nadeln setzen jedoch nicht zwingen die Ärzte, sondern „impfbefähigte Personen“, wie der ärztliche Leiter des Zentrums Henning Hovorka erklärt. Das können Rettungs- und Notfallsanitäter, aber auch Arzthelfer sein.

1170 Impfdosen sollen die angekündigten Lieferungen jeweils beinhalten. Dass nun pro Fläschchen Wirkstoff sechs statt der zunächst veranschlagten fünf Dosen entnommen werden können, sei den schmalen Spritzen zu verdanken, die auch in Verden zum Einsatz kommen, erklärt Hovorka. Sie ermöglichen eine exakte Entnahme kleinster Mengen. Der Wirkstoff wird bei Kühlschranktemperatur gelagert und vor der Injektion mit einer Kochsalzlösung verdünnt. Die Verabreichung direkt in das Muskelgewebe im Oberarm sei relativ harmlos. „Normalerweise ist das angenehm“, sagt der Mediziner. Er muss es wissen, schließlich ist er bereits geimpft. Wer Angst vor Spritzen habe, könne sich für die Injektion auch hinlegen. Im Anschluss müssen alle frisch Geimpften für 15 Minuten in einem weiteren Wartebereich Platz nehmen. Im Fall von allergischen Reaktionen könne so schnell eingegriffen werden.

Im Warteraum steht neben einigen Stühlen, die mit dem nötigen Sicherheitsabstand aufgestellt sind, ein großer Fernseher bereit. Auch er gehöre zur vorgeschriebenen Grundausstattung für Impfzentren, erklärt Schröder. Was künftig über den Bildschirm flimmern wird, das weiß sie noch nicht. „Pure Unterhaltung wird es nicht werden.“ Stattdessen werde es wohl Informationsbeiträge zur zweiten Impfung geben.

Dass sich der Impfstart noch ein wenig verzögere und die frühe Ankündigung vielerorts falsche Hoffnungen geschürt hat, sei ärgerlich, findet Bohlmann. Dennoch sei es vernünftig, dass die Impftermine künftig über eine zentrale Stelle für ganz Niedersachsen vereinbart werden. Schon in den vergangenen Wochen hätte sie einige Impfwillige, die hofften, vor Ort oder per Anruf beim Landkreis einen Termin vereinbaren zu können, abweisen müssen, ergänzt Schröder.

Mit rund zwei Dutzend Mitarbeitenden wird das Zentrum künftig besetzt sein. Wie viele Menschen sich tatsächlich für eine Impfung entscheiden werden, ist hingegen weiterhin eine große Unbekannte. Landrat Peter Bohlmann hofft, im Landkreis Verden eine Impfquote von 60 Prozent erreichen zu können.

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