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E-Lastenrad-Sharing Verdener Modell macht Schule

Das Angebot, kostenlos E-Lastenräder zu mieten, erfreut sich in Verden großer Beliebtheit. Bald soll die Flotte Verstärkung bekommen. Die Gemeinde Ritterhude hat sich zudem von Verden inspirieren lassen.
19.08.2024, 16:38 Uhr
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Von Marie Lührs Brigitte Lange

. Stauraum und elektrische Unterstützung bieten die zehn E-Lasten-Räder, die seit fast anderthalb Jahren in Verden kostenlos zur Ausleihe bereitstehen. Das Konzept kommt gut an und sorgt auch außerhalb der Allerstadt für Gesprächsstoff. So sollen in der Gemeinde Ritterhude (Kreis Osterholz) künftig an vier Orten Lastenräder nach Verdener Beispiel bereitstehen. In Verden soll das Projekt derweil weiter wachsen. Auch der Verleih normaler Fahrräder ist im Gespräch.

"Wir sind sehr zufrieden damit, wie die Lastenräder angenommen werden", zieht Stefan Finkemeyer, der das Projekt im Verdener Rathaus betreut, eine Zwischenbilanz. Anders als in Ritterhude geplant, fiel 2023 in Verden der Startschuss gleich mit zehn Stationen, die über das Stadtgebiet verteilt sind. Räder – die meisten mit Transportkiste, wenige mit offener Ladefläche – stehen unter anderem am Verdener Domherrenhaus, am Bahnhof sowie am Gemeinde- und Begegnungszentrum St. Nikolai bereit.

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Wegen der großen Nachfrage sollen demnächst fünf weitere Stationen hinzukommen. Die Erfahrung habe gezeigt, dass es besser sei, wenn ein entliehenes Rad am Ende wieder an der Station abgegeben werden müsse, an der es entliehen wurde. "Wir hatten das ursprünglich anders geplant, aber das war nicht darstellbar", erklärt der Fahrradbeauftragte.

Durchweg positive Rückmeldungen

Die Sorge vor Vandalismus hat sich indes nicht bestätigt. "Zum Glück haben wir keine mutwillige Zerstörung der Räder oder Boxen" – aber natürlich würden immer mal wieder Defekte auftreten. "Wir bitten die Nutzer, uns einen Hinweis zu geben, damit wir das in Ordnung bringen können." Die Ausleihe selbst funktioniere rein digital. Das mache es für die Nutzerinnen und Nutzer einfach und reduziere den Aufwand für die Verwaltung. Die Rückmeldungen aus der Gesellschaft seien durchweg positiv, sagt Finkemeyer. "Und von einem Nutzer wissen wir sogar, dass er seinen Zweitwagen deshalb abgeschafft hat."

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Die Registrierung nimmt wenige Tage in Anspruch. Interessierte müssen sich dafür die App 12Drive+ auf ihr Smartphone laden und wahlweise an einem der Standorte den QR-Code scannen oder den Code 5cVER eingeben. Die Anmeldedaten werden daraufhin an die Stadt übermittelt, die sich wiederum postalisch mit einer Bestätigung an die neue Nutzerin oder den neuen Nutzer wendet. Damit soll die Existenz der Anmeldenden überprüft werden. Der Brief der Stadt enthält zudem einen weiteren QR-Code, der für den Abschluss der Registrierung benötigt wird.

Wer registriert ist, kann über die App einen Standort auswählen und angeben, von wann bis wann sie oder er das Lastenrad nutzen möchte. Das ist mit etwas Glück spontan möglich, oft wird allerdings auch ein wenig Vorlauf benötigt. Jedes Rad hat eine kleine Garage aus Metall. Die Tür lässt sich über die App öffnen. Gleiches gilt für das Fahrradschloss selbst.

Wunsch nach Leihrädern

Wenn es nach den Verdener Grünen geht, soll bald ein weiteres Leihangebot dazukommen. Die Stadtratsfraktion wünscht sich, dass neben den Lastenrädern auch normale Fahrräder angeboten werden. Zum Start bietet sich ein Standort am Bahnhof an, heißt es im Antrag der Grünen. Die Leihräder böten so eine ideale Verknüpfung zum ÖPNV. "Der unkomplizierte Übergang von der Bahn auf das Fahrrad ermöglicht das einfache Erreichen von Zielen in Verden und kann damit eine attraktive Alternative zum Auto sein", erläutert Johanna König (Grüne) im Schreiben an die Verwaltung. Nicht jeder Mensch verfüge über ein eigenes Fahrrad, heißt es im Antrag weiter. Dafür gebe es zahlreiche Gründe. Auch für Pendlerinnen und Pendler sei das Leihfahrradangebot attraktiv.

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Der Antrag war bereits Thema im Ausschuss für Finanzen und Klimaschutz. Dort einigten sich die Mitglieder darauf, dass für die Umsetzung ein privater Anbieter gefunden werden solle. Die Verwaltung hat sich des Themas angenommen.

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