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Von Langwedel nach Uelzen Deutsche Bahn plant Ausbau der Amerika-Linie

Die Modernisierung der Bahnstrecke Hamburg/Bremen–Hannover steht an. Auch der Landkreis Verden ist von den Arbeiten betroffen. Doch bis die ersten Bagger anrollen, wird es noch dauern.
11.11.2024, 14:50 Uhr
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Deutsche Bahn plant Ausbau der Amerika-Linie
Von Lina Wentzlaff

Seit mehr als 150 Jahren ist die Amerika-Linie auf der Teilstrecke zwischen Uelzen und Langwedel für den Personenverkehr geöffnet. Gerade in den vergangenen Jahren steigen die Zugzahlen wieder, ohne dass das Schienennetz mitgewachsen ist. Das soll sich nun ändern. An der Strecke durch den Kreis Verden sind deswegen verschiedene Neuerungen geplant. Doch bis die Arbeiten beginnen, wird es noch einige Jahre dauern.

Warum wird die Strecke ausgebaut?

Um die Zielsetzung für den Verkehrssektor der Bundesregierung zu erreichen, muss das Schienennetz auf den neuesten Stand gebracht werden. Auch beim Bahnprojekt Hamburg/Bremen–Hannover stehen deswegen Neuerungen an. Insgesamt geht es bei der Verbindung um 400 Kilometer Schiene, aufgeteilt in vier Projektabschnitte. Die Verbesserungen an verschiedenen Strecken sollen mittel- und langfristig für mehr klimafreundliche Mobilität sorgen – sowohl im Güter- als auch im Personenverkehr, heißt es von der Deutsche Bahn (DB) AG. Hintergrund für den Ausbau ist ein Auftrag des Bundesverkehrsministeriums.

Was ist zwischen Langwedel und Uelzen genau geplant?

Auch die 97,3 Kilometer zwischen Langwedel und Uelzen sollen fit für die Zukunft gemacht werden. Moderne Sicherheitsstandards, zusätzliche Infrastruktur und neue Lärmschutzwände sollen die Strecke langfristig aufwerten, teilt die Deutsche Bahn AG mit. Dazu will das Unternehmen zusätzliche Überholmöglichkeiten sowie einen sieben Kilometer langen Begegnungsabschnitt in Kirchlinteln schaffen. Zudem soll die Strecke elektrifiziert und ein Ersatz von Brückenbauwerken unter Berücksichtigung aktueller Naturschutzstandards und des Denkmalschutzes geschaffen werden. So soll die Streckengeschwindigkeit auf 100 Stundenkilometer angehoben werden.

Warum soll der Abschnitt elektrifiziert werden?

Für den Güter- und Personenverkehr sind elektrifizierte Strecken besonders attraktiv. "Die Strecken, auf denen heute schon viele Züge fahren, sind mit einer Oberleitung ausgestattet. Denn elektrisch betriebene Züge sind leistungsfähiger", teilt die DB AG mit. Das reduziere nicht nur die Transportkosten, sondern schaffe auch frei werdende Kapazitäten auf der Strecke, ohne weitere Gleise zu bauen. Gerade für den Güterverkehr sei die Umstellung ein Gewinn, betont das Unternehmen, denn "damit wird der Gütertransport von und zu den norddeutschen Häfen noch umweltfreundlicher".

Wann sollen die Arbeiten beginnen?

Aktuell steht das Projekt "noch in einer sehr frühen Planungsphase", teilt eine Unternehmenssprecherin auf Anfrage unserer Redaktion mit. Bisher sind die Grundlagenermittlung und Vorplanung erfolgt. "Formal abgeschlossen würde die Vorplanung durch die Parlamentarische Befassung, dazu stehen wir mit den Kommunen in einem engen Austausch", heißt es weiter. Erst danach wäre ein Zeitplan sinnvoll abzuschätzen. Bei der Deutschen Bahn AG geht man davon aus, dass mit einem Baubeginn frühestens Mitte der 2030er-Jahre zu rechnen ist. Bis die ersten Bagger im Kreis Verden rollen, wird es also noch dauern.

Was bedeutet der Ausbau für den Kreis Verden?

Nach der Verkehrsprognose 2030 Deutschlandtakt (DT) sind auf der Strecke täglich zwischen 30 und 40 Güterzüge zu erwarten. Anwohner und Politik hatten in der Vergangenheit bereits einen "umfangreichen Lärmschutz über die gesetzlichen Vorgaben hinaus" gefordert. Um die Interessen der Region zu vertreten, steht die Verdener Kreisverwaltung nach eigenen Angaben bereits im engen Austausch mit den Kommunen sowie den Nachbarlandkreisen.

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