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Kita, Schule und Sporthalle Gebäude der Gemeinde Berne: Energetische Sanierung würde teuer werden

Ein Ingenieurbüro hat ein Konzept für eine energetische Sanierung der Sporthalle, Kita und Comenius-Schule erstellt. Die Frage ist nun, wie viel davon umsetzbar ist – denn die Gemeindekasse ist knapp.
10.09.2025, 16:14 Uhr
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Von Philipp Tappe

Das Ingenieurbüro Rebuild hat im Auftrag der Gemeine Berne ein Energiekonzept für die Comenius-Schule, die Kindertagesstätte Berne und die Sporthalle erarbeitet. Wie die Gebäude der Kommune energetisch aufgestellt sind und welche Sanierungsarbeiten möglich wären – ein Überblick.

Sporthalle Berne

Die Sporthalle, die 2011 gebaut wurde, ist das jüngste der drei Gebäude. Ihre Wände und Decken dämmen genügend, zudem verteilt sich die Wärme gut über die Heizungen. Wie das Ingenieurbüro hervorhebt, gibt es in den Duschen und Umkleiden eine Entlüftungsanlage und Fenster. Die Heizung und Warmwasserzubereitung funktionieren zeitgesteuert. Laut Rebuild wird für das Baujahr aber zu viel Energie verbraucht. Das liege auch daran, dass die Fenster schlecht dämmen – vor allem jene am Hallendach. Zudem wird die Halle noch mit Erdgas beheizt. Das Ingenieurbüro macht mehrere Vorschläge, wie sich die Sporthalle energetisch sanieren lasse. Um den Stromverbrauch zu reduzieren, könnte zum Beispiel auf LED-Lichter umgestellt und das An- und Ausschalten dieser intelligent gesteuert werden. Mit dem Einbau neuer Hallendachfenster lassen sich den Planern zufolge Wärmeverluste eliminieren. Außerdem könnte die Gemeinde auf erneuerbare Energien setzen – indem sie zum Beispiel Fotovoltaikanlagen auf dem Hallendach errichtet oder Wärmepumpen einbaut.

Comenius-Schule

Auch die Comenius-Schule wird mit Erdgas beheizt. Zudem ist die Dämmung nach Angaben des Ingenieurbüros schlecht. Im Winter lassen die Fenster mit Doppelverglasung viel Wärme durch. Im Sommer dagegen wird es wegen ihnen in den Räumen sehr warm. Rebuild merkt zudem an, dass die Lüftungsanlagen zum Teil nicht mehr im Betrieb, zum Teil wirkungslos sind. Die Vorschläge für eine Sanierung decken sich teilweise mit denen für die Sporthalle: Eine LED-Beleuchtung wird empfohlen, ebenso eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach in Kombination mit Wärmepumpen. Um den Komfort für Lehrer wie Schüler zu verbessern und Wärmeverluste zu reduzieren, könnte man die Dachdämmung verbessern und dreifachverglaste Fenster einbauen. Eine moderne Lüftungsanlage würde für eine bessere Luftqualität sorgen und im Vergleich zur alten dabei noch Energie sparen.

Kita Berne

Bei der Kita Berne besteht laut den Planern der größte Handlungsbedarf. Zwar loben sie, dass sich die Wärme über eine Fußbodenheizung im Erdgeschoss effizient verteilt. Allerdings sei das Haus energetisch in einem schlechten Zustand. Nahezu alle Bauteile seien unzureichend gedämmt: die Dächer, Außenwände, Fenster und die Bodenplatte. Außerdem sei die Gas-Zentralheizung aus dem Jahr 1994 veraltet und ineffizient. Damit das Gebäude energetisch auf einen neueren Stand kommt, könnte die Gemeinde hochisolierende Fenster einbauen, das Dach, die Außenwände sowie die Bodenplatte besser dämmen, auf LED-Beleuchtung umstellen sowie Wärmepumpen und Fotovoltaikmodule errichten.

Was die Lokalpolitik sagt

Der Rebuild-Geschäftsleiter Arthur Dillmann stellte jüngst im Berner Ausschuss für Planen, Bauen und Wirtschaft die Energiekonzepte für die drei Gebäude vor. Der Ausschussvorsitzende Eike Rulfs wies darauf hin, dass die Mittel der Gemeinde stark limitiert sind. Der Christdemokrat wollte deshalb wissen, welche Sanierungen das Ingenieurbüro als erstes anpacken würde. Dillmann sagte, er kenne das kommunale Budget nicht und die Entscheidung liege letztendlich bei der Gemeinde. Dem stimmt auch Fachbereichsleiter Michael Heibült zu: "Wir dürfen uns noch damit auseinandersetzen, welche Maßnahmen wir für welche Gebäude umsetzen wollen."

Die energetischen Sanierungsmaßnahmen wären teuer. Allerdings hat Rebuild auch mit der teuersten Variante gerechnet. Ein Beispiel: Eine Umrüstung auf LED-Beleuchtung in der Comenius-Schule würde alleine 50.000 Euro, eine komplette energetische Sanierung des Gebäudes rund 857.000 Euro kosten. Lassen sich bei Variante eins noch 2291 Euro jährlich einsparen, verursache Variante zwei Mehrkosten von ungefähr 53.700 Euro pro Jahr. Es gibt jedoch verschiedene Förderprogramme. Dillmann stellt auf Nachfrage klar: "Wenn man alles auf einmal umsetzt, erhält man mehr Fördermittel, allerdings muss man mehr investieren." Deswegen bietet es sich für Kommunen an, stattdessen einzelne Maßnahmen umzusetzen, die gefördert werden.

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