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Weser-Radweg Pedalritter stehen in den Startlöchern

Radreisen boomen. Auch für 2022 gibt es bereits zahlreiche Anfragen von Radtouristen, die den Weser-Radweg befahren wollen.
02.03.2022, 16:07 Uhr
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Pedalritter stehen in den Startlöchern
Von Jörn Dirk Zweibrock

Ob der Weser-Radweg einen Platz auf dem Treppchen gutmacht, entscheidet sich Mitte März, wenn der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) seine aktuelle Radreiseanalyse vorstellt. Bislang ist er Deutschlands zweitbeliebtester Radfernweg. So oder so: "Wir befinden uns seit Jahren in den Top 3", gibt sich Martin Fahrland, Geschäftsführer der Nienburger Mittelweser-Touristik (MWT), mehr als gelassen. Die Zahlen geben ihm recht, denn trotz Pandemie wurde der Weser-Radweg auch 2021 wieder von vielen Radlern frequentiert. Das zeigen auch die Ergebnisse der Radzählstelle in Stendern und der mobilen Zählstelle in Eystrup. Wurden im vergangenen Jahr südlich von Bücken auf der Hauptroute des Radfernweges insgesamt 26.177 Radler gezählt, waren es auf der gegenüberliegenden Weserseite (Alternativroute) 31.162 Radfahrer. Auf der Haupt- und der Alternativroute des Weser-Radweges waren im vergangenen Jahr somit also 57.339 Radler unterwegs.

Das sind laut Statistik zwar rund 3000 Radler weniger als im Jahr 2020 aber rund 7000 Radfahrer mehr als in 2019. "2021 waren Corona-bedingt wieder sehr viele Einheimische und Tagestouristen auf den Teilstrecken des Weser-Radweges unterwegs. Im Lockdown, der bis in den Mai hineinreichte, waren eine Einkehr und Übernachtung nicht möglich", blickt Fahrland zurück. Die touristische Infrastruktur sei schließlich auch für die heimische Bevölkerung da und mache eine Region insgesamt attraktiver.

Warum gibt es eigentlich im Landkreis Verden keine entsprechenden Zählgeräte? "In Nienburg und im Weserbergland werden die Radzählstellen von den Landkreisen finanziert", erläutert Fahrland und ergänzt: "Wir Touristiker unterstützen das und würden uns natürlich freuen, wenn auch im Verdener Kreisgebiet Geräte aufgestellt würden." Allerdings sei es auch wenig sinnvoll, alle 30 Kilometer eine neue Zählstelle zu errichten. "Wir gehen davon aus, dass Radreisende, die die Grafschaft Hoya passieren, auch weiter bis nach Bremen fahren."

Gesellschafter der MWT sind neben der Stadt Achim auch der Flecken Langwedel, die Samtgemeinde Thedinghausen sowie die Gemeinde Dörverden.

Überprüfung der Beschilderung

Seit zehn Jahren stehen an der ausgezeichneten ADFC-Vier-Sterne-Qualitätsroute bereits an verschiedenen Stellen automatische Radzählgeräte. Dort, wo es eine Hauptroute und auf dem gegenüberliegenden Flussufer eine Alternativroute gibt, wird dementsprechend auf beiden Seiten gezählt. An der Alternativroute wird mehrmals im Jahr über einen längeren Zeitraum eine mobile Zählstelle aufgestellt. "Die Geräte können zwischen Pkw und Fahrrad unterscheiden, sodass im Endeffekt auch wirklich nur die Radler erfasst werden", erklärt Martin Fahrland. Die Radzählung erfolge mittels moderner Radartechnologie und werde online erfasst. Aus den ermittelten Daten ließen sich schließlich die Jahreswerte errechnen. Der Strom für die Geräte komme aus einem Solarpanel. „Die Zählstellen sind Bestandteil der Qualitätsoffensive für den Weser-Radweg und werden alle paar Jahre versetzt", weiß Fahrland.

Am Dörverdener Kraftwerk trifft die Alternativroute des Weser-Radweges auf die Energieroute im Aller-Leine-Tal. "Die Route wurde gerade überarbeitet. Neue Attraktionen wie der Solarpark in Stedebergen oder der Brückenschlag über die Aller wurden zusätzlich aufgenommen", verrät Rainer Gehrke, Tourismusbeauftragter im Dörverdener Rathaus. Pünktlich zum Start in die Tourismussaison werde Mitte März auch wieder die Passage über das Dörverdener Weserwehr geöffnet.

Keine großen Vorhaben

"Das Wetter ist schön, es kann also losgehen", freut sich Fahrland auf den Start in die Fahrradsaison. Große Bauvorhaben entlang des Weser-Radweges seien in diesem Jahr nicht geplant. "Zum Saisonstart achten die kommunalen Bauhöfe immer darauf, dass die Beschilderung in Ordnung ist", sagt Fahrland. Und wie sieht es auf Verdener Seite aus? "Bei uns ist alles auf dem Laufenden", sagt Angelika Revermann, Leiterin der Abteilung Stadtmarketing und Tourismus im Verdener Rathaus.

Wie die Info-Zentrale Weser-Radweg mitteilt, sind in den vergangenen Wochen bereits zahlreiche Anfragen von Radtouristen für die Saison 2022 eingegangen. Auf der über 500 Kilometer langen Tour zwischen Hannoversch Münden und Cuxhaven können sie übrigens ihr Smartphone als Navigationsgerät einsetzen und umfangreiche Informationen während der Radtour abrufen. Möglich macht dies die Weser-Radweg-App.

Gemeinsam mit den Kollegen aus dem Weserbergland wollen die Nienburger Touristiker in diesem Jahr wieder eine eigene Radreiseanalyse machen. "Das geschieht meist alle fünf Jahre", erläutert Martin Fahrland. Die vorherige Erhebung habe eine Wertschöpfung in Höhe von 7,95 Millionen Euro für die Kommunen entlang des Weser-Radweges ergeben.

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